Heute obsoleter, zu den Labilitätsreaktionen der Serumproteine gehörendes Nach weisverfahren von Dysproteinämien bei chronischen Entzündungen und Lebererkrankungen.
Beschreibung
Der vom Wiener Arzt Oskar Weltmann (1885–1934) im Jahre 1930 entwickelte, zu den Labilitätsreaktionen des Serums (Serumprotein-Labilitätsreaktionen) gehörende Test prüft durch Hitzekoagulation des mit CaCl2 verdünnten Serums die Salzstabilität einzelner Serumproteinfraktionen. Dazu wird eine Serumverdünnungsreihe mit verschiedenen CaCl2-Endkonzentrationen aufgestellt und einer Hitzedenaturierung unterzogen. Die Hitzekoagulation wird dabei in 2 Richtungen bestimmt. Bei Zunahme der α- und β1-Globuline liegt eine sogenannte Linksverschiebung mit verkürztem Weltmann-Band (erhöhte Calciumchloridgrenzkonzentration), bei Erhöhung der γ-Globuline besteht eine Rechtsverschiebung mit verlängertem Weltmann-Band (erniedrigte Calciumchloridgrenzkonzentration) vor. Die sehr unspezifische Methode wurde früher zur Differenzierung akut entzündlicher (verkürztes Band) und chronisch entzündlicher sowie Leberparenchymerkrankungen (verlängertes Band) eingesetzt. Heute obsolet.
Literatur
Berlin R (1945) Weltmanns Serumkoagulationsreaktion – eine einfache Probe von bedeutendem klinischem Wert. Acta Medica Scandinavica 122:360–380CrossRefPubMed
Hallmann L (1980) Klinische Chemie und Mikroskopie, 11. Aufl. Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York