Juvenile Osteochondrosis dissecans am Talus
Die Behandlung von osteochondralen Läsionen des Talus beim Kind stellt eine besondere Herausforderung für den behandelnden Arzt dar. Klinisch berichten die Patienten meist über unspezifische Symptome wie tiefsitzende Schmerzen, Schwellneigung und Blockadegefühl bei oftmals vorausgegangenen Distorsionsverletzungen des Sprunggelenks. Neben Nativröntgenbildern als Basisdiagnostik stellt die MRT die diagnostische Methode der Wahl dar. In der pädiatrischen Population finden sich über 70 % der osteochondralen Läsionen an der medialen Talusschulter. Initial sollte, abgesehen von akuten Abscherverletzungen und dislozierten osteochondralen Fragmenten, eine konservative Therapie für 3 Monate versucht werden. Ein Großteil der Patienten benötigt jedoch, vor allem bei fortgeschrittenen Defekten, im weiteren Verlauf eine operative Therapie. Zur operativen Versorgung stehen je nach Defektgröße und -tiefe unterschiedliche Operationsmethoden zur Verfügung. Bei großen osteochondralen Fragmenten zeigt die Refixierung, gegebenenfalls mit autologer Spongiosaplastik, beim Kind bessere Ergebnisse als beim Erwachsenen. Das arthroskopische Débridement mit Knochenmarkstimulation zeigt in 85 % gute Ergebnisse und kann bei größeren Läsionen mit einer Kollagen- oder Hyaluronmatrix augmentiert werden.