Der Sphärozyt ist die charakteristische Erythrozytenform bei der
hereditären Sphärozytose (Kugelzellanämie). Der Sphärozyt ist klein (5 μm), kompakt und rund. Er zeigt eine starke Anfärbbarkeit ohne zentrale Aufhellungszone. Angesichts seiner Kugelform ist das Verhältnis Oberfläche zu Volumen verändert, was mit einem erhöhten Hämoglobingehalt des Einzelerythrozyten (MCH) einhergeht. Dies führt zu einer Erhöhung des MCHC (
Erythrozyten-Indices). Pathophysiologisch liegt ein Membrandefekt zugrunde, wobei verschiedene Mutationen im Ankyrin, in den Spectrin-α- und -β-Ketten, dem Band-3-Protein, dem Protein 4.2 für die veränderten Membraneigenschaften verantwortlich sind. Allerdings kann es auch bei anderen
hämolytischen Anämien zur Bildung von Kugelzellen kommen.