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STAT-Labor

Verfasst von: A. M. Gressner und O. A. Gressner
STAT-Labor
Synonym(e)
Notfalllabor
Englischer Begriff
emergency laboratory; short turnaround time laboratory; instant lab; STAT laboratory
Definition
Kontinuierlich betriebene, separate Laborfunktionseinheit oder in den Routineablauf integrierte Funktion mit der Zielsetzung derpermanenten Verfügbarkeit klinisch-chemischer Analysenergebnisse und Befunde von vitaler Bedeutung in einer möglichst kurzen Zeitspanne zwischen Eingang des Auftrages bzw. Untersuchungsmaterials und Verfügbarkeit des Ergebnisses (STAT).
Beschreibung
Die klinisch-chemische Notfalldiagnostik muss folgende Minimalkriterien erfüllen:
  • Ständige Einsatzbereitschaft (Präsenzpflicht)
  • Schnelle Verfügbarkeit der Ergebnisse (short turnaround time)
  • Maximale Zuverlässigkeit analytischer Methoden und der mit ihnen gewonnenen Ergebnisse belegt durch Qualitätssicherungsmaßnahmen (Qualitätssicherung)
  • Rasche Befundübermittlung an die Stationen bzw. Einsender
Diesen Erfordernissen können prinzipiell 3 Organisationsformen des Notfalllabors in Verbindung mit dem zentralen Routinelabor entsprechen:
  • In das Zentrallabor integrierte, aber autark arbeitende, separate Funktionseinheit
  • Funktionell integriert in das Routinelabor, nicht autark, aber unter besonderer personeller Verantwortung stehend
  • Dem Zentrallabor angeschlossen, aber autark und dezentralisiert arbeitend (z. B. im Operations- oder Notfallbereich).
Hochmechanisierte Geräte bieten heutzutage fast immer eine separate STAT-Funktion an, die eine zeitlich bevorzugte, d. h. sofortige Einschleusung und Analysendurchführung von Notfallproben in den Serienbetrieb der Routinegeräte ermöglicht und somit eine Integration in das Routinelabor erlaubt.
Das Notfalluntersuchungsspektrum muss als Mindestprogramm die absoluten Vitalparameter wie Blutbild, kleines, Thromboplastinzeit, partielle aktivierte, Thromboplastinzeit, Glukose, Harnstoff, Kreatinin, Kalium, Natrium, Protein, Calcium und Troponin sowie Blutgase enthalten. Modifikationen und Erweiterungen durch spezifische Klinik- und Organisationsstrukturen sowie durch punktuelle Ergänzung mit der patientennahen Sofortdiagnostik (Patientennahe Sofortdiagnostik; Point-of-care-Diagnostik, POCT) sind ortsspezifischen Gegebenheiten vorbehalten (z. B. toxikologische Nachweisreaktionen, endokrinologische Kenngrößen).
Literatur
Gressner AM (1981) Klinisch-chemische Notfalluntersuchungen – Medizinische und organisatorische Aspekte. Krankenhausarzt 54:793–800