Thyroxin wird in der Schilddrüse gebildet und gehört zu den lebenswichtigen Hormonen, da es gemeinsam mit dem Triiodthyronin (Triiodthyronin, gesamt) den Stoffwechsel nahezu sämtlicher Körperorgane reguliert. Auf zellulärer Ebene steigern sie den Sauerstoffverbrauch und die Wärmeproduktion. Sie zeichnen für die geistige und körperliche Entwicklung und das Wachstum des gesamten Organismus verantwortlich.
Schilddrüsenfunktionsstörungen werden vom freien Thyroxin (FT4; Thyroxin, freies) mit einer deutlich höheren diagnostischen Sensitivität angezeigt, sodass Bestimmungen des Gesamt-Thyroxins als obsolet gelten.
Die besonders hohe Affinität des Thyroxins zum TBG verhindert einen schnellen Abbau, sodass die biologische Halbwertszeit für Thyroxin 5–8 Tage beträgt.
Das Thyroxin wird in ausgeprägtem Ausmaß (noch stärker als T3) von der Konzentration der Bindungsproteine beeinflusst und hinsichtlich seiner Aussage zur Schilddrüsenfunktionsdiagnostik verfälscht.
Aus diesem Grund wurde die Gesamt-T4-Bestimmung durch den FT4-Assay ersetzt. Gesamt-T4 gilt als obsolet.
Literatur
Brabant G, Luster M, Schmid KW et al (2015) Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen. In: Lehnert H (Hrsg) Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Thieme-Verlag, Stuttgart, S 98–105
Thomas L (Hrsg) (2012) Schilddrüsenfunktion. In Labor und Diagnose. Indikation und Bewertung von Laborbefunden für die medizinische Diagnostik, 8. Aufl. TH-Books, 1718–1752, T4 S 1735–1738