Orthopädie und Unfallchirurgie
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Verfasst von:
Jennifer Ernst, Hartmut Stinus, Bernhard Greitemann und Wolfgang Lehmann
Publiziert am: 06.01.2022

Amputationen im Oberschenkelbereich

Oberschenkelamputationen beschreiben Amputationen durch die Femurdiaphyse. Oberschenkelamputationen sind indiziert, wenn eine distalere Amputation, insbesondere unter Erhalt des Kniegelenks, nicht möglich ist. Der transfemorale Amputationsstumpf ist mit einem myokutanen Weichteillappen bedeckt. Die Muskellappenplastik bei der Konstruktion ist bei diesem Amputationsniveau essenziell. Biomechanisch sind transfemorale Amputationen weiter distal gelegenen Amputationen unterlegen. Bei sehr kurzen transfemoralen Stümpfen führt ein konventioneller Prothesenschaft häufig zu Schmerzen, massivem Schwitzen und rezidivierenden Ulzerationen. Chirurgische Interventionen wie eine Osseointegration oder ein Implantat zur Nachbildung der Femurkondylen könnten diese Probleme reduzieren. Ein selektiver Nerventransfer der Stumpfneurome ist eine Behandlungsoption für schmerzhafte Stumpfneurome. Eine Tablet-basierte Spiegeltherapie kann bei diesem Amputationsniveau Phantomschmerzen reduzieren.

Einleitung

Oberschenkelamputationen beschreiben Amputationen durch die Femurdiaphyse. Oberschenkelamputationen sind indiziert, wenn eine distalere Amputation, insbesondere unter Erhalt des Kniegelenks, oder transkondylär nicht möglich ist. Der transfemorale Amputationsstumpf ist mit einem myokutanen Weichteillappen bedeckt. Die Muskellappenplastik bei der Konstruktion ist bei diesem Amputationsniveau essenziell, um ein suffizientes Weichteilpolster am distalen Stumpf zu bilden und das entstehende Muskelungleichgewicht, insbesondere zwischen Adduktoren und Abduktoren, zu kompensieren. Biomechanisch sind transfemorale Amputationen weiter distal gelegenen Amputationen unterlegen, da der Hebelarm insbesondere bei Absetzungen im proximalen Drittel sehr kurz ist und die Kraftübertragung somit erschwert. Bei sehr kurzen transfemoralen Stümpfen führt ein konventioneller Prothesenschaft häufig zu Schmerzen, massivem Schwitzen und rezidivierenden Ulzerationen. Chirurgische Interventionen wie eine Osseointegration oder ein Implantat zur Nachbildung der Femurkondylen könnten diese Probleme reduzieren. Ein selektiver Nerventransfer der Stumpfneurome ist eine Behandlungsoption für schmerzhafte Stumpfneurome. Eine Tablet-basierte Spiegeltherapie kann bei diesem Amputationsniveau Phantomschmerzen reduzieren.

Definition und Einteilung

Oberschenkelamputationen beschreiben Amputationen oberhalb des Knies durch die Diaphyse des Femurs bis an den Trochanter major (Greitemann et al. 2016).
Eingeteilt werden die Oberschenkelamputationen auf Basis des verbleibenden Oberschenkelstumpfes in:
  • Lang
  • Mittel
  • Kurz

Ätiologie und Epidemiologie

Eine Amputation oberhalb des Knies kann aus vielen Gründen erforderlich sein, wie zum Beispiel:
  • Traumata
  • Nicht heilende (diabetische) Wunden
  • Tumoren
  • Ischämien; vaskuläre Verletzungen oder Krankheiten, die keine Revaskularisation ermöglichen
  • Angeborene Behinderungen der unteren Extremität
Anhand der Diagnosedaten der Krankenhäuser mit den entsprechenden Operationsprozeduren (OPS; OPS-Kodes: 5864.2, 5864.3, 5864.4, 5864.5) umfassen Amputationen im Bereich des Oberschenkels 17,3 % aller Amputationen im Bereich der unteren Extremität. Dabei litten 73 % an einer Gefäßerkrankung mit oder ohne Diabetes mellitus. Weniger als 7 % entfielen auf Traumata und Tumoren als Grund der Amputation (Spoden et al. 2019).

Biomechanik und Überlegungen zur Planung der Amputationshöhe

Vor Beginn der Planung einer Oberschenkelamputation sollte interdisziplinär reevaluiert werden, ob möglicherweise die Extremität erhalten bleiben oder durch weitere Maßnahmen das Amputationsniveau distalisiert werden kann: Interventionelle Angiografien oder gefäßchirurgische Eingriffe können die Durchblutung verbessern oder wiederherstellen. Freie oder regionale (Muskellappenplastiken) bieten weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der Weichteildeckung und dadurch eine Distalisierung der Amputationshöhe bis hin zum Erhalt des Knies oder der Femurkondylen. Der Erhalt der Femurkondylen ist für die Endbelastbarkeit außerordentlich wichtig. Weiter unten im Text gehen wir auf Rekonstruktionsmöglichkeiten der Femurkondylen bei transfemoralen Amputationen ein.
Die Länge des Hebelarms, also die Länge des Oberschenkelamputationsstumpfes, die resultierende Weichteildeckung und damit das Muskelgleichgewicht sind die wesentlichen Einflussgrößen zur Planung der optimalen Amputationshöhe.
Im Prinzip gilt auch hier: Je länger der Hebelarm ist, desto günstiger ist die Übertragung von Kräften und der resultierende Energieaufwand. Bei insgesamt reduzierter Gehgeschwindigkeit steigt der Sauerstoffverbrauch um bis zu 50 % aufgrund des signifikant höheren Energieaufwandes bei Amputationen oberhalb des Knies (van Schaik et al. 2019).
Die gängige Literatur empfiehlt die Absetzung eine Handbreit oberhalb der Patella (Abb. 1). Aufgrund der distalen Ansätze der Oberschenkelmuskulatur, insbesondere am Pes anserinus, bleibt das Muskelgleichgewicht nur bei einer Exartikulation im Knie voll erhalten. Andererseits bleibt bei der Planung der Amputationshöhe zu bedenken, dass die muskuläre Weichteildeckung aufgrund der sehnigen Architektur der Oberschenkelmuskulatur im distalen Femur geringer ist und somit auch das Weichteilpolster bei langen Oberschenkelstümpfen geringer sein kann (Greitemann et al. 2016).
In der Frontalebene kommt es mit jeder Kürzung zu einem Verlust am Hebelarm der Adduktoren, die medial an der Linea aspera bis zum Pes anserinus inserieren (Abb. 2). In der Sagittalebene kommt es zu einem vergleichbaren Phänomen. Der M. iliopsoas bleibt in Ansatz und Ursprung selbst bei kurzen transfemoralen Stümpfen unversehrt, sodass seine Beugekraft überwiegt (Abb. 3). In der Transversalebene weicht der Oberschenkelstumpf in die Außenrotation und exponiert vor allem den lateralen Stumpf.
Die resultierende Abweichung des Femurstumpfes in Abduktion, Außenrotation und Flexion kann durch die Operationstechnik (Myodese, Myoplastik, transossäre Myopexie, Adductor-magnus-Technik nach Gottschalk) und gezielte prä- und postoperative Physiotherapie (insbesondere Stärkung des M. gluteus maximus) adressiert werden. Das Trochantermassiv sollte in jedem Fall erhalten werden, um ein stabiles Sitzen und Verkippen des Beckens zu vermeiden.

Indikation und Kontraindikation

Eine Amputation ist erst dann indiziert, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten, um das Bein zu erhalten, ausgeschöpft sind oder eine distalere, insbesondere eine knieerhaltene Amputation nicht möglich ist. Der lange Oberschenkelstumpf ist jeder Amputation im Kniebereich funktionell deutlich unterlegen (Greitemann et al. 2016).
Eine Kontraindikation liegt vor, wenn der Patient medizinisch nicht stabil genug ist für die operative Versorgung, wobei ausgeschlossen werden muss, dass das versehrte Bein nicht die Ursache für die medizinische Instabilität ist. Es bleibt zu berücksichtigen, dass bei Oberschenkelamputationen, aufgrund der Durchtrennung großer Muskelgruppen, der Blutverlust sehr groß sein kann.

Anatomie des Oberschenkels

Der Oberschenkel wird in 3 Kompartimente unterteilt:
  • Anteriores Kompartiment
  • Posteriores Kompartiment
  • Mediales Kompartiment
Diese Kompartimente umgeben den knöchernen Femur (Abb. 4).
Das anteriore Kompartiment enthält den M. vastus lateralis, den M. vastus intermedius, den M. vastus medius, den M. rectus femoris und das Knie.
Äste des N. femoralis liegen im anterioren Kompartiment und innervieren die Muskulatur. Ein Hautnerv, der N. saphenus, geht vom N. femoralis aus und innerviert die mediale Haut des Oberschenkels.
Der Tractus iliotibialis verläuft entlang der lateralen Grenze des Oberschenkels oberflächlich zum M. vastus lateralis. Der Sartorius-Muskel verläuft im vorderen Teil des Oberschenkels von der Spina iliaca superior bis zu seinem anteromedialen Insertionspunkt der proximalen Tibia, dem oben genannten Pes anserinus.
Das mediale Kompartiment des Oberschenkels enthält den M. adductor magnus, den M. adductor longus, den M. adductor brevis und den M. gracilis. Diese Muskeln werden vom N. obturatorius innerviert mit Ausnahme des M. adductor magnus, der vom N. ischiadicus innerviert wird. Das mediale Kompartiment enthält zudem die A. und V. femoralis. Proximal teilt sich die Oberschenkelarterie in die oberflächliche A. femoralis superficialis und in die A. femoralis profunda. Der tiefe Ast versorgt die Muskeln des Oberschenkels und den Femurschaft. Nach Durchlaufen des Hiatus adductorius – der sich zwischen Femur und Ansatzsehne des M. adductor magnus aufspannt – zieht die tiefe Femoralarterie nach posterior. Die V. saphena magna verläuft oberflächlich entlang der medialen Seite des Oberschenkels.
Das posteriore Kompartiment enthält den langen und den kurzen Kopf des M. biceps femoris, des M. semitendinosus, des M. semimembranosus sowie den N. ischiadicus. Die Äste des Ischiasnervs innervieren die Muskeln des posterioren Kompartiments (Myers und Chauvin 2019).

Durchführung

Lagerung

Der Eingriff erfolgt in Rückenlage. Das Gesäß der Operationsseite sollte beispielsweise mit Laken um 5–8 cm angehoben und das gesamte Bein bis zum Bauchnabel steril abgewaschen werden.
Ein steriles Tourniquet kann bei längeren Oberschenkelstümpfen angelegt werden, um den Blutverlust zu reduzieren.

Hautschnitt und Präparation

Für den Hautschnitt werden 2 Hautlappen beschrieben:
  • Ein vorderer und hinterer Hautlappen für einen Fischmaulverschluss mit einem etwas längeren vorderen Lappen, dabei bildet der M. quadriceps femoris den Vorderlappen und die Adduktorenmuskeln und die dorsalen Beugemuskeln des Femurs den Hinterlappen
  • Präparation eines medialen und lateralen Lappens
In anderen, zum Beispiel traumatischen Situation kann die Planung der Hautlappen davon bestimmt sein, welches Gewebe vital und belastungsfähig ist. Dennoch sollte versucht werden, die Hautnaht außerhalb von exponierten Arealen des späteren Schaftsitzes, wie zum Beispiel direkt über dem distalen, knöchernen Femurende, in der sogenannten Belastungszone, zu platzieren. Das Verhältnis Länge zu Breite sollte gleichwertig sein, um Randnekrosen oder überschüssige Hautfalten zu vermeiden.
Die Hautinzisionen werden dann entlang der eingezeichneten Linien vorgenommen.
Für die weitere Präparation kann zur Reduktion des Blutverlustes ein Elektrokauter verwendet werden. Die Präparation subkutan erfolgt bis zur darunter liegenden Faszie. Die Oberschenkelfaszie wird inzidiert. Abhängig von der Amputationshöhe werden nun die oben beschriebenen Muskelgruppen identifiziert und ungefähr 3–5 cm distal der geplanten Knochenabsetzung mit dem Elektrokauter oder einem scharfem Amputationsmesser knochennah vom Vastus medialis zum Vastus lateralis durchtrennt. So gelingt eine suffiziente Muskeldeckung des knöchernen Endes durch eine folgende Myodese oder Myoplastie.
Dann werden die Oberschenkelarterie und -vene im anterioren Kompartiment identifiziert, präpariert, ligiert und durchtrennt. Für Seitenäste der Gefäße empfehlen wir ein identisches Vorgehen, sehr kleine Äste können kauterisiert werden.
Die Absetzung des Femurs erfolgt typischerweise 12 cm proximal zur Kniegelenkslinie. Die Absetzungshöhe kann aber durch andere Faktoren bestimmt werden. In diesen Fällen sollte sie so gewählt werden, dass eine suffiziente Weichteildeckung durch Haut und ein spannungsloser Hautverschluss möglich ist.
Zunächst wird die anteriore Muskulatur vom Femur mit einem Raspatorium nach distal hin abgelöst, um eine ossäre Absetzungslinie zu definieren. Das Periost wird mit dem Skalpell inzidiert. Die Osteotomie wird mit einer oszillierenden Säge oder der Gigli-Säge unter ständiger Kühlung mit Spüllösung durchgeführt. Die entstehenden knöchernen Kanten werden mit einer Feile und einem Luer geglättet.
Zur Bildung des Hinterlappens wird der Femur mit einem Einzinkerhaken angehoben und die Weichteile entsprechend der Einzeichnung abgesetzt. Die A. und V. femoralis profunda präpariert und ligiert.
Als nächstes werden der N. ischiadicus im posterioren, der N. saphenus im medialen und der N. femoralis im anterioren Kompartiment sicher identifiziert und um 5 cm zurückgekürzt oder entsprechend eines selektiven Nerventransfers (s. unten) präpariert, um die Entstehung schmerzhafter Stumpfneurome zu reduzieren. Sollte der Nerv lediglich aus der Belastungszone zurückgekürzt werden, ist aufgrund der Begleitarterie (Vasa nervorum) der Nerv zu ligieren (Abb. 4).

Myodese und Myoplastik

Die präparierten Muskelgruppen werden bei einer Myodese über Bohrlöcher am Knochen fixiert. Die Bohrlöcher werden in den medialen, lateralen, anterioren und posterioren Aspekten des distalen Teils des verbleibenden Femurs gebohrt.
Die Myoplastik vernäht die Agonisten mit den Antagonisten (Dederich 1967; Weiss 1971).
Burgess beschrieb 1978 eine transossäre Myopexie. Dazu werden unter Kühlung mit Spüllösung 2-mm-Bohrlöcher 5 mm proximal vom Femurende anterior, posterior medial und lateral zur Verankerung der angeschlungenen Muskulatur gesetzt. Das Verknoten der Schlaufen und damit die Adaptation der Muskeln erfolgt in voller Extension und leichter Adduktion des Femurs.
Gottschalk beschrieb 1999 erstmalig die Präparation von 2 asymmetrischen Lappen. Der mediale, längere Lappen erhält den M. adductor magnus. Die Adductor-magnus-Sehne wird dann durch 2 Bohrlöcher mit je 2 mm Durchmesser von medial mit nicht resorbierbarem Nahtmaterial an die laterale Seite des Femurs genäht, wobei das Bein in Adduktion von 5–10° gehalten wird. Die Quadrizepsmuskulatur wird dann über das distale Ende des Femurs geführt und mit nicht resorbierbarem Nahtmaterial an die hintere Seite des Femurs genäht, während die Hüfte in voller Streckung gehalten wird. Die Fascia lata kann dann an die mediale Faszie angenäht werden. Meist ist eine Fixation über zusätzliche Bohrlöcher von ventral nach dorsal transossär sinnvoll.
Eine Redon-Drainage von 14–18 Ch kann tief in die Faszienschichten und eine weitere oberhalb der Faszie eingebracht werden, um das Risiko für ein postoperatives Stumpfhämatom zu reduzieren.

Wundverschluss

Es folgt ein mehrschichtiger Wundverschluss zunächst der Faszie, dann der subkutanen Gewebeschicht und der Haut. Die Hautnaht sollte spannungsfrei erfolgen, um Hautnekrosen zu vermeiden.
Es können Steristrips zur Wundrandadaptation geklebt werden. Anschließend werden sterile, weiche Verbände, zum Beispiel aufgelockerte Mullkompressen, Polsterwand und (elastische) Wicklung angelegt. Bei der Verbandswahl sollte stets sichergestellt werden, dass durch den Zug der Wicklung die Mikrozirkulation nicht kompromittiert wird und gleichermaßen die Entwicklung eines postoperativen Stumpfödems reduziert wird.

Umgang mit gefäßerkrankten Patienten

Bei gefäßerkrankten Patienten sollten die einliegenden Gefäßprothesen im Rahmen der Amputation entfernt werden, da sie ein Infektionsrisiko darstellen. Der Zugangsweg in der Leiste sollte ggf. durch eine Z-Plastik korrigiert werden, da dies eine Beugekontraktur unterhalten kann. Auf eine Myodese oder Myoplastik sollte bei diesen Patienten verzichtet werden, da diese Verfahren die Perfusion des Stumpfes kompromittieren.
Bei vaskulär eingeschränkten Patienten sollte auf eine Manipulation der Muskulatur durch eine transossäre Fixation oder Myoplastik ebenfalls verzichtet werden. Baumgartner beschrieb 1974 für diese Patienten einen symmetrischen anterioposterioren Lappen und allschichtige, kutan ausgeleitete Matratzennähte, die auf zum Beispiel Polyethylenplättchen, die der Haut aufliegen, locker geknotet werden und die Muskellappen bis zum Fadenzug miteinander verbinden (Greitemann et al. 2016).
Diese Patientengruppe ist häufig von einer bilateralen Amputation betroffen. Es sollte eine Oberschenkelamputation mit Verlust des Kniegelenks bei deutlich eingeschränktem Rehabilitationspotenzial aus dem Rollstuhl heraus vermieden werden.

Postoperative Nachbehandlung

Das Drainagematerial sollte für mindestens 2 Tage oder solange, bis weniger als 30 ml sezerniert werden, belassen werden. Der Stumpf kann für eine kurze Zeit zum Abschwellen in leichter Hüftbeugung auf einem Kissen erhöht gelagert werden. Um die Muskelnaht zu schonen, sollte der Oberschenkelstumpf für 3 Wochen aktiv und passiv nicht mehr als 30° gebeugt und nicht über 20° abgespreizt werden. Dies betrifft auch das Sitzen (Baumgartner 2011; Greitemann et al. 2016).

Komplikationen

Zu den Komplikationen nach einer Amputation oberhalb des Knies gehören direkt postoperative Komplikationen, wie Wundheilungsstörungen und -dehiszenzen, Wundinfektion, Wundschmerzen und Phantomschmerzen.
Wundheilungsunterstützende Maßnahmen wie Eiweißsubstitution bei Hypalbuminämie und präoperative Angiografien mit Intervention bei relevanten proximalen Stenosen der Femoralarterie können postoperative Komplikationen gleichermaßen reduzieren wie Optimierung der Diabetestherapie, Leberfunktion, präoperative Mobilisation und Schmerztherapie.
Muskelatrophie, Inaktivitätsosteoporose des Femurs, Kaliberschrumpfung der Gefäße, erschlaffte Weicheile mit Weichteilüberschuss, Luxation der Myodese, Adduktionsdefizit, Flexions- und Abduktionskontrakturen der Hüfte, rezidivierende Ulzerationen und Infektionen, Hyperhydrosis, Follikulitiden, unphysiologische Kompensationsbewegungen der benachbarten und kontralateralen Gelenke, Rückenschmerzen, Phantomschmerzen, posttraumatische Belastungsstörungen, insuffizienter Schaftkomfort und Prothesensitz sind mögliche langfristige Komplikation nach einer Oberschenkelamputation (Baumgartner 2011; Greitemann et al. 2016).

Herausforderungen der prothetischen Versorgung – Grenzen und Möglichkeiten von Revisionseingriffen

Der Oberschenkelstumpf verfügt über viele Weichteile im Vergleich zum knöchernen Querschnitt des Femurknochens. Somit ist die Endbelastbarkeit des Oberschenkelstumpfes einer Knieexartikulation oder transcondylären Amputation mit den breiten Femurkondylen deutlich unterlegen (Greitemann et al. 2016).
Die oben beschriebenen intraoperativen Techniken zur Fixation der Oberschenkelmuskulatur adressieren die entstehende muskulären Dysbalance in Abduktion, Außenrotation und Flexion durch die Resektion der sehnigen Ansatzpunkte der Antagonisten im Rahmen der Oberschenkelamputation.
Ein Grundprinzip der Prothesenversorgung ist, die Kräfte optimal vom Patienten auf die Prothese und vice versa – über die Endbelastbarkeit des Stumpfes und die gesamte Oberfläche der Weichteile – zu übertragen. Dabei sollte eine Kraftübertragung vom Becken auf den Schaft so weit wie möglich reduziert werden, um Schmerzen über (knöcherne) Druckpunkte am Becken zu reduzieren. Dies erfolgt über die Schaftform, den statischen Prothesenaufbau und die Prothesenpassteile selbst (Greitemann et al. 2016).

Prothesenschaft

Der Prothesenschaft ist das Kernstück der Kommunikation zwischen Amputiertem und Prothese. Dabei soll die Konstruktion des Schaftes Stabilität in verschiedenen Dimensionen ermöglichen, die Hüftbeweglichkeit nicht einschränken, vorderen Gegenhalt und Sitzkomfort bieten sowie Druckpunkte vermeiden.
Der Stumpf sollte problemlos in den Schaft gleiten können, um eine Endbelastung über das distale Stumpfende und nicht nur einen Endkontakt zu ermöglichen. Proximal sollten Einschnürungen vermieden werden, die zu einem venösen oder lymphatischen Rückstau mit einem chronischen Stumpfödem führen können. Ein dauerhafter Druck im Bereich des Scarpa-Dreiecks auf die A. und V. femoralis sollte ebenso vermieden werden, um eine durch Druck eingeschränkte Durchblutung, resultierende Hautatrophie mit chronischen Ulzerationen, übermäßiges Schwitzen und Follikulitiden zu vermeiden. Die Wahl des adäquaten Schaftes und Liner hängt vom Stumpf und dem Mobilitätsgrad ab. Wir verweisen an diesem Punkt auf die entsprechende orthopädietechnische Fachliteratur (Greitemann et al. 2016). Linersysteme aus Silikon werden insbesondere dann eingesetzt, wenn der Prothesenhalt gefährdet ist, zum Beispiel aufgrund eines sehr kurzen Stumpfes oder schwieriger Weichteilverhältnisse.
Trotz Neuerungen in der transfemoralen Schafttechnologie mit einer Auswahl an längsvalen, Marlo-Anatomic-Socket-(MAS-) und anderen Schaftsystemen beklagen viele Amputierte weiterhin zahlreiche frustrane Schaftanpassungen aufgrund fortschreitender Hautatrophie, chronischen Ulzerationen, übermäßigem Schwitzen und Follikulitiden. Durch den resultierenden suboptimalen Schaftsitz ist die oben genannte Kraftübertragung eingeschränkt. Es resultieren eine reduzierte Gehgeschwindigkeit und Überlastungen der Hüfte aufgrund von Kompensationsbewegungen zur Krafteinleitung. Dies definiert die Grenzen einer transfemoralen Schaftversorgung bis hin zur Ablehnung unter Inkaufnahme der Rollstuhlpflichtigkeit.

Osseointegration – eine Lösung für hartnäckige Schaftprobleme?

Osseointegrierte oder knochenverankerte Implantate haben sich in den letzten 2 Jahrzehnten als vielversprechende Alternative für Patienten mit oben genannten Schaftproblemen entwickelt. Über einen Adapter kann die Prothese über das transkutan ausgeführte Implantat direkt am Femur befestigt werden. Somit ist eine „schaftfreie“ Versorgung möglich, und die Kräfte werden direkt – über die ursprüngliche Kraftachse des Femurs – eingeleitet (Abb. 5).
Verschiedene Implantate sind gegenwärtig auf dem Markt verfügbar. Ein kürzlich erschienenes Review dieser Technik fasste die Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsgruppen zusammen (Thesleff et al. 2018). Änderungen in dem Implantatdesign, der Operationstechnik, der perioperativen und postoperativen Versorgung und der Rehabilitationsprotokolle haben zu Verbesserungen der Funktionsweise, Lebensqualität sowie Senkung der Komplikationsraten geführt. Die häufigsten Komplikationen stehen im direkten Zusammenhang mit der Invasivität des Verfahrens und der transkutanen Austrittstelle: oberflächliche Infektionen (Tillander et al. 2010; Hebert et al. 2017). Langzeitergebnisse zeigen eine Überlebensrate des Implantats nach 5 Jahren von 92 % der 55 transfemoralen Osseointegrationen. 45 % blieben ohne Revisionseingriff. 34 Patienten hatten 70 oberflächliche Infektionen. 11 Patienten hatten 14 tiefe Infektionen. 15 Patienten hatten mechanische Komplikationen. 4 Implantate wurden entfernt. Die Auswertung der funktionellen Ergebnisse zeigte eine signifikant höhere Prothesennutzung, eine Zunahme der Mobilität sowie der gesundheitsbezogenen Lebensqualität im Vergleich zum Ausgangswert (Brånemark et al. 2019). Möglicherweise stellt dies eine Alternative für selektierte Patienten mit persistierenden Schaftproblemen dar.

Endbelastbarkeit

Die Femurkondylen ermöglichen ein komfortables Abrollen und Endbelastbarkeit in der Knieexartikulation. Durch die Weichteilbewegung kommt es nach einer Oberschenkelamputation zu Veränderung des Femurs. Dieser „spitzt“ sich auch nach einer geraden Osteotomie zu und führt zu Druckstellen. Ernst Marquardt beschrieb ein Verfahren, das er Stumpfkappenplastik nannte. Eine Platte, die den Knochen abdeckelt, sollte die Endbelastbarkeit verbessern und das Zuspitzen verhindern (Marquardt et al. 1983). Anlehnend an dieses Verfahren versucht das Implantat Keep Walking (Fa. Tequir, Valencia, Spanien) eine Endbelastbarkeit herzustellen.
Das Femurimplantat Keep Walking besteht aus einem Titanstiel mit einer rauen Oberfläche zur Osseointegration mit dem Femur und einem Abstandshalter aus Polyethylen, der mittels einer Verschlussschraube mit dem Schaft verbunden ist. Dieser Abstandshalter stützt das distale Ende des Femurs, ist mit dem Weichgewebe des Stumpfes bedeckt und ermöglicht die Rückleitung von Kräften bei Belastung des Femurs (Abb. 6). Die Ergebnisse einer Studie zeigen eine Verbesserung der Gehstrecke und der Ganggeschwindigkeit bei Amputierten 14 Monate nach Erhalt eines Implantats (Guirao et al. 2017).

Kurze transfemorale Stümpfe

In der Vergangenheit wurden zur knöchernen Verlängerung die subtrochantäre Verlängerungsosteotomie mit einer Kondylenplatte, über externe und interne Kallusdistraktion von bis zu 15 cm (Betz et al. 1998) oder durch eine Stumpfaufbauplastik durch eine Duokopfprothese bei Hüftgelenksverlust beschrieben (Gebert et al. 2002; Gosheger und Gebert 2005).
Die Osseointegration ermöglicht insbesondere für kurze Oberschenkelstümpfe neue Versorgungsdimensionen. Aufgrund der limitierten Stumpfoberfläche ist ein guter, sicherer Schaftsitz bei kurzen Oberschenkelstümpfen kaum zu erreichen. Osseointegrationen sind mit Spezialanfertigungen auch bei sehr kurzen Femura mit Femurlängen von nur 8 cm möglich (Thesleff et al. 2018).

Schmerzhafte Stumpfneurome

Schmerzhafte Stumpfneurome sind mit bis zu 80 % eine der häufigsten Ursachen für Stumpfschmerzen nach einer Amputation. Sie gehören zu den neuropathischen Schmerzen und sind häufig therapierefraktär. In der AWMF-Leitlinie „Versorgung peripherer Nervenverletzungen“ räumt man keinem der bisher beschriebenen Verfahren einen eindeutigen Stellenwert in der Behandlung schmerzhafter Stumpfneurome ein (Jackson und Simpson 2004; Dellon et al. 1984; Dellon und Mackinnon 1986; Mackinnon et al. 1985). Ein einfaches Rückkürzen der kolbenförmigen Auftreibung des Nervs führt zu einer hohen Rezidivrate. Der bisherige Goldstandard war das Versenken des Nervs in einem benachbarten Muskel (Dellon et al. 1984; Dellon und Mackinnon 1986; Mackinnon et al. 1985). Ein selektiver Nerventransfer des Stumpfneuroms auf einen Empfängernerv der Stumpfmuskulatur führt wie eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigte, zu einer nachhaltigeren Reduktion von Neuromschmerzen als das alleinige Versenken des Nervs im Muskel (Dumanian et al. 2019). Abhängig von der Höhe der transfemoralen Amputation eignen sich verschiedene Muskeln des anterioren, posterioren und medialen Kompartiments als sogenannte Targetmuskeln (also Zielmuskeln) (4) (Fracol et al. 2018).
Dies ist abhängig von der Eintrittshöhe des Motonervs in den Muskeln. Der Ischiasnerv und der Femoralisnerv werden dazu aufgetrennt und die einzelnen Anteile, insbesondere die peroneale und tibiale Faseranteile auf den Motonerv des Empfängermuskels End-zu-End koaptiert (Agnew et al. 2012; Souza et al. 2014). Es entstehen neue neuromuskuläre Einheiten, die gegenwärtig primär zu einer nachhaltigen Schmerzkontrolle führen. Möglicherweise können diese neuen Steuerungssignale langfristig eingesetzt werden, um das Knie-oder Sprunggelenk myoelektrisch über ein oberflächlich ableitbares Signal – einer Muskelkontraktion des N. tibialis oder peroneus am Oberschenkel – zu kontrollieren. Verbesserte Prothesenkontrolle durch gezielte Reinnervation („targeted muscle reinnervation“) ist bereits für Amputierte der oberen Extremität eine verfügbare Standardversorgung geworden (Miller et al. 2008).
Eine „targeted sensory reinnervation“ (TSR) beschreibt einen selektiven sensorischen Nerventransfer. Beim TSR wird die Haut am Amputationsstumpf sensibel, entsprechend der transferierten sensorischen Fasern, reinnerviert. Dieses Phänomen nutzt das System Suralis© (Fa. Saphenus, Österreich). In einer Revisionsoperation wird der N. suralis, der ehemals den lateralen Fußrand und die Ferse innervierte, an sensible Hautnerven des Oberschenkels transferiert. So reinnerviert er ein definiertes Hautareal am transfemoralen Stumpf. In der Fußsohle des Prothesenfußes liegt zudem eine Einlage mit Sensoren, die die Abrollbewegung des Fußes und somit die Phase des Gangzyklus detektiert. Synchronisiert wird dann das sensible Hautareal durch im Schaft implementierte Aktuatoren stimuliert. Dadurch soll erwartungsgemäß die sensomotorische Inkongruenz geschlossen werden und Schmerzqualitäten wie Phantom- und Deafferierungsschmerzen oder auch neurombedingte neuropathische Schmerzen reduziert werden (Baur et al. 2016).

Phantomschmerzen

Spiegeltherapie adressiert ebenso die sensomotorische Inkongruenz. Durch den visuellen Input durch das Spiegeln wird der sensorische Schenkel geschlossen (Ramachandran und Hirstein 1998). Diese Therapie wird mit heterogenem Erfolg bereits bei Phantomschmerzen durchgeführt. Um diese Therapie ambulant durchführen zu können, gibt es faltbare Spiegel, die sich der Patient zu Hause nach Anleitung zwischen dem gesunden und amputierten Bein aufstellen kann, um so das gesunde Bein auf die amputierte Seite zu spiegeln.
Durch den technologischen Fortschritt können Smart Gadgets wie ein Tablet zu Hause eingesetzt werden, um mithilfe der integrierten Kamera das Bein zu spiegeln (Routine, Fa. Routine Health, Düsseldorf, Deutschland) (Abb. 7). Diese Tablet-basierte Spiegeltherapie verfügt über Spiele (Diskriminierungstraining etc.), ein Schmerztagebuch und einen webbasierten Kontakt zu einem Ergotherapeuten. Durch die „erweiterte“ Realität sind die Nutzerakzeptanz, das Embodiment und die (Phantom-)Schmerzreduktion möglicherweise größer (Ortiz-Catalan et al. 2016).
Die Implementierung neuer Technologien in die Versorgung Amputierter bleibt ein spannendes Feld mit vielversprechenden Lösungsansätzen in der Versorgung für die Zukunft.
Literatur
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