Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik
Info
Verfasst von:
T. Stauch
Publiziert am: 27.04.2018

Uroporphyrinogen-III-Synthase

Uroporphyrinogen-III-Synthase
Synonym(e)
Hydroxymethylbilan hydro-lyase; Uroporphyrinogen-III-Cosynthase; UROS
Englischer Begriff
uroporphyrinogen III synthase
Definition
Enzym, das die Bildung des Uroporphyrinogens der Isomerenreihe III durch Ringschluss von Hydroxymethylbilan (HMB) unter Inversion einer Pyrroleinheit katalysiert.
Beschreibung
Es handelt sich dabei um den vierten Schritt der Hämsynthese. Ausgeprägte Mangelzustände des Enzyms auf der Grundlage einer genetischen Veränderung führen zur Kumulation der physiologisch nicht weiter verwertbaren Isomerenreihe I der Porphyrinogene und imponieren klinisch als kongenitale erythropoetische Porphyrie (Morbus Günther, CEP (To-Figueras et al. 2006)). Die CEP war die erste beschriebene Porphyrinstoffwechselstörung („Hämatoporphyrie“, Hans Günther 1912). Sie gehört zu den seltenen, autosomal-rezessiv vererbten Porphyrien.
Eine diagnostische Aktivitätsbestimmung erfolgt routinemäßig nicht. Nach der Diagnosestellung anhand der Akkumulation von Isomer-I-Porphyrinen in Urin, Blut und Stuhl kann eine Bestätigung anhand der molekulargenetischen Untersuchung veranlasst werden (s. a. Porphyrine).
Literatur
To-Figueras J, Badenas C, Mascaró JM, Madrigal I, Merino A, Bastida P, Lecha M, Herrero C (2006) Study of the genotype–phenotype relationship in four cases of congenital erythropoietic porphyria. Blood Cells, Molecules, and Diseases 38(3):242–246