Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik
Info
Verfasst von:
H. Baum
Publiziert am: 02.02.2018

Retikulozytenreifung

Retikulozytenreifung
Englischer Begriff
reticulocyte maturity
Definition
Einteilung der Retikulozyten in Abhängigkeit ihres Nukleinsäuregehalts in 4 Reifestadien (I–IV).
Beschreibung
Der relative Reifungsgrad der Retikulozyten (Retikulozyt) im peripheren Blut kann durch die semiquantitative Bestimmung der Menge an nachweisbaren präzipitierten Nukleinsäuren im Einzelretikulozyten erfolgen. Dabei ist die nachweisbare Menge umso größer, je jünger der Retikulozyt ist. In der von Heilmeyer beschriebenen Einteilung werden die Retikulozyten in insgesamt 4 Reifestadien eingeteilt:
  • I: Retikulum besteht aus dichten Klumpen
  • II: locker organisiertes Retikulum
  • III: diffus organisiertes Retikulum
  • IV: einige verstreute retikuläre Granula
Die Abbildung zeigt die Retikulozytenreifung nach Heilmeyer. Dargestellt sind verschiedene Reifungsstadien: 1 Stadium II: locker organisiertes Retikulum; 2 Stadium III: diffus organisiertes Retikulum; 3 Stadium IV: einige verstreute retikuläre Granula (1000×, Brillantkresylblaufärbung):
Literatur
Heilmeyer L, Westhäuser R (1932) Reifungsstudien an überlebenden Retikulozyten in vitro und ihre Bedeutung für die Schätzung der täglichen Hämoglobinbildung in vivo. Z Klin Med 121:361–365
Thomas L (1998) Retikulozyten. In: Thomas L (Hrsg) Labor und Diagnose, 5. Aufl. TH Books, Frankfurt, S 495–498