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Orthopädie und Unfallchirurgie
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Publiziert am: 08.04.2022

Diaphysäre Femurfrakturen

Verfasst von: Martin M. Kaiser und Annelie M. Weinberg
Die therapeutischen Maßnahmen dislozierter Femurschaftfrakturen bei Kindern und Jugendlichen variieren nach Alter und Gewicht des Patienten sowie nach der Lokalisation und Frakturform. Ursache ist, dass im Gegensatz zu Erwachsenen das Remodeling in das Behandlungskonzept mit einbezogen werden kann. In den ersten 2–3 Lebensjahren sind daher diaphysäre Femurfrakturen eine Domäne der konservativen Behandlung. Nach Reposition erfolgt die Anlage eines Beckenbeincasts. Ab dem 3. Geburtstag bietet sich die ESIN-Osteosynthese als minimalinvasives geschlossenes Verfahren an. Entscheidend ist jedoch die optimale Technik unter strikter Beachtung der biomechanischen Grundlagen, da ansonsten Komplikationen in nicht unerheblichem Maß auftreten können. Bei größeren/schwereren Kindern sowie längeninstabilen Frakturen oder Mehrfragmentfrakturen kann die elastische intramedulläre Nagelung an ihre Grenzen stoßen. Hierzu müssen Modifikationen eingesetzt werden, die sowohl eine ausreichende Stabilität als auch eine achsengerechte Stellung gewährleisten. Alternativ ist ein Fixateur externe oder eine Plattenosteosynthese möglich. Für große und schwere Patienten mit noch offenen Wachstumsfugen ist eine Option der „laterale“ Femurnagel; hierzu sind jedoch noch weitere biomechanische und klinische Studien wünschenswert. Adoleszente mit geschlossenen Fugen werden entsprechend der Vorgaben der Erwachsenentraumatologie versorgt. Die generelle Gefahr von Wachstumsstörungen impliziert Nachkontrollen für mindestens 2 Jahre bzw. bis zum Abschluss des Wachstums.

Einführung

In diesem Kapitel werden die Oberschenkelschaftfrakturen von proximal intertrochantär bis distal zum diametaphysären Übergang behandelt. Epiphysenlösungen mit und ohne metaphysären Keil (Typ Salter-Harris I–IV) werden ebenso wie Frakturen am proximalen Femur (Schenkelhals- und pertrochantäre Frakturen) als eigene Entitäten betrachtet und in den entsprechenden Kapiteln abgehandelt.

Besonderheiten

Femurfrakturen treten bei Kindern mit einer Häufigkeit von 1,6–2,2 % aller Frakturen auf, zumeist handelt es sich hierbei um Spiral- oder Querfrakturen. In den ersten 2–3 Lebensjahren sind Schaftfrakturen eine Domäne der konservativen Behandlung. Darüber hinaus tendieren heutige Behandlungskonzepte zunehmend zur operativen Therapie (Leitlinie Femurfraktur 2014; Heffernan et al. 2015; Gordon et al. 2017; Rapp et al. 2016, 2018). Ziel der Behandlung dislozierter Brüche ist die möglichst wenig invasive, stabile und komplikationsarme Osteosynthese. Folgende Punkte müssen berücksichtigt werden:
  • Die Besonderheiten des wachsenden Skeletts hinsichtlich Anatomie und Frakturheilung
  • Das Alter und das Gewicht des Kindes oder Jugendlichen beim Unfall
  • Die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten der Femurfraktur mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen

Anatomie und Entwicklung des Oberschenkelknochens

Das primäre Ossifikationszentrum des Femurs erscheint in der 7.–8. Gestationswoche, der mediale Anteil entwickelt sich zur subkapitalen Fuge, der laterale Anteil zur Fuge des Trochanter major. Ein zweites Zentrum wird während der letzten 2 Gestationsmonate im Bereich des distalen Femurs sichtbar.
In den ersten 4 Lebensmonaten ossifiziert der Kern der Femurkopfepiphyse.
Zwischen dem 4.–6. Lebensjahr erscheint radiologisch der Kern des Trochanter major, zwischen dem 11.–12. Lebensjahr der des Trochanter minor. Die proximale Femurfuge fusioniert knöchern um das 18. Lebensjahr, die trochantäre Wachstumsfuge bereits 2 Jahre eher (Canale und Beaty 1996).
Die Epiphysenfuge des Kopfes und die Apophysenfuge des Trochanter major bilden eine funktionelle Wachstumseinheit, die für ein ungestörtes Längenwachstum sowie die Entwicklung des Schenkelhalses hinsichtlich Winkel und Breite verantwortlich ist (Siffert 1981; Ogden 1995). Die distale Epiphyse zeigt bereits bei Geburt ihren typischen Kern; sie verschließt sich bei Jungen erst spät um das 19. Lebensjahr verschließt, bei Mädchen bis zu 2 Jahre früher. 30 % des Längenwachstums gehen vom proximalen Femur aus, dementsprechend ist die distale Femurepiphyse für 70 % des Längenwachstums des Femurs verantwortlich (Abb. 1).
Die Ossifikation des primären Femurschaftes verbindet Knochen und Knorpel, sodass für die Geburt sowohl eine ausreichende Stabilität als auch Flexibilität entsteht. Zwischen dem 18. Lebensmonat und dem 20. Lebensjahr wird das Femur in den lamellär strukturierten härteren Knochen umgewandelt. Durch die Erhöhung des mineralisierten gegenüber dem kollagenen Anteil verbessert sich die Zugfestigkeit, während die Flexibilität abnimmt. Weiterhin lagert der Knochen im kortikalen Bereich stärker als im medullären Bereich an, wodurch der Markraum proportional weniger wächst. Insgesamt resultiert somit beim größeren Kind ein festeres Femur mit geringerem Frakturrisiko (Siffert 1981; Dietz et al. 1997).
Während des Wachstums verändert der Knochen Länge und Form. Anderson wies ein Längenwachstum des Femurs von 14,81 cm bei Mädchen bzw. 14,48 cm bei Jungen im ersten Lebensjahr bis auf 43,63 cm bzw. 47,23 cm mit 18 Jahren nach. Zwischen 4–13 Jahren bei Mädchen bzw. 4–14 Jahren bei Jungen lag ein nahezu lineares Wachstum vor (Anderson et al. 1964). Mädchen wiesen zum Zeitpunkt der Menarche (durchschnittlich 12,5 Jahre innerhalb dieser Kohorte) bereits 91 % der Femurlänge, 92 % der Femurbreite bzw. 93 % der Knochendichte auf, jedoch nur 72 % des Körpergewichts einer erwachsenen Frau (Goulding et al. 1996).
Die leichte ventral-konvexe Krümmung (Antekurvation) des Schaftes bleibt auch beim Erwachsenen durch kontinuierlichen kortikalen An- und Abbau erhalten. Weiterhin verändert sich der Schenkelhalswinkel in der Frontalebene von ursprünglich 155° auf 130°. Die Antetorsion des Schenkelhalses reduziert sich von 40° beim Neugeborenen auf 10° bei Männern bzw. 15° bei Frauen (Siffert 1981; Dietz et al. 1997).

Femurfrakturen bei Kindern und Jugendlichen

Femurschaftfrakturen sind selten, sie betreffen ca. 1,6–2,2 % aller kindlichen Frakturen (Hedlund und Lindgren 1986; Landin 1983; Beaty und Kasser 2006; von Laer et al. 2007). Sie machten 1997 in den USA bei einer Erfassung von 2,5 Millionen Patienten (rekrutiert aus 2784 Krankenhäusern in 27 von 50 US-Staaten) jedoch 21,7 % der stationären Behandlungen aus traumatologischer Indikation bei Patienten unter 19 Jahren aus. Zusammen verursachten sie ca. 250 Millionen $ Kosten (Heyworth et al. 2004).
Der erste Altersgipfel kindlicher Femurfrakturen liegt im Kleinkindesalter, Knaben sind dreimal häufiger betroffen. Ein Viertel der Verletzungen fallen in das Alter zwischen 6–10 Jahren (Heyworth et al. 2004; Beaty und Kasser 2006). Dieser erste Gipfel erklärt sich durch die Veränderung des kindlichen Femurs von einem zunächst weichen Gewebe in harten laminären Knochen mit einer deutlichen Zunahme der Kortikalisdicke. Bei den männlichen Jugendlichen findet sich ein zweiter Altersgipfel vom 11. bis zum 16. Lebensjahr. Altersunabhängig verteilen sich ca. 70 % der Frakturen auf das mittlere Drittel, nur 22 % auf das proximale bzw. 8 % auf das distale Drittel (Dietz et al. 1997; von Laer et al. 2007).
Meist ist die Anamnese mit einem adäquaten Trauma, z. B. einem Verkehrsunfall oder Sturz vom Hochbett, sowie einem eindeutigen klinischen Befund mit starken Schmerzen und Fehlstellung des Femurs für die Diagnose richtungweisend. Bei größerer Gewalteinwirkung im Rahmen von Verkehrsunfällen müssen immer weitere lebensbedrohliche Verletzungen wie ein Schädel-Hirn-Trauma, ein Thorax- oder ein Abdominaltrauma, diagnostiziert oder ausgeschlossen werden. Schaftfrakturen bei Kindern, die noch nicht laufen können, (besonders monotraumatische quere bzw. distale metaphysäre Frakturen) sind bis zum Beweis des Gegenteils immer einer Misshandlung verdächtig (s. Kap. „Kindesmisshandlung“) (Silvermann 1987; Dietz et al. 1997; Beaty und Kasser 2006; Herrmann et al. 2008).
Der Dislokationsgrad der Frakturen wird durch die einwirkende Gewalt und die jeweils ansetzende Muskulatur bestimmt. Bei proximalen diaphysären Frakturen wird das kraniale Fragment durch den Musculus psoas flektiert, durch den Musculus glutaeus medius und minimus abduziert und durch den Musculus glutaeus maximus nach außen rotiert. Das distale Fragment wird durch den Musculus quadriceps nach proximal gezogen und durch die Adduktoren verschoben. Bei Frakturen im mittleren Drittel wird das proximale Fragment meist gebeugt, das distale verlagert sich durch die Schwerkraft nach dorsal. Eine Fraktur der distalen Diaphyse bewirkt eine Adduktion des proximalen Fragments (Abb. 2)

Frakturformen und Klassifikationen

Die Bruchformen lassen sich in Quer-, Schräg- und Spiralfrakturen sowie Trümmer- und Etagenbrüche einteilen (Abb. 3; Beaty und Kasser 2006). Quer- oder Trümmerfrakturen im Schaftbereich sind Folge eines schweren direkten Traumas, während lange Schräg- oder Spiralfrakturen durch ein Rotationstrauma bei fixiertem Unterschenkel entstehen. Die häufigsten Femurfrakturen im Kindesalter sind
  • die einfache geschlossene Querfraktur (in >50 %) und
  • die Spiralfraktur (Abb. 4).
Komplexere Verlaufsformen sind bei Verkehrsunfällen sowie Hochrasanzsportarten, wie z. B. Snowbord- und Motocrossunfälle, zu verzeichnen. Über 90 % aller Frakturen sind disloziert (von Laer und Kraus 2007).
Entsprechend der Fraktur-Klassifikation für Erwachsene der AO (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen) handelt es sich um Frakturen des Typs 32 (Femurdiaphyse). Weiter differenziert wird nach Schwere des Bruches: „A“ = einfache Fraktur, „B“ = Fraktur mit Keil und „C“ = Trümmerfraktur. Unterklassifikationen betreffen den Frakturverlauf: „A1“ bedeutet eine einfache Spiralfraktur, „A2“ eine einfache Schrägfraktur mit einem Frakturwinkel >30° bzw. „A3“ eine einfache Querfraktur bis 30° Frakturwinkel. Keilfrakturen z. B. werden nach diesem System entsprechend ihrer Schwere mit 32-B1.2 (Keilfraktur mit Drehkeil), 32-B2.2 (Keilfraktur mit Biegungskeil) bzw. 32-B3.2 (Keilfraktur, Keil fragmentiert) verschlüsselt. C-Frakturen bilden die in der Kinderchirurgie sehr seltenen Trümmer- oder Mehretagenfrakturen ab (Müller et al. 1992). Offene Frakturen sind selten und werden wie bei Erwachsenen eingeteilt (Gustillo 1976; Oestern und Tscherne 1983).
Für kindliche Frakturen gibt es bislang keine weltweit gültige Klassifikation. Aktuelle Bemühungen mündeten in 2 neue Klassifikationen:
  • Die „AO Comprehensive Classification of Pediatric Long Bone Fractures“ lehnt sich an die Erwachsenenklassifikation der AO an und verfügt über eine computergestützte Möglichkeit, kindliche Frakturen der langen Röhrenknochen zu klassifizieren (Slongo et al. 2007).
  • Die LiLa- Klassifikation (Licht und Lachen für Kinder, Evidenz in der Medizin e. V.) klassifiziert derartige Frakturen ebenfalls nach der Lokalisation „3.2“, zusätzlich „s“ für den Schaftbereich bzw. „a“ für Gelenkfrakturen. Diaphysäre Frakturen werden an der vierten Stelle mit „2“ klassifiziert, wenn eine Grünholz- oder Stauchungsfraktur vorliegt bzw. mit „3“ im Falle einer Quer-, Schräg- oder Torsionsfraktur oder mit „4“ bei Mehrfragmentfrakturen. Die fünfte Stelle der Klassifikation unterscheidet nach „0“ = undisloziert, „1“ = tolerabel disloziert sowie „2“ = nicht tolerabel disloziert (von Laer und Kraus 2007; Kamphaus et al. 2015).
Pathologische Oberschenkelfrakturen im Kindesalter sind selten. Ursächlich sind entweder eine generalisierte Knochenerkrankung (z. B. Osteogenesis imperfecta), medikamentös induzierte Veränderungen (z. B. Chemotherapie) oder juvenile bzw. aneurysmatische Knochenzysten (s. Kap. „Frakturen des proximalen Femurs beim Kind“; Rapp et al. 2011b).

Besonderheiten bei Frakturen am wachsenden Skelett: Wachstumsstörungen und Spontankorrekturen

Achsenfehlstellungen und Remodeling

Nahezu alle Femurfrakturen im Kindesalter heilen prinzipiell unabhängig vom Typ, der Lokalisation und der Behandlungsmethode aus (Dietz et al. 1997). Weiterhin weist der wachsende Knochen das Phänomen der möglichen Spontankorrektur verbliebener Fehlstellungen auf (Remodeling; Tab. 1). Diese kann bei Achsabweichungen in allen 3 Ebenen des Raumes auftreten. Durch die Verteilung der Muskulatur am Femur werden jedoch Varusfehlstellungen deutlich besser als Valgusfehlstellungen ausgeglichen. Besonders die proximalen Fehlstellungen in der Frontalebene haben Einfluss auf die Schenkelhalsstatik, daher sollten grundsätzlich keine Varus- oder Valgusachsabweichungen im Bereich der per- und subtrochantären Region dem Wachstum und damit der Spontankorrektur überlassen werden. Im Schaftbereich korrigieren sich Valgusabweichungen sehr viel schlechter spontan und können konsekutiv die Kniegelenksachse beeinflussen, wenn die Fehlstellung mehr als 20° beträgt. Unterhalb des 10. Lebensjahres kann die Spontankorrektur abgewartet werden, bei Kindern über dem 10. Lebensjahr kann aus funktionellen Gründen eine Frühkorrektur notwendig werden.
Tab. 1
Ausmaß der möglichen Spontankorrektur am Femur bezogen auf die Frakturhöhe
 
Keine spontane Korrektur
Langsame Korrektur
 
<10 Jahre
>10 Jahre
<10 Jahre
>10 Jahre
Femur proximal
Valgus
Rekurvation
Antekurvation
Varus
Valgus
Rekurvation
Antekurvation
Varus
(>5 Jahre)
Keine
Femurschaft
Valgus
Antekurvation >20°
Innenrotation (distal)
Valgus
Antekurvation
Innenrotation (distal)
Rekurvation(?)
Rekurvation(?)
Rotation
Femur distal
Innenrotation (distal)
Antekurvation
Rekurvation
Innenrotation (distal)
Varus
Valgus
Varus
Antekurvationsfehlstellungen verringern sich zwar, es muss aber davon ausgegangen werden, dass im Vergleich zur Gegenseite 10–15° vermehrter Antekurvation verbleiben. Bis ins Jugendlichenalter ist die Seitverschiebung als eher harmlos zu bezeichnen, bedeutet unter Umständen jedoch ein mehrjähriges Remodeling. Verkürzungen bis 2 cm können bei einem Alter unter 10 Jahren zum Zeitpunkt des Unfalls wieder ausgeglichen werden. Die häufige Kombination mit einer Seit-zu-Seit-Verschiebung führt jedoch zu einem vermehrten Remodeling, das durch Überkompensation zu einer unerwünschten Beinverlängerung führen kann. Im Gegensatz dazu werden primäre Verlängerungen nicht mehr ausgeglichen.
Die Korrektur einer posttraumatisch oder postoperativ verbliebenen Rotationsfehlstellung wird in der Literatur kontrovers diskutiert (von Laer 2007). Der Außenrotationsfehler des distalen Fragments resultiert kompensatorisch in einer verminderten Antetorsion des Schenkelhalses, ein Innenrotationsfehler des distalen Fragments dementsprechend in einer vermehrten Antetorsion. Die sich im Wachstum physiologisch verändernde Antetorsion der Schenkelhälse kann somit eine posttraumatisch verminderte Antetorsion verkleinern (Siffert 1981; Wallace und Hoffman 1992; Dietz et al. 1997; von Laer et al. 2007). Eine Kohortenstudie von Buchholz et al. (2002) mittels MRT zeigte bei 3–6 jährigen nach Fixateur-Behandlung allerdings nur eine Korrektur in 3 von 5 Kindern. Korrekturbedürftige Rotationsfehler sind generell selten. Aufgrund der zweigipfligen Detorsionsvorgänge am Schenkelhals sollte bis zum definitiven Wachstumsabschluss abgewartet werden. Eine Ausnahme bilden Rotationsfehler >25°, die zu Beschwerden führen, hier kann eine frühe Korrektur indiziert sein.
Als Konsequenz können bei jüngeren Kindern Fehlstellungen bis zu einem gewissen Grad in die konservative Behandlung integriert oder nach einer Osteosynthese toleriert werden, indem man das Remodeling mit einbezieht. Slongo (2005) beobachtete, dass „nahezu alle“ belassenen Fehlstellungen nach längerer Zeit remodelliert wurden.
Gemessen wurde eine Reduktion der Varus- bzw. Valgusfehlstellungen bei Patienten zwischen 5–14 Jahren von postoperativ 10–15° auf 3–9° (Aktekin et al. 2007).
Bei Kindern zwischen 6–12 Jahren wurden nach 3–5 Jahren belassene Fehlstellungen in folgendem Ausmaß korrigiert (Wallace und Hoffman 1992):
  • Varusfehlstellungen zu 77 %
  • Valgusfehlstellungen zu 88 %
  • Antekurvations- und Rekurvationsfehlstellungen zu 79 % bzw. 90 %
Als tolerable und somit nicht repositionsbedürftige Fehlstellung und damit als Therapiehinweis werden
  • bis zu einem Alter von 2 Jahren in der Horizontal- und Sagittalebene 30°,
  • zwischen 2–5 Jahren ein Varus/Valgus von 15° und eine Ante-/Rekurvation von 20°
  • sowie bei 6- bis 10-Jährigen 10° bzw. 15° bzw.
  • bei älteren Kindern nur noch 5° bzw. 10° angesehen (Beaty und Kasser 2006).
Dieses Phänomen trifft jedoch für Jugendliche nicht mehr zu (Buehler et al. 1995; von Laer et al. 2007). Neben der fehlenden Fähigkeit zur Spontankorrektur können bei ihnen zusätzlich das höhere Körpergewicht und der Zug der größeren Muskelmasse zur weiteren Dislokation führen.

Beinlängendifferenzen

Eine stimulative Wachstumsstörung als Verlängerung des betroffenen Beines kann nach jeder Fraktur auftreten. Da bis zu 25 % der Bevölkerung eine physiologische Beinlängendifferenz bis maximal 1,5 cm aufweisen sollen, muss eine Behandlung bzw. Korrektur individuell erfolgen. Neben dem absoluten Wert, der klinisch sehr gut mit der Brettchenmethode bestimmt werden kann (s. Abschn. 4.7), ist entscheidend, inwieweit sich über einen Beckenschiefstand eine Skoliose der Wirbelsäule einstellt.
Während ein Unterschied von 0,5 cm bis zu 1 cm selten symptomatisch und damit behandlungswürdig ist, werden Differenzen ab 1,5 cm durch Schuheinlagen bzw. Sohlenerhöhung ausgeglichen. Beinlängendifferenzen >2 cm können entweder bei noch offenen Fugen durch eine temporäre Epiphysiodese auf der längeren Seite oder durch eine Kallusdistraktion der kürzeren Seite ausgeglichen werden.

Spezielle funktionelle Anatomie

Neben der Beinlängenverkürzung der betroffenen Seite durch einen vorzeitigen Fugenschluss (eher bei Kindern nach dem 10. Lebensjahr) ist iatrogen eine Verkürzung durch eine Verletzung der Fossa piriformis möglich. Durch das Einbringen eines starren Nagels mit Verletzung der Gefäße kann als gefürchtete Komplikation eine Femurkopf- oder Halsnekrose entstehen, die zu einer Verkürzung bzw. einer Coxa vara führt (Abb. 5).
Der Oberschenkel ist ein muskelstarker Skelettabschnitt. Wegen der damit verbundenen guten Durchblutungssituation verläuft die Frakturheilung am Femur unproblematisch. Die Anatomie dieses Muskelmantels ist jedoch für die operativen Zugangswege von Bedeutung (Abb. 6). Ein langstreckiger Zugang zum Femur ist mit schwindender Bedeutung der Plattenosteosynthese am Femur nur noch selten erforderlich (Abb. 7).
Für eine offene Reposition genügt manchmal eine erweiterte Stichinzision, um ein Instrument wie z. B. ein kräftiges Raspatorium zum Hebeln einzusetzen. Ist dies nicht ausreichend, sollte ein kurzstreckiger Zugang im Septum intermusculare laterale erfolgen. Darstellung und Ligatur bzw. Durchstechung der Perforansgefäße minimieren das Risiko einer Nachblutung. Die Platzierung von Schanz-Schrauben erfolgt ebenfalls am günstigsten von lateral nahe dem Septum intermusculare. Wird der Tractus iliotibialis nicht ausreichend inzidiert, ergibt sich eine fixierte Flexionseinschränkung. Dies betrifft sowohl die Schanz-Schrauben bei Anlage eines Fixateur externe als auch zu lang extrakortikal belassene intramedulläre Nägel, die durch die Gewebeirritation zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung führen.

Diagnostik

Ziel der Anamnese ist zunächst festzustellen, ob ein adäquates Trauma vorliegt, die Verletzungslokalisation einzugrenzen und mögliche weitere Verletzungen zu detektieren. Bei der klinischen Untersuchung sollten schmerzhafte Untersuchungsschritte unterlassen werden. Eine Überprüfung der klinischen Frakturzeichen ist obsolet. Ebenso können im Rahmen einer vorsichtigen und empathischen Untersuchung auch beim traumatisierten Kind meist ausreichende Befunde hinsichtlich der peripheren Durchblutung, Motorik und Sensibilität erhoben werden.
Die meisten Kinder mit Oberschenkelfrakturen sind gehunfähig und schmerzgeplagt, häufig ist die Fraktur schon klinisch zu vermuten. Schwieriger ist die Diagnostik bei Mehrfachverletzungen, bei Kindern mit Schädel-Hirn-Trauma und schwerbehinderten Kindern. Stauchungsbrüche (oft distal metaphysär) weisen oft keine wesentliche Schwellung und Fehlstellung auf und können strahlensparend sonografisch diagnostiziert werden (Huebner et al. 2000). Ebenso kann die Sonografie als strahlensparendes Diagnostikum bei unklarem Trauma oder erschwerter Anamnese hilfreich sein, die Röntgendiagnostik einzugrenzen.
Die Standarddiagnostik umfasst eine Röntgenuntersuchung in 2 Ebenen mit Abbildung der beiden benachbarten Gelenke (Abb. 8a). Ist die Dislokation bereits in der ersten Ebene sichtbar, entfällt die zweite Ebene. Sollte der exakte Frakturverlauf Konsequenzen für die Verfahrenswahl haben, kann dies unter entsprechender Analgesie bzw. Narkose oder im Rahmen der therapeutischen Maßnahme (Reposition, Operation) erfolgen.

Differenzialdiagnosen

Bei unsicherer Traumaanamnese und schwer lokalisierbaren Schmerzen im Bereich von Oberschenkel, Knie oder Hüfte muss differenzialdiagnostisch an eine Epiphysiolysis capitis femoris, einen Morbus Perthes, an eine Coxitis fugax oder eine Osteomyelitis gedacht werden. Seltenere Erkrankungen sind Knochentumoren, Knochenzysten bzw. onkologische Erkrankungen mit Knochenmarksbefall. Dementsprechend schließen sich Sonografie, ggf. MRT und Laboruntersuchungen an. Dies gilt insbesondere für Beschwerden, die nach 5–7 Tagen persistieren und bei denen im konventionellen Röntgen keine eindeutige Diagnose gestellt werden konnte.

Primärtherapie und klinische Erstversorgung

Wichtigste Primärmaßnahme ist es, dem Kind die Schmerzen zu lindern: Dies wird durch die ausreichende Gabe von Analgetika und eine Lagerungstherapie gewährleistet. Eine schmerzarme Lagerung kann auf einer Vakuummatratze, Vakuumschienen, Schaumstoffschienen oder zur Not auf Kissen erfolgen. Bei Änderungen der Lage (Wechsel der Tragen) wird das Bein unter Zug gehalten, falls keine Schiene angelegt werden konnte. Repositionsversuche sind selten dauerhaft hilfreich. Sehr wichtig ist eine möglichst altersgemäße Kommunikation, bei der dem Kind durchzuführende Manöver und Maßnahmen mitgeteilt werden. Da auch bei scheinbarer Monoverletzung des Oberschenkels weitere Verletzungen möglich sind (Traumaanamnese oft unsicher!) ist initial neben der erweiterten klinischen Untersuchung eine Sonografie (Abdomen, Perikard, Pleura) durchzuführen (Holmes et al. 2002a, b; Jawadi und Letts 2003; Kluger et al. 1994; Kong et al. 1996; Poole et al. 1992; Abb. 8b).

Therapieoptionen

Aufgrund der sicheren Heilung und der Fähigkeit des wachsenden Knochens, posttraumatische Achsenabweichungen zu korrigieren, wurde lange Zeit der konservativen Therapie kindlicher Femurschaftfrakturen oberste Priorität eingeräumt. Innerhalb der letzten Jahrzehnte unterlag die Behandlung einem Wandel, da für Kinder Osteosyntheseverfahren verfügbar waren, mit denen eine exaktere Frakturstellung erzielt werden konnte, was wiederum durch eine geringere Stimulation des Beinlängenwachstums das Risiko einer Beinlängendifferenz deutlich reduzierte. Überwog bis in die frühen 1990er-Jahre der Einsatz des Fixateur externe, ist bis heute die elastisch stabile Intramedulläre Nagelung (ESIN) am weitesten verbreitet. Neuere Alternativen bestehen in der bislang noch selten eingesetzten submuskulär eingebrachten Plattenosteosynthese oder dem „lateralen“ Femurnagel für Adoleszente.
Alle Therapieoptionen sind prinzipiell möglich und mit spezifischen Problemen assoziiert. Auch heute besteht kein Konsens, welche Behandlung als ideal zu bewerten ist (Madhuri et al. 2014). Die unterschiedlichen Therapien ergeben sich aus dem Alter und des Gewichts der Patienten, der Frakturform und ihrer Dislokation (Tab. 2) und eventuellen Begleitverletzungen (Buckley 1997; Dietz et al. 1997; Gordon und Mehlman 2017; Heyworth et al. 2004; Wenger und Pring 2005; Beaty und Kasser 2006; von Laer et al. 2007; Gordon 2017). Weiterhin sind die favorisierten Verfahren von ökonomischen und geografischen Faktoren, technischen Entwicklungen, Operationskapazitäten und der Aufarbeitung eigener Erfahrungen abhängig (Sink et al. 2006). Grundsätzlich sollte eine effiziente Therapie die Frakturheilung nicht stören, ein kosmetisch und funktionell gutes Früh- und Spätergebnis erbringen sowie die Mobilität früh wiederherstellen (von Laer et al. 2007). Die Sorge vor thrombembolischen Komplikationen gewinnt erst mit Eintritt in die Pubertät an Bedeutung (Dietz et al. 1997).
Tab. 2
Akzeptable Dislokationen bei Oberschenkelschaftfrakturen im Kindesalter
Akzeptable Dislokation
Säugling
bis 6 Monate
Kleinkind
bis 3 Jahre
Schulkind
bis 14 Jahre
Adoleszent
>14 Jahre
Varus/Valgus
<30°/<20°
<20°/<10°
<10°/<10°
<10°/<10°
Ante-/Rekurvation
<20°/<10°
<20°/<10°
<10°/<5°
<10°/<5°
Rotation
<20°
<20°
<10°
<10°
Verkürzung
20 mm
20 mm
10 mm
10 mm

Konservative Therapie: Gipsbehandlung und Extension

Für Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder ist die Anlage eines Becken-Bein-Casts (s. Abb. 10) oft ausreichend (Curtis et al. 1995; Beaty und Kasser 2006; von Laer et al. 2007). Vorteile sind die nicht operative und kurze stationäre Behandlung.
Grundsätzlich sollte ein Becken-Bein-Gips in Sedierung angelegt werden, abhängig von der Kooperation des Kindes ist ggf. eine Allgemeinnarkose indiziert. Auf der unverletzten Seite kann der Gips bis oberhalb des Kniegelenks geführt werden, auf der verletzten ist eine Ruhigstellung bis ca. 2 Querfinger oberhalb Malleolen notwendig (Abb. 9). Eine Repositionskontrolle mit Bildwandler sollte nach Polsterung vor Anbringen der Gips- oder Castbinden durchgeführt werden. Zur Erleichterung der Pflege und um Sollbruchstellen zu reduzieren, kann ein Stab zwischen beide Beine eingegipst werden. Eine stationäre Überwachung sollte zum Ausschluss von Komplikationen für eine Nacht erfolgen.
Tipps und Tricks zur Anlage eines Becken-Bein-Casts
  • Bei der Anlage eines Becken-Bein-Casts muss für genügend Personal gesorgt werden (ein Arzt/Anästhesist für Sedierung bzw. Narkose und 3 Zuständige für Reposition und Gipsanlage). Bei dislozierten Frakturen hat es sich bewährt, wenn sich eine Person nach erfolgreicher Reposition ausschließlich auf das betroffene Bein konzentriert und dieses unter leichtem Zug in Repositionsstellung hält.
  • Je besser die Reposition im Gips oder Cast ist, desto schneller und unkomplizierter ist die Heilung und desto weniger Remodeling wird benötigt; ebenso ist das Verständnis der Eltern für die Behandlung größer, als wenn in den Röntgenkontrollen bei verbliebener deutlich sichtbarer Fehlstellung über Monate auf das Remodeling gewartet werden muss.
  • Bei der Verwendung von Castmaterialien müssen unbedingt nicht unterpolsterte Enden über der Haut vermieden werden, da diese entweder Druckschäden verursachen oder zu Hautirritationen führen. Einfacher ist es, zunächst Softcast zu verwenden (kann problemlos mit der Schere korrigiert und später entfernt werden) und bei gelungener Konstruktion die tragenden Bereiche mit Hartcast zu verstärken.
Für Kinder unter 5 Jahren wurde früher häufig die vertikale Extension nach B.G. Weber (Weber et al. 1979) verwendet, diese wird seit längerem jedoch als obsolet betrachtet (Brouwer 1981). Für Kinder bis zu 15 kg Körpergewicht kann – wenn keine Gipsanlage möglich ist – die Overhead-Extension nach Bryant (Bryant 1876) angewendet werden (Abb. 10). Die Overhead-Extension wird für maximal 7–10 Tage angelegt, anschließend erfolgt eine Ruhigstellung im Gips.
Der Nachteil beider Verfahren ist die sehr lange Immobilisation bzw. Gipsruhigstellung, die bei älteren Kindern mehr als 7 Wochen betragen kann (Ferguson und Nicol 2000). Folgen sind eine signifikante Quadrizepsatrophie (Reeves et al. 1990) oder die stationäre Rehabilitation (Curtis et al. 1995). Bekannt sind außerdem hygienische Probleme (Buckley 1997) und die Entwicklung eines sakralen Dekubitus bei der Extensionsbehandlung (Gracilla et al. 2003). Um diese Risiken zu mindern, muss eine Dauer der Overheadextension jenseits von 7–10 Tagen vermieden und auf ein gering über der Unterlage schwebendes Becken geachtet werden (s. Abb. 10). 9 Patienten aus 4 Kliniken wurden beschrieben, die nach Anlage eines Beckenbeincasts (90°-90°-Position) wurden aus 4 Kliniken 9 Patienten beschrieben, die ein Kompartmentsyndrom mit ischämischer Muskelkontraktur erlitten (Mubarak et al. 2006), auch kann durch die Extension eine Perfusionsstörung des Beines ausgelöst werden (Beaty und Kasser 2006). Traktionen über Drähte oder Nägel führten in Einzelfällen zu Infektionen (Gracilla et al. 2003). Kinderpsychologische Evaluierungen z. B. mittels eines „posthospital behaviour questionnaire“ wiesen eine große Belastung bis hin zu Psychosen besonders bei größeren Kindern nach (Reeves et al. 1990; Braun et al. 1995; Beaty und Kasser 2006). Weitere schwerwiegende Probleme sind Achsen- und Rotationsfehler, die wiederholte Korrekturen der Frakturposition und Röntgenkontrollen erfordern (Braun et al. 1995; Brouwer 1981; Dietz et al. 2001; Wright et al. 2005). Ein weiteres großes Problem sind signifikante Beinlängendifferenzen von +3 cm bis −3 cm, weiterhin wurde eine ausbleibende knöcherne Durchbauung beobachtet (Curtis et al. 1995; Stans et al. 1999; von Laer et al. 2007).
Viele Kindertraumatologen haben somit die Extensionsbehandlungen (insbesondere mit Kirschner-Drähten) verlassen, da ihrer Ansicht nach die Kinder unzumutbar lange stationär behandelt und von altersgemäßen Tätigkeiten abgehalten werden (Beaty et al. 1994; Dietz et al. 1997, 2001; Dwyer et al. 2003; von Laer et al. 2007; Kaiser et al. 2011a). Für die ersten 2–3 Lebensjahre stellt der Becken-Bein-Gips weiterhin eine sehr gute Behandlungsmöglichkeit dar, danach ist nach Frakturtyp sowie Alter und Gewicht des Patienten individuell die Osteosynthese zu wählen.

Operative Therapie: Allgemeine Aspekte

Der operativen Therapie werden folgende Vorteile zugeschrieben:
  • Verbesserte Fragmentstellung sowohl nach Reposition als auch im Verlauf
  • Deutlich verkürzter stationärer Aufenthalt
  • Schnellere Mobilisation (Reeves et al. 1990; Sanders et al. 2001; Maier et al. 2003; Beaty und Kasser 2006)
  • Verminderte Rate an Nachrepositionen und damit verbundenen Narkosen und Röntgenkontrollen (Weinberg et al. 1994)
Empfahl Heinrich 1992 die operative Versorgung bei Kindern >6 Jahren mit Begleitverletzungen bzw. generell bei Kindern >10 Jahren, so empfiehlt die aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (Stand 09/2014) bis zum 3. Lebensjahr Overhead-Pflaster-Extension oder den Becken-Bein-Gips und jenseits dieses Alters die ESIN-Osteosynthese. Als Option bei Instabilität ist der Einsatz von Verriegelungsschraubkappen möglich; im Einzelfall kann die ESIN auch bei Kindern <3. Lebensjahr (abhängig von Körpergröße und -gewicht) angewandt werden; bei Trümmerfrakturen, offenen Frakturen vom Grad III oder wenn mit intramedulläre Nagelung keine ausreichende Stabilität zu erzielen ist, empfiehlt die Leitlinien den Fixateur externe.
Bei der operativen Versorgung kann der Einsatz eines Extensionstisches hilfreich sein; bei längerer Operationszeit und schwereren Patienten sind jedoch Traktionsschäden von Nerven möglich (Kelly et al. 2017).
Da konservative Therapieverfahren grundsätzlich möglich sind, müssen folgende hohe Anforderungen an eine operative Therapie und ihre Ergebnisse gestellt werden (Weinberg et al. 1994; Rether 2005; von Laer et al. 2007):
  • Bewegungsstabil und früh übungsstabil ohne zusätzliche Ruhigstellung
  • Geringe Rate an Wachstumsstörungen
  • Wenig invasiv
  • Kurzer Krankenhausaufenthalt
  • Kleine Narbe(n)
  • Kein invasiver Zweiteingriff zur Implantatentfernung
  • Hoher Tragekomfort

Plattenosteosynthese

Der Vorteil der Plattenosteosynthese (Abb. 11) liegt in der übungsstabilen anatomischen Reposition ohne äußere Fixation, was die Pflege und frühzeitige Mobilisation erleichtert. Andererseits ist keine frühzeitige Belastung möglich, weswegen einige Autoren zusätzlich einen Cast für 2–3 Wochen anlegen (Fein et al. 1989; Fyodorov et al. 1999; Caird et al. 2003; Caglar et al. 2006). Durch die große Freilegung der Weichteile sind als Ausnahme Blutverluste bis zu 1500 ml beschrieben (Dietz et al. 1997; Caird et al. 2003). Beim wachsenden Kind ergibt die sich vergrößernde Narbe ein kosmetisches Problem. Zusätzlich ist die nach Plattenosteosynthese auftretende Beinlängendifferenz ein bekanntes Phänomen, die zu konsekutivem Beckenschiefstand führt (Wessel und Seyfriedt 1996). Bei sehr mobilen Kindern und Jugendlichen kann eine Sekundärfraktur am Oberrand der Platte oder ein Materialversagen nach 6–7 Wochen durch Bagatelltrauma auftreten (Dietz et al. 1997; Fyodorov et al. 1999). Weitere Nachteile sind die ebenfalls sehr aufwendige Metallentfernung mit nachfolgender Ent- oder Teilbelastung des Beines (Dietz et al. 1997, 2001; Fyodorov et al. 1999; Caird et al. 2003; Caglar et al. 2006). Eine Kasuistik weist auf das Problem der Achsenfehlstellung hin, wenn die Platte zu lange belassen wird (Ezzat und Iobst 2016). Aus diesen Gründen und durch die Einführung der ESIN-Osteosynthese hat die konventionelle Plattenosteosynthese nach den Richtlinien der AO (Kuner 1991) ihren hohen Stellenwert bei der Behandlung von Schaftfrakturen im Kindesalter generell, so auch am Oberschenkel (Allen et al. 2018), verloren und wurde in einem deutschen Konsensuspapier bereits im Jahr 2000 abgelehnt (Dietz et al. 2001).
In begründeten Einzelfällen kann sie jedoch nach wie vor zur Anwendung kommen (Abb. 11). So können z. B. distale Frakturformen von einer winkelstabilen Platte profitieren (Xu et al. 2018). Wichtig ist, dass die Operationsprinzipien sowohl in Hinblick auf die Biologie (weichteilschonendes Vorgehen) als auch auf die Mechanik (Plattenlänge, Schraubenpositionierung) beachtet werden. Falls das Verfahren gewählt wird, sind moderne Plattendesigns vorzuziehen („Low-contact“-Platten bzw. winkelstabile Osteosynthesen; Wittner und Holz 2003).

Technik der Plattenosteosynthese

  • Lagerung: Rückenlage.
  • Zugang: lateraler Zugang zum Oberschenkel (s. Abb. 7).
Es wird eine laterale Längsinzision in Höhe der Fraktur gesetzt und möglichst hinter dem M. vastus lateralis eingegangen. Dieser wird mit dem Raspatorium vom Septum intermusculare abgeschoben. Der M. vastus lateralis und intermedius werden ggf. inzidiert, falls eine Darstellung der Intertrochantärregion notwendig ist. Die Perforansgefäße werden ligiert. Der Knochen sollte möglichst nicht denudiert werden. Einfache Frakturen werden anatomisch unter Kompression gebracht. Bei Trümmerfrakturen erfolgt die Plattenanlage überbrückend, ggf. minimalinvasiv durch Tunnelung und Durchschieben der Platte, ohne dass diese im Frakturbereich direkt dem Knochen anliegt. Dabei sind winkelstabile Implantate vorzuziehen.
Die Modifikation mit perkutaner Technik („submuscular plating“), ggf. unter temporärer Retention mittels intramedullären Nägeln, reduzierte die Narbenbildung und verzeichnete in einer Studie innerhalb einer Nachuntersuchungszeit von 22–56 Monaten bei 6- bis 14-Jährigen nur Beinlängendifferenzen von −2 mm bis + 4 mm (Oh et al. 2007). Gegenüber der offenen Plattenosteosynthese ist der Blutverlust reduziert (Abbott et al. 2013). Weitere retrospektive Studien berichteten über ähnlich gute Ergebnisse mit diesem Verfahren (Sink et al. 2006; Samora et al. 2013; Sutphen et al. 2016). Mittlerweile finden sich jedoch auch Berichte über Komplikation wie z. B. Reoperationen oder Rotationsfehler (Abbott et al. 2013; Kelly et al. 2013), eine weitere Studie favorisierte die ESIN-Osteosynthese gegenüber der Plattenosteosynthese (Allen et al. 2018). Insgesamt erlaubt die Studienlage keine definitive Aussage (Madhuri et al. 2014).

Komplikationen, Aufklärung

Gegenüber den minimalinvasiven Verfahren ist durch den größeren Zugang die Narbe und der Blutverlust größer, ebenso die zu erwartenden postoperativen Schmerzen. In der Literatur finden sich Berichte über Komplikation wie z. B. Reoperationen oder Rotationsfehler (Abbott et al. 2013; Kelly et al. 2013; Siguier et al. 1995) ebenso wie periimplantäre Frakturen sowie Frakturen nach Metallentfernung. Insbesondere bei kleineren Kindern sind Beinlängendifferenzen möglich.

Fixateur externe

Der Fixateur externe, ursprünglich für offene Frakturen oder polytraumatisierte Patienten vorgesehen, wurde in den 1980er- und Beginn der 1990er-Jahre zunehmend bei kindlichen Frakturen eingesetzt. Aktuell lassen sich dazu nahezu keine Publikationen mehr finden. Als Komplikationen sind Rotationsfehler und sekundäre Varusfehlstellungen sowie Refrakturen oder Frakturen im Bereich der Pineintrittsstellen beschrieben (Buchholz et al. 2002; Kirschenbaum et al. 1990; Probe et al. 1993; Galpin et al. 1994; Weinberg et al. 1994, 2000; Gregory et al. 1996; Sola et al. 1999; Stans et al. 1999; Dietz et al. 2001; Domb et al. 2002; Maier et al. 2003; Wright et al. 2005). Durch das rigide System durchbauen Querfrakturen nur zögerlich, was auch durch Dynamisierung (Freigabe der axialen Belastbarkeit durch Lockerung der entsprechenden Fixateurschraube) nicht oder nur unzureichend verbessert wird (Weinberg et al. 1994; Skaggs et al. 1999; Dietz et al. 2001; Domb et al. 2002). In Einzelfällen wurde daher der Fixateur bis zu 20 Wochen belassen (Kirschenbaum et al. 1990; Stans et al. 1999).
Um einer Infektion der Weichteile oder des Knochens (Pin-Track-Infektion) vorzubeugen, die bis hin zur Sepsis führen kann, müssen die Eintrittsstellen täglich gepflegt werden, was zum Teil für die Kinder sehr belastend ist. Neben der lokalen antiseptischen Pflege kann tägliches Duschen empfohlen werden (Weinberg et al. 1994; Sola et al. 1999; Domb et al. 2002). Die Entfernung der Steinmann-Fixateurnägel sollte in einer Analgosedierung oder kurzen Narkose erfolgen. Diese Stellen hinterlassen mitunter größere, zum Teil eingezogene Narben (Maier et al. 2003). Vereinzelt ist nach Entfernung des Fixateurs eine Castanlage beschrieben (Skaggs et al. 1999).

Fixateur externe: Praktische Durchführung

Bei einfachen Frakturen wird nach der meist geschlossenen Reposition die Retention durch eine lineare Fixateurmontage gewährleistet (Abb. 12a und 13). Befriedigt das Repositionsergebnis nach einer 2-Pin-Montage nicht, kann eine modulare Montage zur Anwendung kommen (Abb. 12b). Bei modularer Technik erfolgt die Reposition über die vormontierten Griffe (Abb. 14). Alternativ können die Schanz-Schrauben auch über einen Fixateurkorpus verbunden werden (Abb. 15). Da eine stabile Fixateurkonstruktion die Infektionsrate senkt, sind mehrere Punkte intraoperativ zu beachten (s. Fernandez DellÒca (2003) Übersicht):
Tipps und Tricks zur Anlage eines Fixateur externe
  • Die inneren Schanz-Schrauben sollten möglichst nahe der Fraktur platziert werden
  • Die Schanz-Schrauben distal und proximal der inneren Schrauben sollten möglichst weit auseinanderliegen
  • Das Gestänge bzw. der Fixateurkorpus sollte so nahe der Haut liegen, dass die Pflege gerade noch gewährleistet ist (mindestens 1 cm)
  • Nach Hautinzision und Spreizen der Weichteile wird die erste Kortikalis mittels Bohrer eröffnet; bei Systemen wie dem Hoffmann-Compact-Fixateur (R) sind die Schrauben selbstschneidend
  • Bei schlechter Knochenqualität bzw. metaphysär kommen Spongiosaschrauben zum Einsatz
  • Durchmesser der Bohrer: Kortikalisschrauben 6,0 mm bzw. 5,0 mm ➔ 4,8 mm; Kortikalisschrauben 4,5 mm bzw. 3,5 mm ➔ 3,2 mm; Spongiosaschrauben 6,0 mm bzw. 5,0 mm ➔ 3,2 mm
  • Die Schanz-Schrauben werden von Hand eingeschraubt, sodass vor der ersten Kortikalis ca. 5 mm Gewinde bzw. ein Gewinde über Gegenkortikalis hinausragt
  • Insbesondere bei Querfrakturen sicherer Ausschluss einer Rotationsfehlstellung (s. Abb. 1920 und 21)
  • Nach Komplettierung der Montage wird das Bein durchbewegt, um den Fasziendurchtritt der Pins zu weiten; eventuell müssen die Stichinzisionen an der Haut verlängert oder partiell adaptiert werden; resultieren sollte eine spannungsfreie Lage der Pins zu den Weichteilen

Komplikationen, Aufklärung

Die Rate der Pin-Track-Infektionen liegt bei ca. 5 %. Die Komplikation ist bei oberflächlichen Infekten meist durch Gabe eines Antibiotikums sowie forcierte lokale Säuberung und Ausduschen zu beherrschen. Nur in seltenen Fällen muss der Fixateur externe vorzeitig entfernt werden. Weiterhin zeigen fast alle Patienten während der Fixateur-externe-Tragedauer eine Einschränkung der Kniebeweglichkeit, die sich aber nach Abnahme des Fixateurs innerhalb von 3–6 Wochen zurückbildet. Bei Fixierung von Querfrakturen besteht ein erhöhtes Risiko, einen Rotationsfehler nicht zu detektieren und zu belassen (Abb. 16). Dies kann minimiert werden, wenn man darauf achtet, keinen Kalibersprung zu belassen und vor allem am Ende der Operation die Rotation mit der Gegenseite vergleicht und ggf. intraoperativ nachkorrigiert.

Osteosynthese mittels starrem Marknagel

Der bei Erwachsenen verwendete starre gerade Verriegelungsnagel besticht durch die erzielte Stabilität mit der frühen Belastbarkeit und wurde von einigen Autoren für instabile Brüche und bei älteren und schwergewichtigeren Kindern empfohlen (Stans et al. 1999; Kuremsky und Frick 2007). Andere Autoren stuften dieses Verfahren jedoch beim wachsenden Knochen als nicht durchführbar ein (O’Malley et al. 1995; Buckaloo et al. 1997; Dietz et al. 1997; Ansorg und Graner 1976; Mazda et al. 1997; Orler et al. 1998; Frank et al. 2005). Die Ursache liegt in der möglichen Verletzung eines posterior aufsteigenden Astes der medialen A. circumflexa femoris, wenn der Nagel durch die Fossa piriformis eingebracht wird (s. Abb. 5) Dieser Bereich wird als aktives Zentrum des Wachstums gesehen, das die Breite des Femurhalses sowie den Femurschaft-Hals-Winkel beeinflusst (Siffert 1981). In der Literatur sind neben heterotopen Ossifikationen (Raney et al. 1993) als seltene, aber schwerwiegende Komplikationen beschrieben: signifikante Beinlängendifferenzen bis 3,2 cm, vermindertes Wachstum des Trochanter major (besonders nach Aufbohrung), Ausbildung einer Coxa valga (Ogden 1995) bis hin zu Femurkopfnekrosen (Beaty et al. 1994; Mileski et al. 1994; O’Malley et al. 1995; Stans et al. 1999; Sanders et al. 2001; Beebe et al. 2006). Das Risiko der o. g. Komplikationen kann jedoch verringert werden, wenn man als Eintrittsstelle nicht die Fossa piriformis, sondern die Spitze bzw. den lateralen Anteil des Trochanter major verwendet (Townsend und Hoffinger 2000; Sanders et al. 2001; Gordon et al. 2003 und 2004; Kanellopoulos et al. 2006; Hampton et al. 2017). Durch den Zugang dieses sog. lateralen Femurnagels außerhalb der Fossa piriformis ist allerdings eine Frakturierung des Trochanter major oder eine Varisierung des Femurschaftes möglich (Momberger et al. 2000).
Eine Alternative, die sich allerdings nicht durchgesetzt hat, ist der antegrad eingebrachte flexible verriegelbare Humerusnagel (Bienkowski et al. 2004). Unter Vermeidung der Apophyse des Trochanter major und der distalen Femurepiphyse wird die Fraktur ohne weitgehende Freilegung des Knochens intramedullär stabilisiert.
Zu favorisieren sind daher Verriegelungsnägel in aufgebohrter oder unaufgebohrter Technik, deren Eintrittspunkt im Bereich des lateralen Trochanter major liegt (Beispiele: Expert Lateraler Femurnagel für Jugendliche, Firma DePuy Synthes, bzw. PediNail Marknagel, Firma Orthovative). Hiermit wird die A. circumflexa sicher geschont und der Nagel über die Apophyse eingebracht (Abb. 17). Der intramedulläre Nagel wird proximal und distal verriegelt. Distal ist ein Abstand von mindestens 15 mm zur offenen distalen Fuge einzuhalten (Gordon et al. 2003, 2004, 2017; Keeler et al. 2009; Heffernan et al. 2015).
  • Operation: Bei schwergewichtigen Patienten ist ein Extensionstisch von Vorteil, ansonsten muss durch einen Assistenten Zug ausgeübt werden. Ein Carbontisch empfiehlt sich hinsichtlich der Vermeidung von metallbedingten Artefakten. Bei der Reposition der Fraktur ist auf eine korrekte Rotationseinstellung zu achten. Die Nageleintrittsstelle wird unter Röntgenkontrolle markiert. Unter Bildverstärkerkontrolle in beiden Ebenen wird die Kortikalis am lateralen Trochanter major mittels Bohrer perforiert und der Führungsdraht unter Kontrolle der Achsausrichtung bezüglich Längsachse und Antekurvation in den Markraum vorgeschoben. Im Gegensatz zur Eröffnung mit dem Pfriem ist bei dieser Methode das Abrutschen nach medial und damit eine Verletzung der Gefäße in der Fossa piriformis minimiert. Nach erneuter Kontrolle seiner Lage wird über den Führungsdraht mit dem kanülierten Bohrer der Markraum sukzessive in 0,5-mm-Schritten aufgebohrt. Hierbei muss mindestens 1 mm größer als der Durchmesser des geplanten Nagels aufgebohrt werden. Grundsätzlich sollte beim Adoleszenten der Marknagel mindestens 15 mm vor der distalen Fuge enden, weswegen unterschiedliche Längen erhältlich sind. Für die Verriegelung proximal und distal stehen Schrauben mit Gewinde bzw. Teilgewinde zur Verfügung, die proximal über ein Zielgerät appliziert werden. Proximal wird der Nagel bzw. seine Verschlusskappe über Trochanterniveau positioniert, um das Einwachsen von Gewebe zu verhindern und die Metallentfernung zu erleichtern (Kretteck 2003).
  • Komplikationen: Neben den üblichen Komplikationen kann es im Rahmen von Marknagelungen zu Kompartmentsyndromen kommen, die therapeutisch entsprechend den Kautelen der Erwachsenen behandelt werden. Pseudarthrosen vor allem bei Diastasen im Frakturbereich kommen vor. In diesen Fällen sollte die distale Verriegelung – falls eingesetzt – entfernt werden. Bei zu langen Implantaten kann es an der Nageleintrittsstelle zu Pseudobursitiden kommen, in diesem Fall muss der Nagel ggf. frühzeitig entfernt werden.

Elastisch stabile intramedulläre Nagelung (ESIN)

Empfehlungen und Ergebnisse zur ESIN-Osteosynthese

Die intramedulläre Schienung als weitere Möglichkeit der operativen Versorgung weist ein geringeres Refrakturrisiko gegenüber dem Fixateur externe auf, benötigt kleinere Zugänge als die Plattenosteosynthese und umgeht das Risiko einer Hüftkopfnekrose (Rathjen et al. 2007). Aus diesen Gründen wurden innerhalb der letzten 10 Jahre zunächst in Europa, danach auch in Nordamerika, zunehmend mehr diaphysäre Femurfrakturen mit der ESIN-Osteosynthese (elastisch stabile intramedulläre Nagelung) versorgt. Das intramedulläre Verfahren basiert auf den Entwicklungen Ende der 1930er-Jahre durch Küntscher und Ende der 1960er-Jahre durch Ender und Rush (Küntscher 1950; Rush 1970; Ender 1975; Pankovich et al. 1979; Mann et al. 1986). 1979 berichtete Pankovich über den Einsatz der Ender-Nägel bei Patienten zwischen 16–80 Jahren. Allerdings wies er auf die Problematik instabiler Frakturen hin, die er zusätzlich mit Cerclagen, Gips oder Extension behandelte. Die Entwicklung der elastisch stabilen Nagelung in ihrer heutigen Form geht auf Untersuchungen von Firica zurück (Firica et al. 1977; Mucichescu und Firica 1978). Später wurde bei Adoleszenten über deutlich bessere Ergebnisse mit der ESIN-Osteosynthese gegenüber der Extensionsbehandlung oder Castanlage berichtet (Kirby et al. 1981).
Die ESIN-Osteosynthese wird heutzutage sowohl bei größeren Kindern als auch zunehmend bei jüngeren Kindern eingesetzt (Prevot et al. 1993; Huber et al. 1996; Flynn et al. 2001; Narayanan et al. 2004). Als Indikationen für diese „gutmütige“ (Slongo 2005), „exzellente“, „zuverlässige“ und „elegante Methode“ (Ligier et al. 1985) werden sowohl proximale als auch distale diaphysäre Frakturen angesehen, für den zentralen Bereich sowohl Quer- als auch Schräg- und Spiralfrakturen. Weiterhin werden Frakturen mit Biegungs- und Drehkeil als geeignet betrachtet, wenn sich die Schienen in den Hauptfragmenten gut aufspannen lassen sowie metaphysär adäquat verankert werden (Metaizeau 1988; Dietz et al. 1997). Als vorteilhaft werden
  • die geringen Komplikationen,
  • die schnelle Rehabilitation (Heinrich et al. 1992; Stans et al. 1999) und
  • die hohe Patientenzufriedenheit (Ligier et al. 1985; Metaizeau 1988; Heinrich et al. 1992; Dietz et al. 1997; Stans et al. 1999; Jubel et al. 2004; Wenger und Pring 2005)
gesehen. Zusätzlich wird das Risiko einer Beinlängendifferenz verringert (Ligier et al. 1985; Bourdelat und Sanguina 1991; Heinrich et al. 1992; Dietz et al. 1997; Flynn et al. 2001; Song et al. 2004). Die Differenzen lagen bei durchschnittlich +3,2 mm (−6,6 mm bis +6 mm) in der Gruppe der 4- bis 8-jährigen Kinder (Mutimer et al. 2007) bzw. bei 6- bis 9-jährigen Kindern bei maximal 11 mm (Heinrich et al. 1994). Die Zufriedenheit der Eltern wurde höher bewertet als in der Vergleichsgruppe mit Fixateur (Bar-On et al. 1997). In den zitierten Studien wurden jedoch keine standardisierten Erhebungsbögen verwendet.
Demgegenüber stehen in gezielten Fehleranalysen deutlich schlechtere Ergebnisse mit bis zu 50 % Komplikationen bei der ESIN-Technik (Flynn et al. 2001; Luhmann et al. 2003; Flynn und Schwend 2004; Narayanan et al. 2004; Sink et al. 2005; Lascombes et al. 2006). Bei Kindern mit einem Gewicht von mehr als 49 kg war die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation fünfmal größer als bei Kindern mit geringerem Gewicht, ebenso stieg das Risiko einer Komplikation bei Kindern über 10 Jahre (Ho et al. 2006; Moroz et al. 2006, Gordon 2004 und 2017). Zu den Minorkomplikationen zählen:
  • Temporäre Bewegungseinschränkungen
  • Nicht revisionspflichtige Weichteilirritationen
  • Achsenabweichungen unter 10°
Darüber hinaus wurden Probleme der ESIN-Osteosynthese beschrieben, die bereits intraoperativ auftraten bzw. als Majorkomplikation klassifiziert wurden (Schmittenbecher et al. 2000; Flynn et al. 2001; Luhmann et al. 2003; Flynn und Schwend 2004; Narayanan et al. 2004; Sink et al. 2005; Lascombes et al.2006, Ho et al. 2006; Moroz et al. 2006, Gordon 2004 und 2017):
  • Verwendung additiver Stabilisatoren
    • Bei bereits intraoperativ erkennbarer instabiler Frakturversorgung (technische Fehler/Limitierung der Methode bei längeninstabilen Frakturen bzw. älteren und schwereren Kindern >49 kg) wurden zusätzlich eine Gipsruhigstellung oder ein zusätzlicher Fixateur externe eingesetzt
  • Revisionsoperationen
    • Bei optimaler Osteosynthese kam es dennoch zu Revisionen, da die Nägel zu lang belassene wurden und Weichteilirritation eine Kürzung der Nägel forderten
    • Nach instabiler Versorgung kam es zu einem Sintern der Fraktur, wodurch die Nagelenden sekundär zu Weichteilirritationen führten (sogenanntes Telescoping); hier waren Kürzungen der Nagelenden bzw. eine Revision der Osteosynthese erforderlich
    • Bei sekundären Fehlstellungen durch eine instabile Frakturversorgung musste die Osteosynthese revidiert werden oder es schloss sich ein Verfahrenswechsel an
Entscheidend ist hierbei, dass etliche beschriebene Komplikationen auf eine unzureichende Operationstechnik zurückzuführen sind, jedoch auch Probleme in einzelnen Fällen auftraten, bei denen die retrospektive Analyse keine operationstechnischen Fehler erbrachte (Rapp et al. 2011a).
Nachteilig ist zusätzlich die deutlich höhere Strahlenbelastung der Patienten. Dokumentiert wurden intraoperativ durchschnittlich 76 s bis 4,1 min Durchleuchtungszeit (Maier et al. 2003; Kraus et al. 2007 und 2008). Circa die Hälfte der Strahlungsdauer wurde bei der Passage der Fraktur benötigt, ein Viertel bei der korrekten endgültigen Platzierung der Nägel. Die Strahlendosis lag zwischen 52,9–1900,7 mGycm2 mit einem Durchschnitt von 336,1 mGycm2. Zur Minimierung der Strahlenbelastung wird empfohlen, das Röntgenfeld durch laterale Einblendung zu verkleinern; durch gezielte Aufnahmen der einzelnen OP-Schritte sollte die Gesamtdauer weit weniger als 3 Minuten betragen (Kraus et al. 2007, 2008).

Grundlagen: Technik der ESIN-Osteosynthese

Die Anwendung der intramedullären Nagelung ist durchaus anspruchsvoll. Die gelegentlich attestierte steile Lernkurve trifft nur für einfache Frakturformen und bei strenger Beachtung der biomechanischen Prinzipien zu (Rether 2005; Kaiser et al. 2011a).
Um asymmetrische Kräfte im Markraum und eine ungleichmäßige Verspannung der Fraktur zu vermeiden, müssen Nägel identischer Größe eingesetzt werden (Rether 2005; Slongo 2005), ansonsten erhöht sich die Odds Ratio für eine Fehlstellung auf 19,4 (Narayanan et al. 2004). Beide ESIN werden um ca. 40° in identischer Weise so vorgebogen, dass die mittlere Konvexität im Frakturbereich liegt (Abb. 18) und die Spitze einen Winkel von 25–45° aufweist (Narayanan et al. 2004; Lascombes et al. 2006). Letzteres erleichtert die Passage entlang der ersten inneren Kortikalis und kann beim Auffädeln des proximalen (aszendierend) bzw. distalen Fragments vorteilhaft sein. Das Vorbiegen der Nägel wird als essenzieller Bestandteil der Methode postuliert und soll die dynamische Stabilität gewährleisten (Metaizeau 1988; Slongo 2005). Eigene biomechanische Studien am Kunstknochen mit langen Spiralfrakturen konnten dies erstmalig bestätigen; sie zeigten, dass die Stabilität der ESIN-Osteosynthese von einer Vorbiegung von bis zu 60° profitiert (Kaiser et al. 2012). Ein Verdrehen der Nägel umeinander muss unbedingt verhindert werden, da durch das sog. Korkenzieherphänomen sonst die erwünschte Aufspannung nicht erzielt werden kann (Firica et al. 1977; Mucichescu und Firica 1978; Flynn et al. 2001; Rether 2005; Slongo 2005; Lascombes et al. 2006, Kaiser et al. 2012, 2014).
Die intramedullären Nägel werden aus Edelstahl (mit/ohne Beschichtung) oder Titan gefertigt. Für den Einsatz von Titan spricht, dass im Gegensatz zu Stahl allergische Reaktionen mit ca. 0,6 % bislang sehr selten sind (Muller und Valentine-Thon 2006; Sicilia et al. 2008) und sie keine Kontraindikation für MRT-Untersuchungen darstellen.
Stahl-ESIN sind etwas kostengünstiger und verfügen durch ihren doppelt so hohen Young-Modulus (Elastizitätsmodul = Maß der Steifigkeit) von ca. 200 GPa gegenüber Titan über eine höhere Steifheit (Rathjen et al. 2007).
In Finite-Elements-Modellen wurde errechnet, dass Titannägel durch ihre höhere Flexibilität die Kontaktfläche an der Innenseite der Kortikalis vergrößern und geringere Druckspitzen aufbauen sollen (Perez et al. 2007 und 2008). Eine Gruppe fand in biomechanische Testungen eine etwas größere Rotationsstabilität und höhere Steifigkeit während axialer Belastung bei Titannägeln (Mahar et al. 2004).
Im Gegensatz dazu zeigten eigene umfangreiche biomechanische Studien jedoch eine statistisch signifikant höhere Stabilität der Osteosynthese bei artifiziellen Knochen mit langen Spiralfrakturen, wenn Stahlnägel verwendet wurden (Kaiser et al. 2011a). Dies wird durch weitere klinische Ergebnisse unterstützt, in denen entweder gleich viele oder sogar weniger Majorkomplikationen im Vergleich von Stahl- vs. Titannägeln dokumentiert wurden (Wall et al. 2008; Goyal et al. 2014; Sultan et al. 2017; Mohaned und Rajeev 2017). Somit kann aufgrund der Datenlage beim Monotrauma ohne mögliche Indikation für eine (spätere) MRT-Untersuchung keine eindeutige Empfehlung für Titannägel abgeleitet werden.
Zur Wahl des Nageldurchmessers werden geringfügig unterschiedliche Empfehlungen abgegeben. Häufig werden pro ESIN-Durchmesser ein Drittel der Markraumweite an der engsten Stelle des a.p.-Röntgenbildes gerechnet (Dietz et al. 2001). Die meisten Autoren empfehlen 35–40 % des Markraums (Fein et al. 1989; Heinrich et al. 1992; Slongo 2005; Lascombes et al. 2006), nach Angaben der Fa. DePuy Synthes (Hersteller von Titanium Elastic Nail, TEN) sind es maximal 40 % des engsten Durchmessers. Fein (1989) verwendete so viele 4- oder 4,5-mm-Nägel, wie der Markraum aufnehmen konnte. Sink (2005) fand mehr Komplikationen bei instabilen Frakturen, wenn diese mit Nägeln im Gesamtdurchmesser <80 % des Markraums versorgt worden waren. Heinrich verwendet altersabhängig 3,5 mm bei Kindern zwischen 6–10 Jahren bzw. 4 mm bei älteren Kindern und Jugendlichen.
Grundsätzlich zeigt jedoch Abb. 19, dass es sich bei den hier angegebenen Werten lediglich um eine zweidimensionale Vereinfachung der röhrenförmigen Dreidimensionalität des Markraums handelt. Im Zweifel sollten immer größere oder mehrere Nägel gewählt werden, da die Verwendung zu kleiner Nägel das Risiko der Instabilität erhöht (Heinrich et al. 1992; Narayanan et al. 2004).

ESIN-Osteosynthese: OP-Technik („klassische“ 2-C-ESIN-Technik)

Bei der Standardversorgung wird die Haut medial und lateral am distalen Femur über ca. 2 cm inzidiert. Der Markraum wird mittels Pfriem oder Bohrer 1,5–2,5 cm kranial der Epiphysenfuge eröffnet (Abb. 20) und danach je ein elastisch stabiler intramedullärer Nagel von der distalen Metaphyse in den Markraum eingebracht und aszendierend implantiert (Dietz et al. 1997; Narayanan et al. 2004). Die Nägel überkreuzen sich erstmalig im distalen Femuranteil. Nach Reposition der Fraktur werden diese unter Röntgenkontrolle über die Fraktur geschoben, wobei sie langstreckig an der Innenseite der jeweiligen Gegenkortikalis liegen. Nach erneutem Kreuzen werden die Spitzen auf ungefähr gleicher Höhe im proximalen Anteil des Femurs verankert. Die entstandene 3-Punkt-Abstützung hält die erzielte Reposition. Zuletzt werden die Nägel unter Hautniveau gekürzt. Die extrakortikale Länge von maximal 10 mm und das Anlagern der Schienenenden an den Knochen minimiert die Weichteilirritation (Wenger und Pring 2005). Den Ablauf zeigen die Abb. 21 und 22 sowie die Zusammenstellung der OP-Schritte in der Übersicht.
Empfehlungen und Tricks zur optimalen Technik der aszendierenden ESIN-Osteosynthese
  • Extensionstisch: nicht grundsätzlich erforderlich, bei sehr großen/schweren Patienten sinnvoll
  • Hautmarkierung unter Durchleuchtung: distale/proximale Fuge und Frakturbereich
  • Ca. 2-cm-Inzisionen der Haut ca. 2 cm proximal der Fuge
  • Identische Eintrittsstellen in den Markraum in der lateralen/medialen Metaphyse
  • Einbringen des Pfriem in 90°, nach Eindringen bzw. Perforation der Corticalis Abflachen der Kanäle mittels Pfriem, sodass ein Eintrittswinkel von ca. 45° entsteht; dieser sollte auch weit genug sein, da zu enge Eintrittstellen im Knochen das Vorschieben im metaphysären Anteil erschweren
  • Identischer Durchmesser der Nägel
  • Durchmesser mindestens ein Drittel der Breite des Markraums im a.p.-Röntgenbild (engster Durchmesser)
  • Identisches Vorbiegen der Nägel um mindestens 30° mit punctum maximum im Frakturbereich
  • Geringes (zusätzliches) Vorbiegen der Kufen (erleichtert das Entlanggleiten an der ersten Gegenkortikalis)
  • Bei Schrägfrakturen ist der intramedulläre Nagel, dessen Spitze im rechten Winkel auf die Frakturfläche trifft, leichter zu implantieren; bei Torsionsfrakturen ist primär die Implantation auf der Seite der langen Kortikalis empfehlenswert
  • Die Nägel werden kurz eingespannt, um ein Verbiegen während stärkerer Manipulationen zu vermeiden
  • Lässt sich ein Nagel nicht vorschieben oder vorhämmern ➔ Röntgenkontrolle und ggf. Drehen der Kufenrichtung
  • Ist ein Nagel verbogen ➔ Nagel austauschen
  • Erstes Kreuzen der Nägel distal der Fraktur
  • Kein Kreuzen der Nägel in der Fraktur
  • Kein Verdrehen der Nägel (Korkenzieherphänomen)
  • Erneutes (zweites) Kreuzen der Nägel proximal der Fraktur
  • Der mediale Nagel endet im Schenkelhals und kann ggf. auch über die Fuge weiter nach proximal eingebracht werden (bei sehr weit proximal gelegenen diaphysären Schrägfrakturen erhöht dies die Stabilität)
  • Der laterale Nagel endet im Bereich des Trochanter major
  • Kontrolle der Kufen auf intramedulläre Lage im Schenkelhals (Lauenstein-Aufnahme)
  • Eine belassene Diastase führt immer zu einer verzögerten Heilung; sinnvoll ist hier ein manuelles Einstauchen der Fragmente vor dem Kürzen der Nägel; dies gelingt über ein gebeugtes Knie und einen entsprechenden Schlag gegen den Femur
  • Kürzen der Nägel: maximal 1,5 cm verbleiben extrakortikal (möglichst dem Knochen anliegend); wir empfehlen hierzu ein abscherendes Instrument, um möglichst glatte Kanten zu erhalten; sind die Nägel danach zu lang belassen, muss entweder nachgekürzt werden oder – falls wegen der Situation proximal möglich – die Nägel mittels Stößel weiter vorgetrieben werden

ESIN-Osteosynthese: Descendierende Technik (2CS-Konfiguration)

Die deszendierende Anwendung eignet sich für distale Frakturen. Entscheidend ist das entsprechende Vorbiegen und Drehen des proximalen zweiten Nagels, um auch hier das Prinzip der 3-Punkt-Abstützung zu gewährleisten. Die beiden Eintrittspunkte am proximalen lateralen Oberschenkel sind so zu wählen, dass ein Ausbrechen der Knochenbrücke zwischen beiden Nägeln vermieden wird – dies bedeutet mindestens einen Abstand von 2 cm (Abb. 23). Der distale Nagel endet lateral („C“), während der proximale durch Rotation während der Passage der Diaphyse so gedreht wird, dass die Kufe nach lateral zeigt. Bei sehr distalen Frakturen ist ein Kreuzen der distalen Epiphysenfuge möglich.

ESIN-Osteosynthese: Weitere Modifikationen

Wie klinisch relevant die Probleme bei der Anwendung der ESIN-Osteosynthese bei Kindern über 50 kg Körpergewicht bei Femurschaftfrakturen sind bzw. wie die Limitierungen des Verfahrens zu diversen Modifikationen führt, zeigt eine Sammelstudie von 2018. Hierbei ergab die Auswertung von 53 Kindern mit 54 Frakturen, dass 31-mal ESIN-Osteosynthesen verwendet wurde; zwölfmal kam die „klassische“ 2-ESIN-Osteosynthese zur Anwendung, dreimal die 2-ESIN-Osteosynthese plus End Caps, elfmal die 3-ESIN-Osteosynthese, einmal die 3-ESIN-Osteosynthese mit Schraube, einmal als Bündelnagelung über den Trochanter major (ein ALFN konnte nicht platziert werden), einmal als 2-ESIN-Osteosynthese plus End Caps plus Fixateur externe und zweimal als 4-ESIN-Osteosynthese (Rapp et al. 2018). Klinische Beispiele zeigen die Abb. 24252627 und 28.
Zu den in den Leitlinien aufgeführten Endkappen existiert nur wenig Literatur. Die Arbeitsgruppe von Volpon (2012) verglich an 9 künstlichen Knochen mit segmentalem, distalem, ringförmigem Defekt die Stabilität der ESIN-Osteosynthese mit und ohne Caps (Biege- und Torsionsbelastung sowie Kompressions-Flexionsversuch in 11°-Stellung, maximale Belastung 85 N). Die Ergebnisse zeigten in der Kompressionsbelastung eine lediglich 8,75 % höhere Steifigkeit sowie in der Außenrotation eine 14 % größere Stabilität für die Modifikation mit End Caps. In den Biegebelastungen zeigten sich hingegen keine signifikanten Unterschiede. Eine weitere biomechanische Studie verglich die mittels lateralem Femurnagel erzielte Stabilität mit 2-ESIN-Nägeln mit Kappen in den Durchmessern 3 bzw. 4 mm und mit 4-ESIN-Nägeln mit Kappen. Hierbei wurde unter Kompression, Rotation Flexion/Extension sowie Varus/Valgus mit 50 und 100 % der Belastung getestet, die beim Gehen entstehen. Während die Modelle mit 2 Nägeln à 3,0 mm die meisten Tests nicht bestanden oder signifikant schlechter waren, lagen die Ergebnisse für 4 Nägel à 3,0 mm ähnlich denen des lateralen Femurnagels. Bei den Rotationsversuchen kam es nahezu immer zum Versagen der Osteosynthesen (Flinck et al. 2015). Versuche an Kadaverknochen mit einer Lücke als Fraktur (je 2 Femora einer 81- bzw. einer 85-jährigen Frau) ergaben, dass das Herausrutschen der Nägel bei Kompression signifikant vermindert wurde. Eingesetzt wurden 3- bis 4-mm-Nägel bei Markräumen, die zwischen 10 und 13 mm vermessen worden waren (Windolf et al. 2015). Untersuchungen an Tibiae von Schafen hinsichtlich Kompressions-/Torsionsbelastung erbrachte eine erhöhte Stabilität der Osteosynthese, wenn die Enden der Ender-Nägel mittels Schrauben an der Eintrittsstelle fixiert waren bzw. wenn anstelle von Endkappen andere Fixierungssysteme verwendet wurden (Berger et al. 2014)
Mehrere eigene biomechanische Untersuchungen bei Sawbones konnten jedoch keine signifikante Verbesserung durch den Einsatz der Endkappen nachweisen (Rapp et al. 2015; Zachert et al. 2015; Kaiser et al. 2011a).
In einer prospektiven Studie wurden bei 10 Patienten (2 Tibia- und 9 Femurfrakturen; Schräg- und Trümmerfrakturen) eine ESIN-Osteosynthese und Verschlusskappen eingesetzt. Die Implantation wurde als „fair“ bezeichnet, da sich die Kappen nicht immer adäquat bzw. ohne festen Kontakt zum Nagel einbringen ließen. Nach der OP verblieben 2 Beinlängendifferenzen von 10 mm bzw. eine Innenrotation >10°. Nach durchschnittlich 13 Monaten wurde lediglich von einer Beinlängendifferenz von 10 mm berichtet. In den 2 Fällen mit den nicht fixierten Endkappen waren diese bei der Metallentfernung nicht im Knochen integriert, und die Frakturen waren während der Nachuntersuchungszeit noch nicht remodelliert (Nectoux et al. 2008). In einer weiteren, retrospektiven, Studie von 54 Patienten mit 49 Femurfrakturen und 5 Tibiafrakturen (Alter 2–15 Jahre) waren alle ESIN-Osteosynthesen mit Endkappen versorgt worden. Fünfmal wurde zusätzlich ein Gips angelegt. Ein Patient zeigte im Follow-up einen Repositionsverlust, bei einem weiteren Patienten wurde eine Rotationsfehlstellung zwischen 10° und 20° beobachtet (Slongo et al. 2011).
Insgesamt ist die Datenlage somit zu widersprüchlich und inkonsistent, um eine eindeutige Empfehlung für die Endkappen auszusprechen.
Aufgrund kasuistischer Berichte über den Einsatz eines dritten Nagels wurden an unserer Arbeitsgruppe umfangreiche Testungen dazu durchgeführt. Hierbei wurden zunächst lange Spiralfrakturen mit einer klassischen 2-C-ESIN-Osteosynthese versorgt und dann von distal lateral ein dritter Nagel eingebracht. Im weiteren Verlauf erfolgte die Implantation auch von distal medial. Bei positiven Ergebnissen der In-vitro-Messungen sowohl bei langen Spiralfrakturen als auch bei Querfrakturen und Querfrakturen mit Ausbruchskeil („butterfly fracture“) wurde diese Modifikation in vielen – nicht in allen – Fällen erfolgreich eingesetzt (Kaiser et al. 2011a, 2014; Rapp et al. 2015). Erfreulicherweise konnten damit früher beschriebene Revisionsoperationen und Achsenfehlstellungen (Rapp et al. 2011a) vermieden werden. Entscheidend bei dieser Technik ist, dass es sich keineswegs um eine Bündelnagelung handelt bzw. durch den dritten Nagel technische Fehler der Osteosynthese ausgeglichen werden. Primäres Ziel ist es, eine optimale und technisch fehlerfreie 2-C-ESIN-Osteosynthese durchzuführen. Je nach verbliebener Instabilität und Achsabweichung kann dann mit dem dritten Nagel entgegengesteuert werden. Liegt zum Beispiel eine Tendenz zu einer Valgusfehlstellung vor, bietet sich ein dritter Nagel an, der von distal medial eingebracht wird. Mit entsprechender Vorbiegung wird dadurch an der lateralen inneren Kortikalis zusätzlicher Druck aufgebracht. Im optimalen Fall entsteht im Markraum somit statt einer zweidimensionalen 3-Punkt-Verspannung eine dreidimensionale Stabilisierung.
Je höher die Stabilität der Osteosynthese ist, desto weniger ergeben sich für die Kinder schmerzhafte Bewegungen im Frakturspalt und desto schneller wird aus einer achsengerechten übungsstabilen Osteosynthese eine Situation, die zumindest Teilbelastung zulässt. Somit können mit dieser Variante oft additive Immobilisatoren wie ein Oberschenkelgips oder ein externer Fixateur vermieden werden (s. Abb. 26).

Komplikationen, Aufklärung

Generell stellt die ESIN-Osteosynthese ein minimalinvasives geschlossenes Verfahren dar, daher sind Wundinfekte oder Osteomyelitis sehr selten. Gelegentlich ist eine offene Reposition über einen kleinen lateralen Zugang erforderlich. Pseudarthrosen wurden nur selten bei älteren Kindern beschrieben (Arslan et al. 2002). Wie in Abschn. 4.6 aufgeführt wurde, kommt es öfters zu Weichteilirritationen oder temporären Bewegungseinschränkungen durch die Nagelenden. Gehören Modifikationen wie ein additiver Gips oder ein Fixateur zum Behandlungsstandard des Operateurs, muss darüber aufgeklärt werden. Schwerwiegende Komplikationen sind revisionspflichtige Achsabweichungen oder Fraktursinterungen, die Revisionsoperationen bzw. Verfahrenswechsel erfordern.

Nachbehandlung

Mobilisation, Physiotherapie und Metallentfernung

  • Konservativ: Becken-Bein-Gipse sind je nach Alter des Kindes für 2–4 Wochen indiziert. Nach Gipsabnahme ist nicht grundsätzlich eine Physiotherapie erforderlich. Die Kinder beginnen meist spontan zu krabbeln oder zu belasten, ein Schonungshinken verliert sich in kurzer Zeit. Ein entsprechendes Aufklärungsgespräch mit den Eltern erleichtert die Betreuung während dieser Phase. Sollte keine spontane Mobilisation eintreten bzw. keinerlei Fortschritte nach 2 Wochen erkennbar sein, kann die Entscheidung individuell getroffen werden. Verbliebene Achsfehlstellungen können mittels Sonografie strahlensparend nachkontrolliert werden, um die Eltern über den Verlauf des Remodeling auf dem Laufenden zu halten.
  • Operativ: Meist sind die Osteosynthesen nach dislozierten Femurschaftfrakturen nicht sofort belastungsstabil, sodass über eine Thromboseprophylaxe bei entsprechenden Reifezeichen nachgedacht werden muss (s. auch Kap. „Thromboseprophylaxe und Gerinnungsprobleme in der Kindertraumatologie“). Kinder und Jugendliche mit früherer Thrombose sollten aufgrund der Immobilisation eine medikamentöse VTE-Prophylaxe erhalten. Geschwister von Kindern, die eine Thrombose/Embolie im Rahmen eines nachgewiesenen Antithrombin-, Protein-C- oder Protein-S-Mangels erlitten haben, sollten auf diesen Defekt getestet werden und, falls dieser Defekt vorhanden ist, eine medikamentöse VTE-Prophylaxe erhalten. Ansonsten erhalten Jugendlichen mit beginnenden Pubertätszeichen (ab Tanner II) eine Thromboseprophylaxe (Leitlinie). Diese wird bei uns verabreicht, bis die Teilbelastung mit halbem Körpergewicht erreicht ist.
Das Ziel aller operativen Therapieformen sollte eine übungsstabile Osteosynthese sein. Eine rasche Mobilisierung an Unterarmgehstützen mit Sohlenkontakt wird angestrebt. Sollte dies bei kleinen Kindern bis ca. 6 Jahren (oder aufgrund von Begleiterkrankungen) nicht möglich sein, ist eine Versorgung per Rollstuhl oder im Buggy indiziert. Größere Kinder erlernen diese Technik unter physiotherapeutischer Anleitung meist schnell. Der Einsatz einer Motorschiene nach der OP ist unserer Ansicht nach fakultativ.
Bei technisch einwandfreier Osteosynthese ist der Belastungsaufbau nach ESIN-Osteosynthese vom Frakturtyp abhängig: Während bei Querfrakturen oft nach 2 Wochen eine Teilbelastung bzw. eine Vollbelastung nach 4 Wochen möglich ist, beginnt die Teilbelastung bei Schrägfrakturen eher nach 3 Wochen bzw. bei Spiral- und Defektfrakturen nach ca. 4 Wochen. Sportliche Betätigungen, insbesondere Kontaktsportarten und Schulsport, sind bei freier Funktion und voller schmerzloser Belastbarkeit nach ca. 8 Wochen wieder durchführbar. Osteosynthesen mittels eines Fixateur externe sind aufgrund der Rigidität des Systems häufig frühzeitiger belastbar; die meist vorhandene Kniegelenkeinschränkung postoperativ bildet sich innerhalb von 4–6 Wochen nach Abnahme zurück.
Die Metallentfernung in Narkose wird je nach Alter des Kindes und Implantat geplant. Für die ESIN-Osteosynthese sind in Abhängigkeit der radiologischen Konsolidierung 3–6 Monate einzukalkulieren.
Nach Anlage eines Fixateur externe sind 8–16 Wochen einzuplanen. Diese Materialentfernung ist individuell je nach Patient mit z. B. Midazolam möglich, oft wird jedoch eine Analgosedierung oder Vollnarkose benötigt. Wurde zu einer ESIN-Osteosynthese zusätzlich ein Fixateur externe verwendet, kann dieser nach 4 Wochen entfernt werden. Der laterale Femurnagel sollte für mindestens 6 Monate, eher 9–12 Monate, belassen werden.

Radiologische Kontrollen

Ist bei einem Säugling oder Kleinkind eine Femurfraktur reponiert und im Becken-Bein-Cast versorgt worden, ist die Stellung am Ende der Maßnahme mittels Bildwandler zu dokumentieren. Konnte eine gute oder gar sehr gute Achsenstellung erzielt werden, halten wir weitere Kontrollen für nicht erforderlich. Nach Gipsabnahme ist eine klinische Beurteilung der Achse sowie eine sonografische Darstellung des Kallus ausreichend. Kann jedoch aufgrund der Stellung nach Gips- bzw. Castanlage eine erneute Manipulation nicht ausgeschlossen werden, ist eine Röntgenkontrolle nach einer Woche indiziert. Wird das Remodeling von Fehlstellungen in die Behandlung integriert, kann dies durch sonografische Kontrollen im Abstand von 4–6 Wochen dokumentiert werden (Hubner et al. 2000).
Wurde eine Osteosynthese durchgeführt, ist, unserer Ansicht nach, eine adäquate Dokumentation in 2 Ebenen intraoperativ ausreichend und somit eine weitere Kontrolle im Rahmen des stationären Aufenthaltes nicht erforderlich. Bestehen Zweifel an der Qualität der Osteosynthese, empfiehlt sich eine Röntgenkontrolle nach einer Woche. 3–4 Wochen postoperativ kann nach erneuter Röntgenkontrolle über die zunehmende Belastung entschieden werden. Bei problemlosem Verlauf wird die nächste Röntgenkontrolle vor der Metallentfernung geplant. Bei entsprechender Erfahrung sind auch Kontrollen mittels Ultraschall möglich.

Nachkontrollen: Beinlänge und Achsenbestimmung

Grundsätzlich sind klinische Nachkontrollen in halbjährlichem, später jährlichem Abstand für mindestens 2 Jahre bzw. bis zum Abschluss des Wachstums angeraten. Beinlängendifferenzen und Rotationsabweichungen können so frühzeitig erkannt werden (v. Laer 2001).
Neben der Anamnese sind die Beobachtung des Gangbildes und die Inspektion der Achsen obligat. Die Messung der Beinlänge kann mittels Maßband von der Spina iliaca anterior superior – lateraler Kniegelenkspalt – Mitte Außenknöchel erfolgen. Unserer Ansicht nach ist dieses Verfahren jedoch mit einer nicht unerheblichen Messungenauigkeit behaftet. Wir bevorzugen daher die Inspektion von dorsal: Bei parallel nach vorne ausgerichteten Füßen werden die Höhen der dorsalen Kniegelenkfalte und der Beckenkämme verglichen (Abb. 29). Bei einer sicheren oder fraglichen Differenz wird in jeweils 5-mm-Schritten ein Brettchen unter das kürzere Bein geschoben, bis ein Ausgleich erzielt wird.
Ebenso sollte eine klinische Messung hinsichtlich eines möglichen Rotationsfehlers durchgeführt werden (Abb. 30). Hierzu liegt der Patient auf dem Bauch, parallel zur Unterlage, die Beine liegen ebenfalls parallel. Der Patient beugt die Knie um 90°. Anschließend tastet der Untersucher den Trochanter major und dreht den Oberschenkel so lange nach außen, bis der Trochanter major parallel zur Unterlage steht. Der Winkel zur Senkrechten und dem nach außen gedrehten Unterschenkel gibt mit einer Messfehlerbreite von ca. 10° den Antetorsionswinkel an. Die Differenz zur Gegenseite ist das Ausmaß des Rotationsfehlers (von Laer 1977 + 1989).
Bei klinischen Studien ist darauf zu achten, dass grundsätzlich bei etwa 20 % der Kinder eine physiologische (idiopathische) Antetorsionsdifferenz in einem Ausmaß von bis zu 20° anzutreffen ist (v. Laer 2001). Verbunden mit der körperlichen Entwicklung kommt es auch zu altersspezifischen Torsionsdifferenzen des Schaftes, die in die Berechnungen einbezogen werden müssen (Keppler und Kinzl 1999a; Keppler et al. 1999b).

Posttraumatische Korrekturoperationen

Sollte bereits während der Primärtherapie eine inakzeptable Achsenfehlstellung aufgetreten sein, ist immer eine frühzeitige Revision zu empfehlen (s. Abb. 15 und 16). Bei Auftreten einer posttraumatischen Deformität im Verlauf kann in der Regel abgewartet werden. Hier empfehlen sich klinische oder bei entsprechender Expertise sonografische Kontrollen (Keppler et al. 1999b). Eine computertomografische Untersuchung ist zur Planung des Korrektureingriffs indiziert (Bulut et al. 2003), da sie trotz der Strahlenbelastung exaktere Ergebnisse als die klinische Untersuchung liefert.
Kosmetische Beschwerden, vor allem vonseiten der Eltern bemängelt, sind für sich allein noch kein Grund zur Intervention. Die Indikation sollte bei funktionellen Beschwerden des Kindes sein bzw. bei signifikanter Befundverschlechterung im Verlauf gestellt werden. Generelles Ziel ist es, unnötige Korrekturen zu vermeiden – somit werden mögliche Befundverbesserungen bis Wachstumsabschluss abgewartet – und falls erforderlich tatsächlich eingetretene Fehlstellung ggf. in einem Schritt definitiv zu beheben. Andernfalls ist der Patient darüber aufzuklären, dass möglicherweise mehrere Operationen notwendig werden (Abb. 31). Methode der Wahl sind Korrekturosteotomien, die entweder über einen Fixateur externe oder seltener über eine Plattenosteosynthese stabilisiert werden (Grill et al. 1990; Hasler und v. Laer 2000). Korrekturen werden meistens durch quere Osteotomien im distalen Drittel des Schaftes durchgeführt (v. Laer 2001).
Grundsätzlich müssen Patienten, bei denen eine Verlängerung diskutiert wird, über die Gesamtdauer der Behandlung und die lange Tragedauer des Fixateur externe (monolateral oder als Ring) aufgeklärt werden. Hierbei müssen (bei problemlosem Verlauf) ca. 1 mm/Tag zur Verlängerung einkalkuliert werden sowie 4–6 Wochen zur Konsolidierung des Distraktionskallus.
Indikationen zur Korrektur einer posttraumatischen Deformität am Oberschenkel
  • Alter: bevorzugt ab Adoleszenz
  • Zunehmende Achsabweichung und/oder Beinlängendifferenz im Verlauf
  • Funktionelle Beschwerden
  • Kosmetische Bedürfnisse
  • Zumutbarkeit für den Patienten
  • Tatsächliche Spätprognose

Zusammenfassung

Die therapeutischen Maßnahmen dislozierter Femurschaftfrakturen bei Kindern und Jugendlichen variieren nach Alter und Gewicht des Patienten sowie nach der Lokalisation und Frakturform (Tab. 34).
Tab. 3
Behandlungsoptionen für die Therapie der diaphysären Oberschenkelfrakturen in Abhängigkeit von der Altersgruppe
Diaphyse
Säugling
bis 6 Monate
Kleinkind
bis 3 Jahre
Schulkind
bis 14 Jahre
Adoleszent
>14 Jahre
Overhead-Extension
+
+
Becken-Bein-Gips
+++
+++
ESIN-Osteosynthese
+
+++
++
Fixateur externe
+
+
+
Plattenosteosynthese
+
+
Lateraler Marknagel
(+)
+++
+++ Methode der Wahl; ++ gute Alternative; + möglich; (+) in begründeten Ausnahmefällen; − keine Indikation.
Tab. 4
Behandlungsoptionen für die Therapie der Oberschenkelschaftfrakturen in Abhängigkeit von der Altersgruppe – diametaphysäre Frakturen
Dia-Metaphyse
Säugling
bis 6 Monate
Kleinkind
bis 3 Jahre
Schulkind
bis 14 Jahre
Adoleszent
>14 Jahre
Overhead-Extension
+
+
Becken-Bein-Gips
+++
+++
ESIN (deszendierend)
(+)
+++
++
Fixateur externe
++
++
Plattenosteosynthese
++
Lateraler Marknagel
+++
+++ Methode der Wahl; ++ gute Alternative; + möglich; (+) in begründeten Ausnahmefällen; − keine Indikation.
In den ersten 2–3 Lebensjahren sind diaphysäre Femurfrakturen eine Domäne der konservativen Behandlung. Nach Reposition erfolgt die Anlage eines Beckenbeincasts. Ab dem dritten Geburtstag bietet sich die ESIN-Osteosynthese als minimalinvasives geschlossenes Verfahren an. Entscheidend ist hierbei jedoch die optimale Technik unter strikter Beachtung der biomechanischen Grundlagen, da ansonsten Komplikationen in nicht unerheblichem Maß auftreten. Bei größeren/schwereren Kindern sowie längeninstabilen Frakturen oder Mehrfragmentfrakturen kann die elastische intramedulläre Nagelung an ihre Grenzen stoßen. Hierzu müssen Modifikationen eingesetzt werden, die sowohl eine ausreichende Stabilität als auch eine achsengerechte Stellung gewährleisten. Wir bevorzugen hierzu die Implantation eines dritten Nagels nach technisch einwandfreier 2-C-ESIN-Osteosynthese. Alternativ ist ein Fixateur externe möglich. Für große und schwere Patienten mit noch offenen Wachstumsfugen ist vermutlich der „laterale“ Femurnagel zu bevorzugen; hierzu sind jedoch noch weitere biomechanische und klinische Studien wünschenswert. Adoleszente mit geschlossenen Fugen werden entsprechend den Vorgaben der Erwachsenentraumatologie versorgt.
Die Gefahr von Wachstumsstörungen impliziert Nachkontrollen für mindestens 2 Jahre bzw. bis zum Abschluss des Wachstums.
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