Presepsin ist das lösliche, 13 kDa große N-terminale Fragment des
CD14, dem Rezeptors für Lipopolysaccharid-Lipopolysaccharid-Bindungsprotein (LPS-LBP) (
Lipopolysaccharid-bindendes Protein). Es wird überwiegend von
Monozyten als CD14 synthetisiert und durch deren Elastase (
Elastase, pankreasspezifische), Kathepsin D (
Kathepsine) und weitere Proteinasen unter dem Stimulus bakterieller Phagozytose fragmentiert und sezerniert. Diese Vorgänge werden bei
Sepsis und septischem Schock stimuliert und beginnen mit einem durch Infektion induzierten
SIRS. Disseminierte intravaskuläre Koagulation (DIC) bis zum multiplen Organversagen sind schwere Komplikationen des Sepsisverlaufs (
Sepsiskenngrößen). Presepsin erweist sich als neuer Biomarker der Sepsis(komplikationen), der antibiotischen Therapiekontrolle und der Prognosebeurteilung. Diagnostische Sensitivitäten von 79 % und Spezifitäten von 62 % werden berichtet und die Differenzierungsmöglichkeit von bakteriellen und nicht bakteriellen Infektionen. Im Alter (>70 Jahre) werden mäßig erhöhte Presepsinkonzentrationen im
Plasma berichtet. Bei eingeschränkter Nierenfunktion steigt die Presepsinkonzentration signifikant an, da das Protein glomerulär filtriert, tubulär reabsorbiert und katabolisiert wird.
Presepsin wird im EDTA-Plasma mit einem Chemilumineszenz-Enzym-Immunoassay (
Immunoassay) gemessen (PATHFAST Presepsin, Mitsubishi Chemical).