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Praktikabilität eines Untersuchungsverfahrens

Verfasst von: G. Schumann
Praktikabilität eines Untersuchungsverfahrens
Englischer Begriff
practicability of laboratory tests
Definition
Praktikabilität umfasst alle Attribute eines analytischen Systems, die dessen Anwendung in einem Laboratorium bezüglich des organisatorischen und funktionellen Status beeinflussen und bestimmen, insbesondere unter den Aspekten Installation, Arbeitsfluss, Qualitätssicherung, Troubleshooting und Flexibilität.
Beschreibung
Die Bestimmung der Praktikabilität ist neben der analytischen Zuverlässigkeit und der Kosten-Nutzen-Relation ein wesentlicher Bestandteil jeder Evaluation eines Untersuchungsverfahrens. Die Vorgehensweise bei der Ermittlung der Praktikabilität ist von Stockmann et al. (1993) beschrieben. Neben den analytischen Kriterien entscheiden die Praktikabilitätsmerkmale wie Zeitaufwand, instrumenteller und personeller Aufwand, Reagenzienkosten, Kosten für Einmalartikel und Abfallbeseitigung, Energie- und Wasserkosten, Raumbedarf, Geräuschpegel, Betriebssicherheit, Bedienbarkeit des Instrumentariums, Mechanisier- und Automatisierbarkeit sowie Folgekosten aufgrund instabiler Reagenzien und überdurchschnittlich hohem Aufwand an Qualitätssicherungsmaßnahmen über die Einsatzmöglichkeiten einer Messmethode oder Tests (s. Test) in einem (Routine-)Labor.
Literatur
Stockmann W et al (1993) Criteria of practicability. In: Haeckel R et al (Hrsg) Evaluation methods in laboratory medicine. VCH, Weinheim, S 185–201