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Rivalta-Test

Verfasst von: A. M. Gressner und O. A. Gressner
Rivalta-Test
Synonym(e)
Trübungstest nach Rivalta
Englischer Begriff
Rivalta’s test
Definition
Nach dem italienischen Pathologen Fabio Rivalta (1867–1959) benannter, geeigneter, einfacher, qualitativer, jedoch unspezifischer und daher heute nicht mehr gebräuchlicher Test zur Differenzierung einer Punktionsflüssigkeit aus einer Körperhöhle (z. B. Herzbeutel, Pleura- und Peritonealraum) in ein Transsudat und Exsudat.
Beschreibung
Nach Zugabe eines Tropfen Punktionsflüssigkeit zu etwa 10 mL verdünnter Essigsäure (1 Tropfen konzentrierte Essigsäure in ca. 15 mL Wasser) ergibt sich bei positivem Testausfall eine opaleszierende, zigarettenrauchähnliche Trübung (Proteinfällung), bei negativem Ausfall bleibt die Flüssigkeit klar. Der Test liefert eine grob-orientierende Differenzierung pathologischer Flüssigkeitsansammlungen in Körperhöhlen in Transsudate (≤30 g/L Protein) und Exsudate (>30 g/L Protein), kann jedoch eine quantitative Proteinbestimmung nicht ersetzen. Exsudate sind Rivalta-positiv, Transsudate hingegen Rivalta-negativ. Letztere stellen Ultrafiltrate des Plasmas infolge von Hämozirkulationsstörungen (z. B. Stauungen) und/oder Abnahme des onkotischen Drucks (Kolloidosmotischer Druck) des Plasmas (z. B. starke Hypalbuminämie) dar. Exsudate sind durch entzündliche Permeabilitätserhöhungen der Endothelzellbarriere hervorgerufene Plasmaextravasationen.
Literatur
Hallmann L (1980) Klinische Chemie und Mikroskopie, 11. Aufl. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York