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Ziehl-Neelsen-Färbung

Verfasst von: A. M. Gressner und O. A. Gressner
Ziehl-Neelsen-Färbung
Englischer Begriff
Ziehl-Neelsen stain
Definition
Zur Diagnostik von Tuberkulose und Lepra eingesetzte Kontrastfärbemethode für den mikroskopischen Nachweis von „säurefesten“ Stäbchen (Mykobakterien) im Sputum und Gewebe.
Beschreibung
Die von dem Lübecker Bakteriologen Franz Ziehl (1857–1926) und dem Dresdner Pathologen Friedrich Neelsen (1854–1898) um 1882 entwickelte Färbemethode (Färbemethoden, mikrobiologische) für „säurefeste“ Stäbchen, wie Mycobacterium tuberculosis, basiert auf einer Entdeckung des Phänomens der Säurefestigkeit durch Paul Ehrlich (Ehrlich, Paul). Das Prinzip besteht im ersten Schritt in einer Anfärbung mit Karbol(Phenol)fuchsin bei Erwärmung, wodurch die Wachsschicht der Zellmembran (Lipide, Mykolsäure) für den Farbstoff permeabel wird und durch Diffusion nicht entweicht. Im zweiten Schritt wird eine Entfärbung mit Alkohol-Salzsäure bei Raumtemperatur vorgenommen, bei der nur die „säurefesten“ Stäbchen nicht entfärbt werden und somit ihre Rotfärbung behalten. Ein positives Testergebnis (Rotfärbung) ist nicht spezifisch für Mycobacterium tuberculosis, da auch Mycobacterium leprae, nicht pathogene Mykobakterien und Nokardien das Phänomen der Säurefestigkeit in unterschiedlicher Ausprägung zeigen.