Triiodthyronin wird in der Schilddrüse gebildet und gehört zu den lebenswichtigen Hormonen, da es gemeinsam mit dem Thyroxin (Thyroxin, freies; Thyroxin, gesamt) den Stoffwechsel nahezu sämtlicher Körperorgane reguliert. Auf zellulärer Ebene steigern sie den Sauerstoffverbrauch und die Wärmeproduktion. Sie zeichnen für die geistige und körperliche Entwicklung und das Wachstum des gesamten Organismus verantwortlich.
Schilddrüsenfunktionsstörungen werden vom freien Triiodthyronin (Triiodthyronin, freies; FT3) mit einer höheren diagnostischen Sensitivität angezeigt, sodass Bestimmungen des Gesamt-T3 zunehmend seltener durchgeführt werden.
Triiodthyronin ist im Blut zu 99,7 % an Transportproteine gebunden, nur etwa 0,3 % sind frei (FT3). Für den Transport im Blut kommen primär Thyroxin-bindendes Globulin (TBG), Thyroxin-bindendes Präalbumin (TTR, Transthyretin) und Albumin in Betracht. Der größte Anteil T3 wird aufgrund der höchsten Affinität durch TBG transportiert, obwohl Albumin die größte Transportkapazität besitzt. Das Thyroxin-bindende Präalbumin folgt hinsichtlich der Affinität auf das TBG, während Albumin die geringste Affinität zu T3 besitzt.
Das Triiodthyronin besitzt jedoch im Vergleich zum Thyroxin eine 10- bis 20-fach geringere Affinität zu TBG, woraus eine kürzere Halbwertszeit von 19 Stunden resultiert.
Ausgeprägte Hypothyreose, bei latenter Hypothyreose sogar T3-Erhöhung
Chronisch Schwerkranke, ältere Menschen
Low-T3-Syndrom mit verminderter Umwandlung von T4 zu T3 und Anstieg des reverse-T3
Diagnostische Wertigkeit
Die T3-Werte sind von der Konzentration der Bindungsproteine abhängig, die Werte des freien T3 nicht. Aus diesem Grund wird die Bestimmung des Gesamt-T3 in zunehmenden Ausmaß durch die Bestimmung des FT3 (freies T3) ersetzt.
Literatur
Brabant G, Luster M, Schmid KW et al (2015) Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen. In: Lehnert H (Hrsg) Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. Thieme-Verlag, Stuttgart, S 98–105
Thomas L (2012) Schilddrüsenfunktion. In: Thomas L (Hrsg) Labor und Diagnose. Indikation und Bewertung von Laborbefunden für die medizinische Diagnostik, 8. Aufl. TH-Books, S 1718–1752, T3 S 1738–1740