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Virchow, Rudolf Ludwig Karl

Verfasst von: A. M. Gressner und O. A. Gressner
Virchow, Rudolf Ludwig Karl
Synonym(e)
Biographie
Lebensdaten
Deutscher Arzt, geboren am 13.Oktober 1821 in Schivelbein (Hinterpommern), gestorben am 5. September 1902 in Berlin.
Verdienste
Studium der Medizin an der Militärärztlichen Akademie (Pépinière) in Berlin. Professor für pathologische Anatomie in Würzburg (1849–1856) und Berlin (ab 1856), entwickelte die Zellenlehre und begründete die Zellularpathologie. Stellte den Grundsatz auf, dass die Zelle das letzte und kleinste Formelement aller lebendigen Erscheinungen im Gesunden wie im Kranken ist. Krankheit wird damit auf Zellveränderungen zurückgeführt. Mit der Zellularpathologie wurden die herrschenden humoral- und neuropathologischen sowie vitalistischen Theorien überwunden und Krankheiten als Veränderungen physikalisch-chemischer Prozesse der Zellen aufgefasst. Zusätzlich viele Untersuchungen zur Thrombose und Embolie, zu malignen Tumoren, zur Anthropologie, Ethnologie und prähistorische Forschungen. Politische Aktivitäten als Abgeordneter im preußischen Landtag und als Stadtverordneter mit Schwerpunkten im kommunalen Gesundheitswesen, Schulwesen, Museumsaufbau u. a. Virchow gehört zu den universellsten Gelehrten der Geschichte.
Literatur
Goschler C (2003) Rudolf Virchow – Mediziner – Anthropologe – Politiker. Böhlau Verlag, Köln