Thymidinkinase

TK

thymidine kinase

Die Serum-Thymidinkinase ist ein Enzym, das für die Phosphorylierung von Desoxythymidin zu Desoxythymidin-Monophosphat verantwortlich ist.

Es sind 3 Isoenzyme der Thymidinkinase in menschlichen Zellen bekannt. Das Isoenzym I kommt in hoher Konzentration in proliferierenden Zellen und Tumorzellen vor, nicht jedoch in ruhenden Zellen.

Die Thymidinkinase spielt in der DNA-Synthese eine wichtige Rolle und ist deshalb in schnell proliferierenden Zellen in hohen Konzentrationen vorhanden. Im Serum werden erhöhte Konzentrationen insbesondere bei lymphatischen Erkrankungen wie Non-Hodgkin-Lymphomen einschließlich chronisch lymphatischer Leukämien und dem multiplen Myelom beobachtet.

Die wesentliche klinische Bedeutung der Thymidinkinase-Bestimmungen liegt in der Verlaufskontrolle während Therapie und der frühzeitigen Rezidiverkennung von malignen lymphatischen Erkrankungen. Hohe bzw. ansteigende Konzentrationen gehen zudem häufig mit einer ungünstigen Prognose einher.

Serum, Körperflüssigkeiten.

Radioimmunoassay.

U/L.

Empfohlener Referenzbereich im Serum: <10 U/L (methodenabhängig).

Prognose, Therapiekontrolle und Nachsorge bei lymphoiden Neoplasien, insbesondere bei Non-Hodgkin-Lymphomen, Hodgkin-Lymphomen und beim Plasmozytom.

Die derzeit erhältlichen Assays für die Bestimmung der Thymidinkinase sind für die Anwendung im Serum ausgetestet.

Die Thymidinkinase ist ein allgemeiner Proliferationsmarker insbesondere bei Erkrankungen mit Einbeziehung des lymphatischen Systems. Erhöhte Werte findet man beim multiplen Myelom, beim Morbus Hodgkin, bei der chronisch lymphatischen Leukämie und bei anderen malignen Non-Hodgkin-Lymphomen. Außerdem werden erhöhte Konzentrationen bei einigen soliden Tumorerkrankungen und bei Beeinträchtigungen der Nierenfunktion beobachtet. Ein möglicher Einsatz von Thymidinkinase 1 zur Unterstützung der Diagnose und Prognoseabschätzung bei verschiedenen soliden Tumorarten wird diskutiert.