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Orthopädie und Unfallchirurgie
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Publiziert am: 20.04.2021

Kindliches Schädel-Hirn-Trauma – Gehirnerschütterung

Verfasst von: Axel Gänsslen, Thomas Neubauer, Charlotte Hartl, E. Rickels, Ingo Schmehl, Norbert Moser und Werner Krutsch
Im Rahmen von Verletzungen des Kopfes nehmen Gehirnerschütterungen eine relevante Bedeutung ein. Verletzungen des Kopfes zählen in Deutschland zu den häufigsten Ursachen einer Krankenhausbehandlung. Sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen unter 15 Jahren ist die Gehirnerschütterung die Top-1-Diagnose. Die am meisten gefährdete Altersgruppe umfasst Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12–19 Jahren. Gerade das kindliche Gehirn ist durch seine andauernde Entwicklung und Anpassung besonders gefährdet. Der Begriff Gehirnerschütterung ist nicht klar definiert. Es wird teilweise mit dem leichten Schädel-Hirn-Trauma (SHT, „mild traumatic brain injury“, mTBI) gleichgesetzt und stellt die vermeintlich am wenigsten ausgeprägte Form eines SHT dar.

Einleitung

Im Rahmen von Verletzungen des Kopfes nehmen Gehirnerschütterungen eine relevante Bedeutung ein. Verletzungen des Kopfes zählen in Deutschland zu den häufigsten Ursachen einer Krankenhausbehandlung. Sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen unter 15 Jahren ist die Gehirnerschütterung die Top-1-Diagnose (DESTATIS und Robert Koch-Institut 2015). Die am meisten gefährdete Altersgruppe umfasst Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12–19 Jahren (Bakhos et al. 2010; Browne und Lam 2006; Karlin 2011).
Gerade das kindliche Gehirn ist durch seine andauernde Entwicklung und Anpassung besonders gefährdet (Konrad et al. 2010). Der Begriff Gehirnerschütterung im Deutschen wird international mit dem leichten Schädel-Hirn-Trauma (SHT, „mild traumatic brain injury“, mTBI) gleichgesetzt und stellt die vermeintlich am wenigsten ausgeprägte Form eines SHT dar.
Eine eindeutige Definition – zumindest auf dem zellulären Schaden bezogen – existiert nicht. Das Wort Gehirnerschütterung beschreibt eher einen Verletzungsmechanismus, ohne ein unabhängiges Krankheitsbild zu definieren. In Europa wird die Gehirnerschütterung oft auch als Commotio cerebri bezeichnet. Das Wort Commotio kann wieder als Gehirnerschütterung übersetzt werden. Somit ist diese Konzeptualität nicht klar, da nur ein Verletzungsmechanismus beschrieben wird.
In der angloamerikanischen Literatur wurde der Begriff „concussion“, insbesondere im Sport, als ein weiterer Begriff im Gegensatz zum Begriff „mild traumatic brain injury“ verwendet (DGN 2008; Harmon et al. 2019; McCrory et al. 2013, 2017). Auch dabei wird die Glasgow Coma Scale als Basis der Definition angewendet.
Die Konsensuskonferenzen zur Gehirnerschütterung („concussion“) der letzten 10 Jahre haben folgende Definition der Gehirnerschütterung etabliert (Harmon et al. 2019; McCrory et al. 2013, 2017), die die American Medical Society for Sports Medicine wie folgt definiert (Harmon et al. 2019):
Definition: Eine Gehirnerschütterung („concussion“) ist eine durch ein Trauma (Unfall) hervorgerufene vorübergehende Störung der Gehirnfunktion mit einem auf zellulärer Ebene ablaufenden komplexen pathophysiologischen Prozess.
Die Gehirnerschütterung wird dabei als Untergruppe des leichten SHT angesehen. Ein leichtes SHT ist definiert als eine neurologische Funktionsstörung des Gehirns – mit oder ohne Hirnverletzung – infolge einer direkt oder indirekt auf das Gehirn eingewirkten Kraft, (DGN 2008; McCrory et al. 2013, 2017; Rickels 2009). Eine makroskopische Hirnverletzung (struktureller Schaden) muss nicht zwingend vorhanden sein.
Die klinischen Zeichen und Symptome müssen unabhängig von der Einnahme von Drogen, Alkohol, Medikamenten, andere Verletzungen (z. B. Verletzungen der Halswirbelsäule [HWS], sog. periphere vestibuläre Dysfunktion) oder andere Begleiterkrankungen (psychische oder medizinische Erkrankungen) erklärbar sein.
Im Sport gehören Gehirnerschütterungen zu den wichtigsten Verletzungen mit möglichen Auswirkungen auf die Gesundheitsprognose und aktuelle oder langfristige Behinderungen.
Die neurologische Funktionsstörung ist die Grundbedingung einer Gehirnerschütterung.
Dementsprechend müssen in der primären Analyse Zeichen einer neurologischen Funktionsstörung erkannt werden, bevor die Diagnose einer Gehirnerschütterung gestellt werden kann.
Im Alltag wird das leichte SHT anhand der Glasgow Coma Scale (GCS) klassifiziert (DGN 2008). Ein leichtes SHT entspricht einem GCS-Wert von 13–15 Punkten (DGN 2008). In der Regel kann der Patient sprechen oder es liegt keine relevante Bewusstseinsstörung vor.
Die Gehirnerschütterung wird gerade im Sport in ihrer Relevanz zunehmend wahrgenommen. Die Häufigkeit dieser Verletzung prägte vor allem in Nordamerika die Begriffe „the silent epidemic“ und „concussion burden“, da zunehmend Patienten mit dieser Verletzung diagnostiziert werden und aufgefallen ist, dass nicht wenige über durchaus relevante längerfristige Folgen klagen.
Die gesellschaftspolitische Relevanz von Gehirnerschütterungen fokussiert sich besonders im Sport. Über die letzten 1,5 Jahrzehnte wurde eine 4,2-fache Zunahme berichteter Gehirnerschütterungen (1997–2008) angegeben, was einer Zunahme von 11,5 % pro Jahr entspricht (Lincoln et al. 2011). Zusätzlich wurde ein hoher Anteil von Gehirnerschütterungen generell im Sport beobachtet. Bis zu 15–20 % aller Verletzungen in Hochrisikosportarten wie Eishockey, American Football, aber auch Frauenfußball und Basketball waren Gehirnerschütterungen (Marar et al. 2012).
Zuletzt wurden zwar weniger Verletzungen beobachtet, die Inzidenz diagnostizierter Gehirnerschütterungen stieg jedoch mit Häufigkeiten bis >20 % kontinuierlich an (Castille et al. 2012; Comstock 2014; Comstock et al. 2013). Dies liegt einerseits an der zunehmenden Beachtung dieser Verletzung selbst, aber auch an einer erhöhten Sensibilität aller Beteiligten für diese Verletzung. Jeder 10. Sportler erlitt sogar mindestens 2 Gehirnerschütterungen (Zuckerman et al. 2015).
Vor allem Sportler, aber auch Ärzte unterschätzen das Risiko, den Schweregrad sowie mögliche (Langzeit-)Folgen von Gehirnerschütterungen (Delaney et al. 2002; EishockeyNews 2012; McCrea et al. 2004). Sportler nehmen oft zu früh ihre sportlichen Aktivitäten wieder auf, trotz ausreichender Kenntnis der Verletzungsproblematik, teilweise aufgrund äußeren „Drucks“ durch Trainer und Mannschaftsärzte (Carson et al. 2014; Hwang et al. 2014; Kroshus et al. 2015).
Die Rate der übersehenen oder nicht gemeldeten Gehirnerschütterungen wird mit durchschnittlich 40 % angegeben (30,5–81,5 %) (Delaney et al. 2015; Fraas et al. 2014; Gänsslen und Schmehl 2015; Llewellyn et al. 2014; McCrea et al. 2004; Meehan et al. 2013). Besonders im nicht professionellen Sport (Freizeitsport, Schulsport) muss mit einer weit höheren Rate nicht erkannter Verletzungen gerechnet werden (Williamson und Goodman 2006).

Definition der Gehirnerschütterung im Sport

Die gegenwärtig akzeptierte Definition der Gehirnerschütterung basiert auf den Konsensusempfehlungen der „Concussion in Sports Group“ (Harmon et al. 2019; McCrory et al. 2013, 2017):
Definition: Eine Gehirnerschütterung ist eine traumatische Hirnverletzung, die durch biomechanische Kräfte hervorgerufen wird.
Es sollte darauf hingewiesen werden, dass Gehirnerschütterungen primär ein Trauma des Gehirns im Vergleich zum Trauma des Kopfes ohne Gehirntrauma sind, da beim Trauma des Gehirns kurzfristig die Blut-Hirn-Schranke aufgeht, was bei der Kopfprellung nie der Fall ist. Zusätzlich zu dieser Definition müssen bestimmte biomechanische, klinische, pathologische Zusatzinformationen berücksichtigt werden:
Zusatzparameter zur Diagnose Gehirnerschütterung
  • Eine Gehirnerschütterung wird durch eine auf das Gehirn wirkende Impulskraft ausgelöst, entweder durch einen direkten Schlag gegen den Kopf, das Gesicht, den Hals oder von einer anderen Stelle ausgehend verursacht.
  • Eine Gehirnerschütterung führt typischerweise zum raschen Einsetzen einer kurzfristigen neurologischen Funktionsstörung des Gehirns, die sich spontan wieder zurückbildet. In einigen Fällen können sich jedoch Symptome und Zeichen verzögert nach Minuten bis Stunden entwickeln.
  • Gehirnerschütterungen können zu neuropathologischen Veränderungen führen, die akuten klinischen Symptome reflektieren jedoch eher eine Funktionsstörung als eine strukturelle Verletzung; daher zeigt die radiologische Standardbildgebung meist keine strukturellen Schäden.
  • Eine Gehirnerschütterung führt zu einer abgestuften Anzahl von klinischen Symptomen, die mit oder ohne Bewusstseinsstörungen auftreten können; die Erholung der klinischen und kognitiven Symptome erfolgt typischerweise sequenziell; in einigen Fällen können Symptome jedoch länger vorhanden sein.
Voraussetzung ist auch hier, dass sich die klinischen Zeichen und Symptome nicht durch Drogen-, Alkohol- oder Medikamentenkonsum, andere Verletzungen (wie zervikale Verletzungen, periphere vestibuläre Dysfunktion) oder andere Komorbiditäten (z. B. psychologische Faktoren oder gleichzeitig bestehende Erkrankungen) erklären lassen.
Die Diagnose der Gehirnerschütterung ist schwierig und basiert auf der klinischen Einschätzung. Validierte, objektive diagnostische Tests fehlen. Man ist auf das subjektive und korrekte Angeben von Symptomen durch die verletzten Sportler angewiesen, wobei diese Symptome auch durch begleitende Erkrankungen/Bedingungen bedingt sein können. Unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, subjektives Nebelgefühl, Schwindel, Sehstörungen, Müdigkeit und Nackenschmerzen sind nach einer Gehirnerschütterung möglich, können aber auch andere Ursachen haben und sind somit nicht spezifisch hinweisend auf eine Gehirnerschütterung (Harmon et al. 2019).
Darüber hinaus können Symptome verzögert auftreten oder werden vom Athleten zunächst nicht als relevant erkannt.
Die Diagnose einer Gehirnerschütterung bleibt somit eine klinische Diagnose, die nur durch sorgfältige Analyse von Unfallmechanismus (Anamnese) und Befund der körperlichen Untersuchung im weiteren Verlauf sicher gestellt werden kann (Harmon et al. 2019).

Verletzungsmechanismus

Ein genauer Verletzungsmechanismus, der zu einer Gehirnerschütterung führt, ist nicht bekannt, da interindividuell völlig unterschiedliche Kräfte auf das Gehirn einwirken können. Der Verletzungsvektor kann linear sein und zu Rotationsbewegungen des Kopfes und des Gehirns führen. Meist liegen jedoch ursächlich kombinierte Linear- und Rotationsbewegungen vor (Jordan 2013).
Im Allgemeinen können 2 Verletzungsmechanismen unterschieden werden (Abb. 1) (McCrory et al. 2013; Meaney und Smith 2011):
1.
Direkte Krafteinwirkung auf den Kopf mit Gefahr einer direkten Hirnschädigung am Anprallort; die einwirkende Kraft lässt das Gehirn schwingen („Erschütterungstrauma“). Dies kann zu Coup-Contre-Coup-Verletzungen führen; zusätzlich Verletzungen durch Scherbewegungen und Gewebedezelerationen entlang der unregelmäßig geformten Schädelbasis, der Falx cerebri und des Tentorium cerebelli sind möglich.
 
2.
Indirekte Krafteinwirkungen durch Kraftübertragung aus der Peripherie des Körpers mit vergleichbaren mechanischen Konsequenzen wie beim direkten Traumamechanismus.
 
Infolge dieser Krafteinwirkungen (Vektoren) auf das Gehirn sind verschiedene Gehirnbewegungen innerhalb des Knochenschädels möglich. Entsprechend können unterschiedliche Hirnareale geschädigt werden, was das breite Symptomspektrum erklärt.
Bei jeder Gehirnerschütterung kommt es definitiv zu Verletzungen der grauen und weißen Substanz. Diese sind aber normalerweise so minimal, dass sie im Rahmen radiologischer Standardbildgebungsverfahren (kraniale Computertomografie [CCT], Standardmagnetresonanztomografie [MRT]) nicht erkannt werden können. Lediglich spezielle MRT-Protokolle lassen derartige Schäden erkennen (s. unten). Trotzdem muss immer davon ausgegangen werden, dass Verletzungen der Nervenzellen des Gehirns und der kleinsten Blutgefäße vorliegen. Diese Zellverletzungen führen zu komplexen intrazellulären Veränderungen, wie beispielsweise inflammatorischen Gewebereaktionen, chemischen Veränderungen und Beeinträchtigungen des Zellstoffwechsels (Giza und Hovda 2001, 2014; McAllister 2011; McIntosh et al. 1996; Meaney und Smith 2011; Post und Hoshizaki 2012; Werner und Engelhard 2007).
Insbesondere Rotationsbeschleunigungen scheinen für die Entstehung einer Gehirnerschütterung verantwortlich zu sein.
Aufgrund der unregelmäßigen Schädelbasis muss immer eine Verletzung der dort lokalisierten Hirnstrukturen in Betracht gezogen werden. Beispielsweise werden Hormonstörungen aufgrund einer Hypophysenscherverletzung nach SHT in 28–69 % der Fälle beobachtet (s. unten) (Acerini und Tasker 2007; Agha et al. 2004a, b; Bondanelli et al. 2004, 2005; Ives et al. 2007; Kelly et al. 2000; Lieberman et al. 2001; Niederland et al. 2007; Norwood et al. 2010).

Pathophysiologische Folgen

Die Pathophysiologie der Gehirnerschütterung ist nicht vollständig geklärt. Es findet regelhaft eine Krafteinwirkung auf das Gehirn statt, die zu einer Dehnung der neuronalen Zellmembranen und Axone führt und eine komplexe Kaskade von ionischen, metabolischen und pathophysiologische Ereignissen nach sich zieht (Abb. 2) (Barkhoudarian et al. 2016).
Letztlich resultiert eine Energiekrise/-einschränkung lokaler bzw. beteiligter Hirnregionen mit dem potenziellen Risiko unter anderem von axonalen Degenerationen in der subakuten und chronischen Erholungsphase der Gehirnerschütterung (Maugans et al. 2012; Meier et al. 2015). Experimentelle Untersuchungen stützen das Konzept einer erhöhten Anfälligkeit des Gehirns nach einer anfänglichen Verletzung eine zweite Hirnverletzung zu erleiden. Eine weitere Verschlechterung der zellulären Stoffwechselveränderungen und Auftreten relevanter hirnfunktioneller Defizite können die Folge sein (Longhi et al. 2005; Vagnozzi et al. 2007, 2008).
Die mechanische Verformung des Gehirngewebes während des Traumas kann zu Scherverletzungen der Nervenzellen führen mit möglicher zellulärer Überstimulation und Funktionsstörung. Eine komplexe Kaskade von in der Regel neurochemischen und neurometabolischen Veränderungen tritt regelhaft ein (Giza und Hovda 2001, 2014; Len und Neary 2011).
Zusätzlich können Axone verletzt werden oder sogar zerreißen (Abb. 3), was zumindest teilweise mit speziellen MRT-Techniken (DTI [Diffusions-Tensor-Bildgebung]) detektiert werden kann (Bazarian et al. 2007, 2012; Mayer et al. 2010). Im schlimmsten Fall resultiert eine zelluläre Apoptose (Raghupathi et al. 2004; Rink et al. 1995).
Abhängig vom primären Unfallmechanismus kann zwischen fokalen/direkten und diffusen Hirnverletzungen unterschieden werden:
  • Die fokale Hirngewebeverletzung kann zu einer überschießenden zellulären Depolarisation mit einer für 5–10 Tage nachweisbaren zellulären Energiekrise führen, die durch eine axonale und/oder vaskuläre Dehnung ausgelöst wird, mit möglichem Zerreißen neuronaler Membranen (Giza und Hovda 2001). Die resultierende erhöhte Membranpermeabilität kann zu einer Zellschwellung und einer Zellfunktionsstörung führen; das Ausmaß der dabei auftretenden mitochondrialen Schädigung korreliert mit den Langzeitfolgen (Signoretti et al. 2008; Verweij et al. 2000). Eine lokal Hypoperfusion verstärkt die zelluläre Energiekrise (Giza und Hovda 2001). Es wird davon ausgegangen, dass diese Änderungen vollständig reversibel sind.
  • Diffuse Verletzungen sind normalerweise mit einer zusätzlichen axonalen Schädigung verbunden (Cantu 1996; Pettus et al. 1994). Eine axonale Dehnung um 10 % innerhalb von 100 ms kann zu einer dauerhaften Schädigung der Axone führen (Di Pietro et al. 2013). Die axonale Myelinisierung ist möglicherweise ein Schutzfaktor; entsprechend besteht bei Kindern und Jugendlichen, bei noch nicht abgeschlossener Myelinisierung, ein erhöhtes Risiko für schwerere Verläufe. Histologisch werden auch Alzheimer-ähnliche Veränderungen beobachtet.
Systemisch kann durch Entkopplung des autonomen und kardiovaskulären Systems eine länger anhaltende Variabilität der Herzfrequenz, vor allem unter körperlicher und mentaler Belastung, beobachtet werden. Schweregradabhängig, zumindest lokal, können eine Abnahme des zerebralen Blutflusses (CBF) und eine Funktionsstörung der zerebralen Autoregulierung auftreten (Len und Neary 2011).

Klinische Zeichen und Symptome

Symptomenkomplexe

Nach einer Gehirnerschütterung besteht in der Regel ein vielfältiger Symptomenkomplex bestehend aus klinischen und neurokognitiven Symptomen sowie Verhaltens- und Schlafveränderungen.
Es werden Zeichen einer Gehirnerschütterung (objektive Beurteilung) und Symptome (subjektive Beurteilung) unterschieden.
Typische klinische Zeichen können Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Verlangsamung, Beeinträchtigung der Gangsicherheit, Pupillendifferenz und der „leere Blick“ sein. Klassische, historische Symptome wie Bewusstlosigkeit und Amnesie finden sich nur in 20 % der Fälle bei Profisportlern (Benson et al. 2011) und bei <10 % im Freizeitsport (Meehan et al. 2010).
Eine sofortige medizinische Untersuchung eines Patienten ist erforderlich, wenn sogenannte „Red flag“-Symptome (Rickels 2009) auftreten:
  • Junges Patientenalter
  • Verwirrtheit >30 Minuten
  • Bewusstlosigkeit >5 Minuten
  • Fokal-neurologisches Defizit
  • Pupillendifferenz
  • Symptomverschlechterung
  • Bewusstseinsverschlechterung
Typische und häufige Symptome sind:
  • Typische klinische Symptome sind Kopfschmerzen (70–80 %), Schwindel (34–70 %), Übelkeit/Erbrechen (20–40 %), Nackenschmerzen (20 %), Schwäche/Müdigkeit (20–50 %), Sehstörungen (ca. 20 %) und Empfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm (10–60 %) (Benson et al. 2011; Lau et al. 2011b).
  • Zu den kognitiven Symptomen zählen ein „Nebelgefühl“, geistige Einschränkungen, Konzentrationsprobleme und Gedächtnisprobleme, Verwirrtheit und eine verlangsamte Antwort auf Fragen oder wiederholtes Fragen (gleicher Inhalte) durch den Patienten.
  • Verhaltenssymptome können sich in erhöhter Reizbarkeit, Nervosität oder Traurigkeit, eingeschränkter Emotionalität, Verlust der Impulskontrolle und mangelndem Interesse an Aktivitäten zeigen.
  • Schlafstörungen umfassen vermehrte Schläfrigkeit, weniger oder mehr Schlaf und Einschlafstörungen.
Diese Symptome und Zeichen bessern sich normalerweise mit der Zeit und sind keine Indikatoren für eine permanente Hirnschädigung. In der Regel verschwinden diese ohne besondere Behandlung.
Aufgrund der klinischen Heterogenität der Gehirnerschütterungssymptomatik wurde versucht, „klinische Profile“ oder „klinische Bereiche“ zu etablieren, um die Behandlung und Prognose spezifischer zu beeinflussen (Collins et al. 2014b, 2016; Ellis et al. 2015).
Die vielfältigen Symptome und Funktionsstörungen nach Gehirnerschütterung werden unterschiedlich kategorisiert und zeigen oft überlappende klinische Symptomprofile, wie Müdigkeit, Migräne/Kopfschmerzen, kognitive, affektive (Angst/Stimmung), vestibuläre und okkuläre Symptomenkomplexe (Harmon et al. 2019).

Sideline-Evaluation

Im Profisport ist geschultes medizinisches Personal meist schnell verfügbar. Häufig werden Sportler jedoch durch nicht medizinisches Personal überwacht. Entsprechend ist eine schnelle Beurteilung nach standardisierten Kriterien am Spielfeldrand („sideline“) erforderlich und empfehlenswert, wenn der Verdacht einer Gehirnerschütterung im Raum steht (Feddermann-Demont et al. 2014; Harmon et al. 2019). Das Concussion Recognition Tool ist ein gutes Instrument zur Akutbeurteilung und fahndet nach sichtbaren Zeichen und Symptome einer vermuteten Gehirnerschütterung und erfasst eine orientierende primäre Gedächtnisfunktion (Abb. 4) (Echemendia et al. 2017a; Pocket-CRT 2013).
Bei Auftreten von folgenden „Red flag“-Symptomen ist eine sofortige ärztliche Abklärung zwingend und die sportliche Aktivität sofort zu beenden (Harmon et al. 2019):
  • Bewusstseinsverlust („loss of consciousness“, LOC)
  • Krampfanfall
  • Tonische Haltung
  • Grobe motorische Instabilität (Gleichgewichtsprobleme)
  • Verwirrtheit oder Amnesie
  • „leerer Blick“
Eine schwerere Kopfverletzung kann vorliegen, wenn die Bewusstlosigkeit länger besteht, starke oder sich verschlimmernde Kopfschmerzen, wiederholtes Erbrechen, ein abnehmender mentaler Status, ein fokales neurologisches Defizit (Lähmung, Gefühlsstörung der Arme/Beine) oder Verdacht auf eine HWS-Verletzung vorliegen (Harmon et al. 2019).
In den letzten Jahren wurden weitere primäre Analyseinstrumente entwickelt, analysiert und vorgeschlagen (Dziemianowicz et al. 2012). Dazu gehören die Glasgow Coma Scale (GCS), die Post Concussion Symptom Scale (PCSS), das SAC (Standardized Assement of Concussion), das BESS-Konzept (Balance Error Scoring System), der King-Devick-Test und das Testen der Reaktionszeit. Die GCS, PCSS, SAC und BESS wurden in das SCAT-Konzept (Sport Concussion Assessment Tool 1, 2, 3 und 5) integriert (Echemendia et al. 2017b; McCrory et al. 2017).

Glasgow Coma Scale

Die GCS ermöglicht die relativ schnelle (1–2 Minuten) Abschätzung des Schweregrads von Hirnverletzungen, erlaubt aber keine Unterscheidung zwischen Patienten mit und ohne Gehirnerschütterung; sie sollte nur durch medizinisches Personal durchgeführt und evaluiert werden (Dziemianowicz et al. 2012).

SCAT-Evaluation

Das SCAT ist derzeit das am weitesten verbreitete und angewandte Bewertungsinstrument. Er beinhaltet
  • eine subjektive Symptomanalyse (eine 22 Parameter umfassende Symptomcheckliste [PCSS]),
  • eine GCS-Analyse,
  • eine kognitive Analyse mit Kurztests zur Beurteilung der Orientierung zu Zeit (Maddock-Fragen, (Maddocks et al. 1995)),
  • einen Konzentrationstest,
  • die Testung des primären und sekundären Erinnerungsvermögens,
  • einen Koordinationstest und
  • einen Gleichgewichtstest (BESS, (Guskiewicz 2011; Onate et al. 2007)).
Hauptnachteil ist ein Zeitbedarf von 15–20 Minuten. Zusätzlich werden prognostische anamnestische Parameter, einschließlich Amnesieparameter (retrograde und antegrade), eine grob-neurologische Untersuchung und eine Halswirbelsäulenuntersuchung, „Red flag“-Symptome und objektive Gehirnerschütterungszeichen miterfasst.
Eine spezielle Modifikation steht für Kinder im Alter von 5–12 Jahren, aber nicht für noch jüngere Kinder zur Verfügung.

King-Devick-Test

Der King-Devick-Test (Abb. 5) zählt neben dem SCAT-5-Test und der Standardized Assessment of Concussion (SAC als Teil des SCAT-3 bzw. SCAT-5) zu den zunehmend verwendeten Tests zur Beurteilung einer Gehirnerschütterung am Spielfeldrand (Dziemianowicz et al. 2012).
Das ausgedehnte Gehirnnetzwerk visueller Funktionen ist die Basis des King-Devick-Tests (Sussman et al. 2016). Augenbewegungen stehen in engem Zusammenhang mit der Funktionsfähigkeit des verletzten Gehirns und sind nach leichten Gehirnverletzungen häufig beeinträchtigt, sie stellen somit einen Indikator für eine suboptimale Gehirnfunktion dar (Heitger et al. 2002, 2010).
Der King-Devick-Test ist ein visuell-basierter Test, bei dem Zahlen zeilenweise durch Testung sakkadischer Augenbewegungen schnell gelesen und erkannt werden müssen (Galetta et al. 2013; Leong et al. 2014). Im Einzelnen werden somit Einschränkungen der sakkadischen Funktionen, von Aufmerksamkeit und Konzentration sowie von Schnelligkeit und Sprechvermögen evaluiert. Auf diese Art und Weise wird neben der visuellen Funktion die Integrität von Hirnstammfunktionen, Kleinhirnfunktionen und kortikalen Funktionen überprüft (Galetta et al. 2011a, b).
Dieser Test kann im Sport ideal am Spielfeldrand angewendet werden und benötigt etwa 1 Minute (maximal 2 Minuten) zur vollständigen Durchführung (Galetta et al. 2011a, b).
Vorteilhaft sind die einfache Anwendung und Interpretation, die auch von nicht medizinischem Personal (Eltern, Betreuer, Trainer etc. (Leong et al. 2014)) erfolgen kann, sowie die Schnelligkeit der Durchführung und das einfach zu handhabende Gebrauchsmaterial (Instrument mit Stoppuhrfunktion wie Handy etc. und Testkarten). Wichtig ist auch, dass keine Beeinträchtigung durch Müdigkeit bzw. körperliche Anstrengung festgestellt wurde (King et al. 2013). Es zeigte sich vielmehr eine mediane Verbesserung von 1,2 Sekunden bezogen auf den Ausgangswert nach intensiver Trainingseinheit.
Allerdings ist eine Baseline-Untersuchung zwingend notwendig, da das Hauptkriterium die Zeitdifferenz sowie die Fehleranzahl zur Baseline ist. Jede Verlangsamung der Testzeit (Einzeltests ca. 14 Sekunden, Gesamttestzeit ca. 42 Sekunden) deutet auf eine Gehirnerschütterung hin (Galetta et al. 2011b; Master et al. 2014).
Praktische Durchführung des King-Devick-Tests
Im ersten Schritt wird eine Demonstrationskarte (Abb. 5) gezeigt, auf der in 5 Reihen Zahlenfolgen aufgelistet sind, die von links nach rechts gelesen werden müssen. Bei Erreichen der letzten Zahl der Zahlenreihe wird eine Reihe tiefer links weitergelesen.
Test 1: Beim ersten Test liegen 8 Zahlenreihen vor, wobei die Zahlen innerhalb einer Reihe jeweils über horizontale Striche verbunden sind. Es fehlt lediglich im Vergleich zur Demonstrationskarte der schräge Strich zwischen der letzten rechtsseitigen Zahl und der folgenden linkseitigen Zahl eine Reihe tiefer. Der Reihenabstand ist etwas kleiner als auf der Demonstrationskarte. Bei Beginn der Prüfung wird eine Stoppuhr ausgelöst, sobald die erste Zahl auf der Testkarte gelesen wird, und das Zeitintervall bestimmt, wenn die letzte Zahl der untersten Zahlenreihe gelesen wurde. Die Stoppuhr wird nicht auf Null gestellt, sondern die Zeit bleibt bestehen. Es werden die Zeitdauer für diesen Test und die Anzahl fehlerhaft vorgelesener Zahlen dokumentiert.
Test 2: Die angehaltene Stoppuhr wird in gleicher Weise ausgelöst und gestoppt wie beim Test 1. Ebenfalls wird die Zeitdauer für diesen Test und die Anzahl fehlerhaft vorgelesener Zahlen dokumentiert. Dieser Test umfasst wieder 8 Zahlenreihen, wobei keine Verbindungsstriche mehr dargestellt sind. Durch den Versatz der Zahlen innerhalb von 2 aufeinanderfolgenden Zahlenreihen ist diese Aufgabe bei gleichem Reihenabstand schwieriger.
Test 3: Beim dritten Test ist der Reihenabstand deutlich verkleinert, sodass Schwierigkeiten durch einen Reihenwechsel entstehen können. Der übrige Ablauf ist identisch.
Nach Durchführung der 3 Tests liegen somit 3 Testzeiten und 3 Fehlerhäufigkeiten vor. Zusätzlich können eine Gesamtzeit und eine Gesamtfehleranzahl ermittelt werden. Um den Wiedererkennungswert so gering wie möglich zu halten, sollten die im Rahmen der Baseline-Untersuchung verwendeten Zahlen und die Zahlen bei Testung auf Gehirnerschütterung sowie ggf. im Rahmen einer Verlaufstestung nach Gehirnerschütterung unterschiedlich sein. Sportler, die Brillen- oder Kontaktlinsenträger sind, sollten zur Testung die Brille bzw. Kontaktlinsen tragen.
Als Alternative wurde zuletzt das MULES-Konzept (Mobile Universal Lexicon Evaluation System) propagiert, in dem Bilder (Obstsorten, Tiere usw.) erkannt und vorgelesen werden müssen (Akhand et al. 2018; Cobbs et al. 2017). Es kann den King-Devick-Test ergänzen. Als Baseline-Werte wurde eine Lesezeit von 44,4 ± 14,4 Sekunden angegeben. Bei jüngeren Teilnehmern ist diese Zeit verlängert. Nach einer Gehirnerschütterung zeigt sich eine Verlängerung der medianen Zeit um 4 Sekunden.

Reaktionszeit

Die Prüfung der Reaktionszeit (Abb. 6) dient als Maß für die Verarbeitungsgeschwindigkeit und wird als wertvolle Ergänzung in der neuropsychologischen Akutbeurteilung angesehen, da sie in der Regel nach SHT beeinträchtigt ist (Blackburn und Benton 1955; Collins und Long 1996; Elsass 1986; Sarno et al. 2003). Etablierte, computerbasierte Testbatterien benötigen einen relevanten Zeitaufwand und geben Summationsergebnisse wieder (Lew et al. 2007). Ein einfacher klinischer Test (Eckner et al. 2010, 2011, 2012, 2014a; Reddy et al. 2014) wurde als wichtiges zukünftiges Instrument angesehen (McCrory et al. 2013). Kürzlich wurde ein einfacher App-basierter 70-Sekunden-Test (GET-App, www.schuetzdeinenkopf.de) als geeignete Alternative vorgeschlagen (normale Reaktionszeit 0,3–0,4 Sekunden) (Gänsslen und Krutsch 2016).

Gleichgewichtstestung

Eine Gleichgewichtstestung wird häufig mit dem Balance Error Scoring System (BESS, Abb. 7) durchgeführt (Finnoff et al. 2009; Guskiewicz 2003, 2011). Dabei wird das Gleichgewicht für 20 Sekunden mit geschlossenen Augen und den auf das Becken gelegten Händen im Einbein-, Zweibein- und Tandemstand getestet. Mögliche Fehler umfassen Hand abheben, Augen öffnen, Stolpern oder Fallen, Hüftabduktion >30°, Vorfuß oder Ferse anheben oder Verlassen der Testposition für >5 Sekunden. Maximal 10 Fehler sind pro Stellung möglich; 10 ± 2 Fehler gelten als „normal“.

Bemerkungen

Bei den oben vorgestellten Tests muss berücksichtig werden, dass der klassische medizinische Schwellenwert hinsichtlich Testzuverlässigkeit oder Stabilität eines Tests meist unterhalb des akzeptierten Standards liegt. Auch muss ein möglicher Lerneffekt berücksichtig werden. Die Sensitivität (Empfindlichkeit, Fähigkeit eines Tests, einen Zustand korrekt zu identifizieren) und Spezifität (Fähigkeit eines Tests, den Zustand korrekt auszuschließen) ist bei vielen Test zur Gehirnerschütterung nicht ideal (Broglio et al. 2007; Randolph et al. 2005).
Es gibt Hinweise, dass die Kombination verschiedener Test, die einzeln verschiedene Hirnfunktionen analysieren, die Sensitivität und Spezifität für die Diagnose verbessern (Broglio et al. 2007; Chin et al. 2016; Randolph et al. 2005). Das Alter des Athleten muss berücksichtigt werden (Harmon et al. 2019). Alle Testergebnisse sollten nur vor dem klinischen Hintergrund interpretiert werden (Chin et al. 2016; Garcia et al. 2018).
Die subjektiven (teils auch objektiven) Symptome sind der empfindlichste Indikator für das Vorliegen einer Gehirnerschütterung und sollten regelmäßig abgefragt werden (Fragebogen 1–3 im Abschn. „Anhang“). Die Zuverlässigkeit der vom Sportler angegebenen Symptome hängt von der Genauigkeit der Angaben ab. Zu berücksichtigen sind mangelndes Realisieren von Symptomen und bewusst falsche Angaben (Harmon et al. 2019).
Eine ärztliche Beurteilung sollte sich immer dann anschließen, wenn der Verdacht einer Gehirnerschütterung besteht, entweder durch einen entsprechend erfahrenen Arzt direkt im Stadion oder (besser) im Krankenhaus. Jede Zunahme der Symptome nach einer vermuteten Gehirnerschütterung sollte zum Spielabbruch führen, bis eine weitere ärztliche Untersuchung eine Gehirnerschütterung bestätigt oder ausschließen lässt.
Der SCAT-5 (Echemendia et al. 2017b) und der Child SCAT-5 (Davis et al. 2017) (für Kinder zwischen 5–12 Jahren) werden zur Beurteilung einer vermuteten Gehirnerschütterung durch die „Concussion in Sports Group“ empfohlen. Diese Tests umfassen eine kostenlose standardisierte Untersuchung am Spielfeldrand:
  • Orientierende neurologische Untersuchung
  • Symptomcheckliste
  • Kurze kognitive Beurteilung (inklusive akute und verzögerte Gedächtnistestung)
  • Gleichgewichtsanalyse (modifiziertes Balance Error Scoring System)
Letztlich wird durch Analyse der Testergebnisse in Zusammenhang mit den anamnestischen und klinischen Ergebnissen eine Wahrscheinlichkeit (ärztlich!) eingeschätzt, dass ein Athlet eine Gehirnerschütterung erlitten hat. Wenn die Wahrscheinlichkeit als „minimal/nicht vorliegend“ klassifiziert wird, kann der Sportler wieder am Sport teilnehmen. Ansonsten ist eine Wiederaufnahme des Sports für diesen Tag ausgeschlossen!
Als Regel am Spielfeldrand und im Allgemeinen gilt:
„When in doubt, take them out“
Während der Sideline-Evaluation soll eine medizinische/ärztliche Beurteilung des Spielers erfolgen, der Spieler nicht allein gelassen bleiben und eine regelmäßige Überwachung innerhalb der nächsten Stunden erfolgen.

Primäre medizinische Behandlung im Krankenhaus

Klinische und neurologische Evaluation

Die klinische und neurologische Beurteilung des Patienten mit einer Gehirnerschütterung wird häufig unzureichend durchgeführt. Die allgemeine klinische Evaluation basiert auf einem standardisierten ABCDE-Konzept (z. B. ATLS) mit HWS-Untersuchung, Wirbelsäulenevaluation, Untersuchung der Pupillenfunktion und Bestimmung des GCS-Werts (Feddermann-Demont et al. 2014).
Im subakuten Verlauf nach Evaluation im Sportbereich sollten bei diagnostizierter Gehirnerschütterung folgende Aspekte zusätzlich evaluiert werden (Harmon et al. 2019):
  • Umfassende Vorgeschichte
  • Neurologische Untersuchung
  • Einzelheiten des Verletzungsmechanismus
  • Symptomverlauf
  • Neurokognitive Funktionen
  • Störungen des Schlafs und Wachzustands
  • Augenfunktion
  • Vestibularfunktion
  • Gang, Gleichgewicht
  • Halswirbelsäulenuntersuchung
Aufgrund ihrer prognostischen Relevanz soll die Anzahl bereits erlittener Gehirnerschütterungen und die damalige Symptomdauer erfasst werden. Zusätzlich ist wichtig zu wissen, ob aktuell ein geringes Trauma zu einer erneuten Gehirnerschütterung geführt hat (McCrory et al. 2013, 2017).
Besonders sollte auf das Vorliegen einer Bewusstlosigkeit oder Amnesie (retrograd und/oder antegrad) geachtet werden (McCrory et al. 2013). Anamnestische Veränderungen können mit dem Galveston Orientation and Amnesia Test (GOAT, (Levin et al. 1979)) oder die Westmead Post Traumatic Amnesia Scale (WPTAS, (Shores et al. 1986)) evaluiert werden.
Der Nutzen neurokognitiver Untersuchungen und von Gleichgewichtstestungen nimmt bereits ab dem dritten Tag nach der Verletzung ab (Echemendia et al. 2017b). Symptomchecklisten können nützlich sein, um den Symptomverlauf zu beurteilen (Harmon et al. 2019). Zu berücksichtigen ist, dass sie nicht objektiv und durch die individuelle Motivation beeinflussbar sind (Dziemianowicz et al. 2012). Damit besteht das Risiko einer möglichen Unterschätzung der Verletzung. Auch wurde ein belastungsinduzierter Anstieg der Symptomschwere beobachtet (Mrazik et al. 2013).
Differenzialdiagnostisch müssen nicht traumatisch bedingte zervikogene Schmerzen, Kopfschmerzen/Migräne, Stimmungsstörungen und periphere vestibuläre Störungen mit berücksichtigt werden (Harmon et al. 2019).
Die HWS-Distorsion und die Gehirnerschütterung haben ähnliche Ursachen und vergleichbare Symptome. Deshalb kommt der rechtzeitigen Differenzierung hinsichtlich Einleitung einer adäquaten Therapie wesentliche Bedeutung zu (Cheever et al. 2016).
Die Symptome sind weitestgehend vergleichbar. Lediglich schwere Kopfschmerzen und Schlafstörungen weisen eher auf eine Gehirnerschütterung hin (Leddy et al. 2015).
Vestibuläre Symptome treten bei 67–77 % und Sehstörungen/Augenmotilitätsprobleme in ca. 45 % der Fälle nach Gehirnerschütterung auf (Anzalone et al. 2017; Mucha et al. 2014; Valovich McLeod und Hale 2015).
Das VOMS-(„Vestibular/Ocular Motor Screening“-)Tool bietet eine kurze, standardisierte Beurteilung der vestibulookulären Funktion für Kinder >10 Jahre (Beurteilung von Sakkaden, vestibulärem Augenreflex, Empfindlichkeit der vestibulären Bewegung und Konvergenzbeurteilung) (Anzalone et al. 2017; Mucha et al. 2014).
Weitere Analysetools umfassen den King-Devick-Test, die App-basierte Reaktionstestung, „Eye tracking“-Analysen, Haltungsstabilität, Sprachmuster, quantitative EEG-Analysen und verschiedene abgekürzte neurokognitive Tests.
Die neurologische Beurteilung sollte eine Beurteilung der Gehirnnervenfunktionen, der Überprüfung der groben Kraft und der Sensibilität im Seitenvergleich, eine Ganganalyse und eine Koordinationstestung (z. B. Romberg-Test, Finger-Nase-Test) umfassen. Die Gleichgewichtstestung nach Gehirnerschütterung wird in der Frühphase als wesentlich angesehen (Davis et al. 2009).

Radiologische Diagnostik

Eine radiologische Diagnostik wird durchgeführt, um strukturelle Verletzungen auszuschließen oder zu bestätigen. Bei bestehenden Risikofaktoren oder „Red flag“-Symptomen wird eine radiologische Diagnostik obligatorisch empfohlen (DGN 2008; Feddermann-Demont et al. 2014). Die klassische Röntgenuntersuchung des Schädels ist nicht hilfreich und soll nicht erfolgen (Rickels 2009).

Computertomografische Evaluation

Die New-Orleans-Kriterien und die Canadian CT Head Rule liefern validierte Kriterien für die Notwendigkeit einer kranialen CT-Untersuchung bei Patienten mit leichtem SHT (Haydel et al. 2000; Stiell et al. 2001).
New-Orleans-Kriterien
Bei Patienten mit leichtem SHT und GCS-Wert von 15 Punkten sollte eine CT-Diagnostik erfolgen, wenn mindestens einer der folgenden Befunde vorliegt:
2.
Erbrechen
 
3.
Alter >60 Jahre
 
4.
Drogen- oder Alkoholintoxikation/-einnahme
 
5.
Persistierende antegrade Amnesie (Defizite im Kurzzeitgedächtnis)
 
6.
Sichtbares Trauma oberhalb der Schlüsselbeinebene
 
7.
Krampfanfall
 
Canadian CT Head Rule
Eine CCT-Diagnostik sollte bei Patienten mit leichtem SHT (GCS-Wert: 13–15 Punkte) und stattgehabter Bewusstlosigkeit oder Amnesie oder Verwirrtheit erfolgen.
  • Hohes Risiko für neurochirurgische Eingriffe:
    • GCS-Wert 2 Stunden nach Trauma <15 Punkte
    • Verdacht auf offene oder Impressionsfraktur
    • Zeichen einer Schädelbasisfraktur
    • ≥2x Erbrechen
    • ≥65 Jahre
  • Mittleres Risiko für Diagnose von Hirnverletzungen durch CCT:
    • Amnesie >30 Minuten
    • Gefährlicher Traumamechanismus
Nach Sportunfällen sind eine verlängerte antegrade Amnesie, eine retrograde Amnesie >30 Minuten, klinische Zeichen für eine Verletzung oberhalb der Schlüsselbeinebene, einschließlich Schädelfrakturen, anhaltende (schwere) Kopfschmerzen, Erbrechen und jegliche fokal-neurologische Defizite Indikatoren für die Durchführung einer CCT-Untersuchung.
Es sollte berücksichtigt werden, dass in 5 % der Fälle strukturelle Verletzungen (z. B. Hämatome) bei Patienten mit einem GCS-Wert von 15 Punkten beobachtet werden, während nach leichtem SHT (GCS-Wert: 13–15 Punkte) eine strukturelle Schädigung in bis zu 30 % der Fälle nachweisbar war (Albers et al. 2013; Borg et al. 2004; Jagoda et al. 2002).

Magnetresonanztomografie

Im Gegensatz zur CT zeichnet sich die MRT durch eine erhöhte Sensitivität für kleinere strukturelle und axonale Schädigungen aus. Es können strukturelle Verletzungen in 10–57 % der Fälle nach leichtem SHT beobachtet werden, und in 30 % der Fälle sind strukturelle Veränderungen trotz negativer CCT-Untersuchung nachweisbar (Übersicht in (Bazarian et al. 2006)).

Weitere diagnostische Modalitäten

Radiologische Modalitäten wie das funktionelle MRT (fMRT), die MR-Spektroskopie, Einzelphotonen-Emissionscomputertomografie (SPECT) oder Positronenemissionstomografie (PET) sind noch in der frühen Entwicklungssphase für die Beurteilung von Gehirnerschütterungen (Eierud et al. 2014). Die Diffusions-Tensor-Bildgebung (DTI) scheint geeignet zu sein, kombinierte Verletzungen von Axonen, Gliazellen und Gefäßen im akuten und chronischen Stadium nach Gehirnerschütterung und nach leichtem SHT nachzuweisen. Mit dieser Technik wurden längere Zeit nach dem Trauma diffuse Veränderungen der weißen Substanz gesehen (Sasaki et al. 2014; Tremblay et al. 2014). Das fMRT ermöglicht die Erkennung nicht offensichtlicher Funktionsstörungen. Diese Techniken sind jedoch derzeit nur in speziellen Zentren möglich.

Serumbiomarker

Die Rolle flüssiger Biomarker ist nach wie vor kontrovers, weil eindeutige Ergebnisse fehlen (Harmon et al. 2019). Derzeit besteht keine Indikation zur Verwendung von Serumbiomarkern zur Diagnostik und Therapiesteuerung beim kindlichen leichten SHT (Lumba-Brown et al. 2018).
Serumbiomarker wie Protein S100b und neuronenspezifische Enolase (NSE) und weitere Biomarker sind nach Gehirnerschütterungen und leichtem SHT erhöht (Filippidis et al. 2010; Schulte et al. 2014; Stern et al. 2016), lassen aber bei Kindern nicht eindeutig zwischen leichtem und mittlerem SHT unterscheiden (Geyer et al. 2009; Sorokina et al. 2009).
Das Protein S100b hat eine kurze Halbwertszeit und kann erhöht sein (Unden und Romner 2010). Es gilt als empfindlicher Marker für Hirnschäden, ist aber nicht sehr spezifisch, da die Werte auch nach körperlicher Belastung erhöht sind (McCrea 2008).
In einer aktuellen Metaanalyse betrug die gepoolte Sensitivität und Spezifität 100 % bzw. 34 %. Bei einer Probenahme <3 Stunden nach dem Trauma lag die gepoolte Sensitivität und Spezifität bei 97 % bzw. 37,5 %. Nur eins von 373 Kindern hatte einen niedrigen Protein-S100B-Spiegel und einen positiven CT-Befund ohne klinisch relevante Hirnverletzung. Durch frühzeitige Abnahme des Protein-S100B-Spiegels lässt sich die Anzahl von CT-Untersuchungen reduzieren (Oris et al. 2018). Vergleichbare Ergebnisse wurden im Erwachsenenbereich gefunden (Unden und Romner 2010).
Zusammenfassend besteht noch kein Nachweis zur effektiven Beurteilung der Gehirnerschütterung mittels Protein S100B. Dieser Parameter ist vielversprechend, um intrakranielle Blutungen und strukturelle Schäden auszuschließen und somit die Anzahl von CT-Untersuchungen zu reduzieren. Allerdings besteht zu diesem Zeitpunkt noch keine Relevanz in der Diagnose oder Behandlung der Gehirnerschütterung (Harmon et al. 2019).
Da die CT-Diagnostik aber sowieso anhand der dargestellten Kriterien (PECARN etc.) eingeschränkt ist, bleibt abzuwarten, inwieweit eine routinemäßige Protein-S100B-Bestimmung klinisch sinnvoll ist.

Neuropsychologische Analyse

Ein zusätzlicher neuropsychologischer Test kann die Verlaufsbeurteilung (Schweregradbeurteilung und „Return-to-play“-Empfehlungen) nach Gehirnerschütterung unterstützen und erleichtern (McCrory et al. 2013). Neuropsychologische Untersuchungen wurden in Nordamerika im Freizeit- und semiprofessionellen Sport eingeführt (Baillargeon et al. 2012; McCrory et al. 2005; Putukian 2011). Da neurokognitive Symptome im Vergleich zu klassischen klinischen Symptomen oft länger bestehen (Collins et al. 2006; Makdissi et al. 2010), scheint eine neuropsychologische Evaluation nach einer Gehirnerschütterung sinnvoll zu sein. Sie sollte jedoch nicht als einziges Kriterium für Therapieentscheidungen verwendet werden (McCrory et al. 2013, 2017).
Für neuropsychologische Tests stehen zeitaufwendige klassische Papier- und Bleistifttests zur Verfügung, die keine Analyse der Reaktionszeit ermöglichen. Computerbasierte neuropsychologische Testbatterien gelten als nützlich, auch wenn nicht geschulte Tester zur Verfügung stehen (Gardner et al. 2012; Schatz et al. 2006; Tjarks et al. 2013).
Die ImPACT-Testbatterie wurde in verschiedenen Sportorganisationen etabliert (ImPACT 2013). Sie unterstützt die Schweregradbeurteilung des leichten SHT und die daraus resultierenden „Return-to-play“-Empfehlungen. Die Sensitivitäts- und Spezifitätsverlaufsbeurteilung wird im Vergleich zur Bewertung einzelner Symptomkomplexe verbessert, da häufig relevante neurokognitive Symptome persistieren (Broglio et al. 2007; Gardner et al. 2012; Kontos et al. 2014; Lau et al. 2009, 2011a; Mulligan et al. 2012; Thomas et al. 2011; Wozniak et al. 2007). Es ist jedoch immer noch unklar, ob diese neuropsychologischen Tests die Behandlung einer Gehirnerschütterung richtungsweisend beeinflussen können (McCrory et al. 2013).
Daher wird der zusätzliche neuropsychologische Test nur als weitere Option im Gesamtkonzept der Gehirnerschütterungsbehandlung angesehen, sollte aber die medizinisch-klinische Standardbeurteilung der Patienten nicht ersetzen.

Akuter Verlauf und Risikofaktoren

In der Regel kommt es innerhalb kurzer Zeit zu einer vollständigen Erholung der Patienten. Die komplette klinische (subjektive Symptome) und kognitive Erholung sowie die Wiederherstellung des Gleichgewichts werden in der Regel innerhalb einer Woche nach der Verletzung beobachtet (Abb. 8) (McCrea et al. 2003, 2013), sodass 80–90 % der Betroffenen innerhalb von 2 Wochen ihr normales Funktionsniveau wieder erreichen. In 85 % der Fälle verschwinden die Symptome nach einer Gehirnerschütterung innerhalb einer Woche und in 97 % innerhalb eines Monats vollständig. Spätestens nach 3–12 Monaten sollte die Erholungsphase abgeschlossen sein (Carroll et al. 2004; McCrea 2008; McCrea et al. 2013). Bei jüngeren Athleten kann die klinische Erholung verzögert ablaufen, mit durchschnittlich 4 Wochen Erholungsphase (Zemek et al. 2016).
Die Sportler und ihre Familien müssen über den typischen zeitlichen Verlauf und das Outcome ausreichend informiert werden, um Ängste hinsichtlich dieser Verletzung zu minimieren.
Häufig verläuft die klinische Erholung schneller als die neurokognitive Erholung (Abb. 9). Neurokognitive Symptome sind wie die klinischen Symptome selbstlimitierend und verschwinden normalerweise nach 2–14 Tagen vollständig (Collins und Long 1996; Makki et al. 2016). Wenn eine strukturelle Schädigung durch ein CCT oder MRT ausgeschlossen wurde, wird meist eine raschere Symptomerholung beobachtet (McCrea 2008).
Trotzdem können nach einem Jahr relevante, aber unspezifische Symptome fortbestehen, vorwiegend Kopfschmerzen und Bewegungsstörungen. Diese bestehen bei >15 % der Betroffenen (Gouvier et al. 1992; Rickels et al. 2006; Trahan et al. 2001), unabhängig von der Schwere des initialen Traumas. Trauma-unabhängige Faktoren sollten zusätzlich in Betracht gezogen werden, wie beispielsweise Verantwortlichmachung anderer Personen, geringe soziale Unterstützung, Angst und Depression, vorbestehende psychiatrische Störungen, posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Somatisierung und/oder bestimmte Motivationsfaktoren (Übertreibung, Simulation).
Primäre Symptome, die zu einer längeren Erholungsphase führen können, umfassen starke primäre Kopfschmerzen, Schwäche/Müdigkeit, das Vorhandensein einer Amnesie sowie eine pathologische neurologische Untersuchung (McCrea 2008). Wesentliche Faktoren für einen längeren Verlust sportlicher Aktivitäten >10 Tage im professionellen Eishockey waren Kopfschmerzen (2,17-fach erhöhtes Risiko) sowie Schwäche/Müdigkeit (1,72-fach erhöhtes Risiko) (Benson et al. 2011).
Verschiedene Risikofaktoren, die mit einem langwierigen und/oder ungünstigen Verlauf assoziiert waren, wurden identifiziert. Sportler, die bereits in der gleichen Saison eine Gehirnerschütterung verbunden mit primärer Bewusstlosigkeit hatten, wiesen sogar ein 6-fach erhöhtes Risiko für eine zweite Gehirnerschütterung auf (McCrea 2008). Anamnestisch vorbestehende, mehrfache Gehirnerschütterungen führten zu einer verlängerten Erholungsphase und scheinen stärkere Symptome auszulösen (Castille et al. 2012). Das weibliche Geschlecht ist häufig mit schwereren Symptomen und einer längeren Genesung assoziiert. Bei Vorliegen einer retrograden/antegraden Amnesie können vermehrt störende klinische Symptome vorliegen, und die Erholung kann sich um das 10- bzw. 4-Fache verzögern.
Vorbestehende Hirnfunktionsstörungen können sich über einen längeren Zeitraum auswirken: Angstzustände und/oder Depressionen, Lernstörungen oder Migräne können zu erhöhter Müdigkeit, erhöhter Depression und Angst sowie zu kognitiven Beeinträchtigungen führen. Eine bereits bestehende Migräne kann die Genesung verlängern, und eine bereits bestehende Lernstörung kann durch eine Gehirnerschütterung verstärkt werden (McCrea 2008). Darüber hinaus kann eine zu frühe körperliche/mentale Belastung ebenfalls die Wiederherstellung verzögern.
Kinder und Jugendliche weisen im Vergleich zu älteren Jugendlichen und Erwachsenen eine längere Erholungsphase auf (Brown et al. 2014; Corwin et al. 2015; Eisenberg et al. 2014; Grubenhoff et al. 2014; Ransom et al. 2015). Die inverse Beziehung zwischen Patientenalter und Symptomdauer nach einer Gehirnerschütterung ist relevant, da mit einer längeren Erholungszeit bei Kindern gerechnet wird (Field et al. 2003; Zuckerman et al. 2012). Deshalb wird gerade bei Kindern ein restriktiveres Return-to-Play-Protokoll (s. unten) vorgeschlagen, und ein Return-to-Play am selben Tag sollte stets vermieden werden.
Die relevantesten Prädiktoren für die Erholung nach Gehirnerschütterung sind die Anzahl und der Schweregrad der akuten und subakuten Symptome (Iverson et al. 2017). Subakute Kopfschmerzen und depressive Symptome wurden als Risikofaktoren für ein Fortbestehen der Symptome über >1 Monat identifiziert (Iverson et al. 2017).
Vorbestehende mentale Gesundheitsprobleme, insbesondere Depressionen, scheinen das Risiko für anhaltende Symptome zu erhöhen (Zemek et al. 2016). Sportler mit Lernschwierigkeiten oder Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung scheinen dagegen kein erhöhtes Risiko für eine verlängerte Erholungsphase aufzuweisen (Iverson et al. 2017).
Neuere Untersuchungen legen nahe, dass eine niedrigere symptombegrenzte Herzfrequenz vorliegt (Leddy et al. 2018b).

Return-to-School/Zurück-zum-Lernen und Return-to-Work

Allgemeines

Durch zu frühe und zu ausgedehnte Teilnahme am Unterricht oder im Arbeitsleben können Symptome verschlechtert werden. Eine, wie im Erwachsenbereich bereits etablierte, gestaffelte, schrittweise Schulbelastungserprobung muss deshalb als Option angedacht werden (Gänsslen et al. 2017).
Insbesondere Kinder können in ihrer Erholungsphase deutliche Verzögerungen aufweisen. In einer nordamerikanischen Studie zeigte sich, dass 45 % der Schüler nach Gehirnerschütterung zu früh schulische Aktivitäten wiederaufgenommen hatten, was sich durch ein Wiederauftreten von Symptome zeigte (Carson et al. 2014). Fast jeder zweite Schüler gab an, relevante schulische Probleme aufgrund vorhandener Symptome zu haben, obwohl keine Unterrichtszeit verpasst wurde (Baker et al. 2015). Bei Kindern wird oftmals auch zu früh mit sportlichen Aktivitäten begonnen, obwohl mehr als ein Drittel noch relevante Symptome aufwies. In fast 40 % der Fälle wurde die sportliche Aktivität am Tag des Unfalls wiederaufgenommen (Hwang et al. 2014).
Es wurde ein Zusammenhang zwischen schulischen Einschränkungen, der Dauer der Erholung und der Anzahl der primären Symptome beobachtet, während Alter, Geschlecht oder eine früher erlittene Gehirnerschütterung keinen Einfluss auf Schulprobleme hatten (Baker et al. 2015). Übermäßige psychische und mentale Belastungen können bestehende Symptome verschlimmern und dadurch die Erholungsphase verlängern (Gioia 2016; Majerske et al. 2008; Sady et al. 2011). Deshalb wird ein abgestuftes Konzept der schulischen Reintegration unter Berücksichtigung der kognitiven Leistungen favorisiert (DeMatteo et al. 2015; McCrory et al. 2013; Rose et al. 2015). Eine Wiederaufnahme ist dann sinnvoll, wenn durch die Unterrichtseinheiten keine kognitiven Symptome provoziert werden (Makdissi et al. 2013; Sady et al. 2011).
Die klinischen Symptome bessern sich normalerweise innerhalb der ersten 20 Tage nach Trauma. Trotzdem führte eine zunehmende Unterrichtsteilnahme zu einer Zunahme der Symptomschwere, unabhängig von der Dauer der Erholungsphase (Makki et al. 2016). Eine zu frühe und zu lange Teilnahme am Unterricht kann Symptome verschlimmern. Eine abgestufte, schrittweise Wiedereingliederung sollte deshalb immer in Betracht gezogen werden (Gänsslen et al. 2017).

Praxistipp

Nach Erleiden einer Gehirnerschütterung im Kindes- und Jugendalter sollten folgende Fragen beantwortet werden (Gänsslen et al. 2017):
  • Wann sollte der Schüler in die Schule zurückkehren?
  • Sollte eine Anpassung des individuellen Lehrplans oder der Arbeitsbelastung erfolgen?
  • Welche Anpassungen sind möglich und können umgesetzt werden?
  • Welche Schulaktivitäten sollten eingeschränkt werden?
Zur Beantwortung dieser Fragen stehen ausschließlich Expertenmeinungen zur Verfügung, jedoch keine wissenschaftlich basierten Empfehlungen. Für die Reintegration von Schülern in den Schulalltag wird die Berücksichtigung von 6 Aspekten empfohlen (Gioia 2016):
  • Medizinisches und pädagogisches Personal muss ausreichend geschult sein.
  • Die primäre medizinische Untersuchung sollte den Symptomstatus beurteilen sowie Einschränkungen und resultierende Anpassungen erkennen.
  • Ein Schulteam sollte, abhängig vom Symptomprofil, Anpassungen und Umsetzungen planen.
  • Das Symptomprofil und ein entwickelter Managementplan sollten direkt mit dem medizinischen Team abgestimmt werden.
  • Regelmäßige Symptomkontrollen sollten durchgeführt und daraus resultierende mögliche Modifikationen von festgelegten Anpassungen vorgenommen werden.
  • Eine regelmäßige und kontinuierliche Kommunikation über den Symptomstatus soll mit allen Beteiligten erfolgen.
Darüber hinaus wird empfohlen, den Managementplan schriftlich festzulegen und Kontaktdaten der wesentlichen Beteiligten zur Verfügung zu stellen.
Primäres Ziel jeglicher Anpassung für Schüler nach Gehirnerschütterung im Alltag ist, ein Gleichgewicht zwischen Ausmaß kognitiver Belastung und bestehender Symptomatik zu finden. Sobald kognitive Aktivitäten für mindestens 30–45 Minuten toleriert werden, soll das Kind ermutigt werden, wieder zur Schule zu gehen, auch wenn ein vollständiges Lernen im Einzelfall noch nicht möglich ist (Gioia 2016; Halstead et al. 2013). Das Erkennen von Symptomtriggern und ein partieller Schulbesuch mit ermöglichten Ruhezeiten in der Schule können in dieser wichtigen Übergangsphase hilfreich sein.
Wann immer möglich sollte im Rahmen einer Besprechung mit den Beteiligten eine schriftliche Empfehlung mit individueller symptomorientierter Anpassung erstellt werden (Gioia 2016; Popoli et al. 2014; Rose et al. 2015).
Es sind verschiedene Konzepte zum Return-to-School publiziert worden (DeMatteo et al. 2015; Gioia 2016; Master et al. 2012). Meist werden Stufenkonzepte empfohlen, die teilweise symptomabhängig flexibel umgesetzt werden können (Gioia 2016). Schulfehlzeiten werden mit maximal 1–2 Fehltagen (Gioia 2016; Rose et al. 2015) bis zu mindestens 1 Woche Schulpause (DeMatteo et al. 2015) angegeben.
Kriterien für die Wiederaufnahme der Schulfähigkeit werden mit tolerierten 30–45 Minuten (Gioia 2016; Halstead et al. 2013) bis zu tolerierten 2 Stunden (Master et al. 2012) kognitiver Aktivität zu Hause angegeben.
Bezogen auf das deutsche Schulsystem wurde von der Initiative „Schütz Deinen Kopf!“ der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung eine kombinierte Modifikation eines derartigen Konzepts, bestehend aus einem Return-to-School- und einem Return-to-Play-Modul, empfohlen, das aus 5+5 Stufen besteht (Abb. 10; (Gänsslen et al. 2016b)).
Zum Zeitpunkt der Wiederaufnahme der Schul-/Unterrichtsteilnahme können verschiedene Anpassungen in Betracht gezogen werden, um die vollständige, schulisch notwendige kognitive Belastung symptomabhängig zu reduzieren (Halstead et al. 2013; Heyer et al. 2015; McGrath 2010; Sady et al. 2011). Ziel dieser Maßnahmen ist es, eine akzeptable Umgebung zu schaffen, in der eine Verbesserung der Symptomatik erfolgen kann und schulische Aktivitäten schrittweise wiederaufgenommen werden können. Mögliche Maßnahmen sind (Rose et al. 2015):
  • Reduzierte tägliche Unterrichtseinheiten
  • Möglichkeit ausreichender Pausen/Unterbrechungen auch während bestimmter Unterrichtseinheiten (z. B. während Doppelstunden)
  • Verlängerte Pausen/Unterbrechungen zwischen Unterrichtseinheiten
  • Eingeschränkte (entschuldigte) Prüfungsteilnahme
  • Nachholbarkeit von zwingend notwendigen Klassenarbeiten/Tests
  • Verlängerte Fristen für zwingend notwendige Aufgaben
  • Entwicklung eines Konzepts zum Aufholen verpassten Unterrichtsstoffs
  • Option eines eingeschränkten Sportunterrichts bis zur ärztlichen Freigabe
  • Entschuldigtes Fehlen bei außerschulischen Aktivitäten
Bestimmte Symptome, die nach einer Gehirnerschütterung vorliegen, können durch das schulische Umfeld verstärkt werden. Hier sind im Einzelfall spezielle Anpassungen erforderlich, um Symptomtrigger soweit möglich zu minimieren (Halstead et al. 2013; Heyer et al. 2015; McGrath 2010; Sady et al. 2011). In Abhängigkeit von der subjektiven Symptomatik können beispielhaft folgende Unterrichtsmodifikationen in ein Anpassungskonzept integriert werden (Children 2016; Halstead et al. 2013; Rose et al. 2015):
  • Konzentrationsschwierigkeiten: zusätzliche Zeit zur Aufgabenlösung, verkürzter Aufgabenumfang; ausreichende Pausen zwischen Aufgaben; Analyse des Verständnisses für komplexe Aufgaben; Sitzplatz des Schülers in Lehrernähe; Erlaubnis der Verwendung von Notizen; ggf. Möglichkeit des Arbeitens in ruhiger Umgebung (separater Raum)
  • Kopfschmerzen, Schwinde, Gleichgewichtsprobleme, Müdigkeit, Schläfrigkeit: Benutzung von Fahrstühlen statt Treppensteigen (wenn vorhanden); rechtzeitiger Ortswechsel zu anderen Klassenräumen; reduzierte Gewichtsbelastung durch Schulmaterialien
  • Lichtempfindlichkeit: Vermeidung des Sitzens an Fenstern; Lichtdimmung im Klassenraum (soweit möglich); Sitzen im dunkleren Klassenraumbereich; Erlauben des Tragens von Sonnenbrillen; Bildschirmdimmung
  • Lärmempfindlichkeit: Vermeidung lauter Umgebungen, auch bei der passiven Teilnahme im Sportunterricht; Vermeidung unnötiger Geräusche im Klassenraum; Vermeidung von Kopfhörern/lauter Musik; Erlaubnis des Tragens eines Hörschutzes außerhalb des Klassenraums
  • Geistiges „Nebelgefühl“: ausreichende Pausen zwischen Aufgaben; Vereinfachung von Aufgaben
  • Aufmerksamkeitsdefizite: Zuweisung eines Sitzplatzes nah am Lehrer (vorn); Arbeiten in ruhiger Umgebung
  • Erinnerungsschwierigkeiten: Bereitstellung von Gedächtnishilfen; Anwendung alternativer Test-/Unterrichtsmethoden
  • Unstrukturiertes Arbeiten: Vorgabe einer strukturierten Agenda; Verwenden eines strukturierten Zeitplans; Verwenden von To-do-Listen und Checklisten; Überprüfung hinsichtlich verständlicher Anweisungen zum Arbeiten
  • Sehstörungen: Reduktion/Vermeidung von Computerarbeiten; reduzierte Lesezeit oder ausreichende Pausen; ggf. begleitende Leseunterstützung
Die Deklaration von Ottawa zum Recht des Kindes auf gesundheitliche Versorgung beinhaltet neben emotionalen, sozialen und finanziellen Besonderheiten auch die medizinische Versorgung im Rahmen einer ganzheitlichen gesundheitlichen Versorgung eines Kindes im Krankenhaus und zu Hause (BÄK 2016). Konzepte wie die Arbeitsbelastungserprobung im Erwachsenenalter werden für schulpflichtige Kinder in Deutschland derzeit nicht angeboten. Allerdings ist in Deutschland gesetzlich geregelt, dass bei Gefahr eines aufgrund von Unfallfolgen eingetretenen oder drohenden relevanten Lernrückstands ein Anspruch auf Förderunterricht besteht (Gänsslen et al. 2017).
Ein Return-to-School erfolgt bei Kindern und Jugendlichen meist schneller als die Wiederaufnahme der vollen Sportfähigkeit. Die Stufen 1–3 beider Subkonzepte (Abb. 11) können jedoch parallel durchgeführt werden (DeMatteo et al. 2019). Allerdings sollte die Stufe 6 des Return-to-Play erst nach vollständiger Erholung und schulischer Wiedereingliederung erfolgen.

Return-to-Sport

Vor jedem kompletten Return-to-Sport (Return-to-Play) sollte aber das Return-to-School abgeschlossen sein (Harmon et al. 2019; McCrory et al. 2013, 2017)! Jeder Sportler nach Gehirnerschütterung soll in Ruhe, vor und nach dem Sport klinisch und kognitiv beschwerdefrei sein, bevor Wettbewerbsfähigkeit besteht!
Die Return-to-Play-Entscheidung basiert im Wesentlichen auf den pathophysiologischen Grundlagen der Gehirnerschütterung, der typischen, normalen Erholungsphase, der klinischen Beurteilung und Symptomatik, der neuropsychologischen Beurteilung und einer Gleichgewichtsprüfung. Meist wird ein 6-stufiges Return-to-Play-Protokoll angewendet, das die pathophysiologischen Veränderungen nach Gehirnerschütterung berücksichtigt (Echlin et al. 2010; Feddermann-Demont et al. 2014; May et al. 2014; McCrory et al. 2013, 2017) (Abb. 10). Das Return-to-Sport-Konzept umfasst eine allmähliche, schrittweise Zunahme körperlicher und sportspezifischer Aktivitäten ohne Auftreten von Symptomen, bevor Kontaktsport erlaubt wird (Abb. 11). Der Sportler sollte auch seine psychologische Bereitschaft zum Return-to-Sport zeigen (Harmon et al. 2019). Deshalb vergehen ab dem Tag der Verletzung in der Regel, entsprechend der minimalen Zeit für die Erholung der beteiligten Nervenzellen, mindestens 6 Tage bis zur uneingeschränkten Spielfähigkeit. Zusätzlich zu berücksichtigen ist die Phase des Return-to-School/Zurück-zum-Lernen.
Eine Wiederaufnahme des Sports am Tag des Unfalls sollte die absolute Ausnahme sein und darf nur nach ärztlicher Einschätzung erfolgen, wenn die neurokognitive Beurteilung eine vollständige klinische und kognitive Erholung zeigt (McCrory et al. 2013, 2017). Junge Sportler (<18 Jahre) sollten wegen des Risikos einer prolongierten Erholung eher zurückhaltend behandelt werden. Die graduellen Phasen des Fortschritts sollten für mindestens 24 Stunden ohne Rückkehr von Symptomen sein, bevor mit der nächsten Stufe begonnen wird.
Die Stufen 1–3 des Return-to-Play und des Return-to-School/Zurück-zum-Lernen können parallel durchgeführt werden (DeMatteo et al. 2019). Stufe 6 des Return-to-Play sollte erst nach vollständiger Erholung und schulischer Reintegration erfolgen.
Insgesamt ist der Zeitrahmen des Return-to-Sport individuell und wird vom Alter des Athleten, vorerlittener Gehirnerschütterungen, dem Spielniveau und einer gewährleisteten Überwachung beeinflusst.

Return-to-Drive

Aus Sicherheitsgründen sollten subtile Defizite beachtet werden, die bei älteren Sportlern die Fahrtüchtigkeit einschränken könnten.
Fahren ist ein komplexer Prozess, der eine subtile Koordination von kognitiven, visuellen und motorischen Fähigkeiten sowie Konzentration, Aufmerksamkeit, visuelle Wahrnehmung, Einsicht und Erinnerung umfasst (Christensen und McGrew 2019; Lucas et al. 2019). Da kein etabliertes Protokoll zum Return-to-Drive vorliegt, soll mindestens auf die möglichen Gefahren hingewiesen werden. Für die ersten 24–48 Stunden nach leichtem SHT bzw. Gehirnerschütterung scheint eine Fahrbeschränkung sinnvoll zu sein. Danach besteht keine Evidenz für ein Fahrverbot (Christensen und McGrew 2019). Letztlich muss ärztlich individuell anhand der bestehenden Symptomatik entschieden werden.

Therapie

Die initiale Therapie der Gehirnerschütterung umfasst die primäre Ruhephase und die Phase der symptomabhängigen körperlichen Aktivitätssteigerung. Daneben wird zunehmend auch der Effekt von Nutrazeutika (Ernährungsmodulatoren) diskutiert.

Kognitive und körperliche Ruhe

Basierend auf der Kenntnis der pathophysiologischen Veränderungen auf zellulärer Ebene nach Gehirnerschütterungen wurde für lange Zeit primär körperliche und geistige Ruhe empfohlen (McCrory et al. 2013; Schneider et al. 2013), trotz unzureichender wissenschaftlicher Nachweise für deren Effektivität. Aktuelle Analysen zeigen sind jedoch, dass eine strenge und zu lange kognitive und körperliche Ruhe für die Erholung nachteilig ist und die Wahrscheinlichkeit für anhaltende Symptome erhöht (Griesbach et al. 2004, 2012, 2014). Entsprechend wird die „totale“ geistige und körperliche Abschirmung nicht mehr empfohlen.
Konsensusempfehlungen propagieren einen maximalen Zeitraum von 24–48 Stunden für symptombegrenzte kognitive und körperliche Aktivitäten, gefolgt von einer allmählichen Zunahme der Aktivitäten unterhalb der Schwelle der Entwicklung körperlicher und geistiger Symptome (Harmon et al. 2019; McCrory et al. 2017). Die Wiedereingliederung in die Schule mit und ohne zeitliche Begrenzung ist unter Berücksichtigung entsprechender individueller Anpassungen, ohne die Symptomwiederherstellungsphase zu verzögern, möglich.
Das Ausmaß dieser Anpassungen ist nicht bekannt (Brown et al. 2014; Majerske et al. 2008; Moser et al. 2012). Es sollte dabei berücksichtigt werden, dass eine vollständige intellektuelle und körperliche Inaktivität nicht zielführend ist und deshalb leichte symptomfreie Belastungen die Erholungsphase im Frühstadium verbessern können (Gibson et al. 2013; Thomas et al. 2015). Eine zu lange Phase kognitiver und körperlicher Ruhe kann zu anderen Problemen (z. B. Stimmungsstörungen und Müdigkeit) führen (Berlin et al. 2006). In der kognitiven Ruhephase sollten Lesen, Computernutzung, SMS, Fernsehen oder Filme sowie Videospiele eingeschränkt werden, eine vollständige Eliminierung kognitiver Reize wird aber nicht empfohlen (Rose et al. 2015).
Diese Reize sollten so modifiziert werden, dass keine Symptome ausgelöst oder verstärkt werden. Gioia empfiehlt das Konzept von „nicht zu wenig, nicht zu viel“ (Gioia 2016). Die Schüler sollten sich bis zur Symptomschwelle belasten, aber nicht darüber hinaus. Mit zunehmender Symptomreduktion kann die kognitive Belastung dann erhöht werden. Auch bei Vorliegen kognitiver Symptome können Veränderungen während des Schulalltags die Wiedereingliederung mit nur minimalem Risiko einer kognitiven Überforderung optimieren. Zu viele Abwesenheiten können zu sozialer Isolation, vermehrtem (Schul-)Stress und psychosozialen Problemen führen (Gioia 2016).

Aktivitätssteigerung

Die Belastungsinsuffizienz ist ein objektives physiologisches Zeichen der akuten Gehirnerschütterung, die auf die beeinträchtigte autonome Gehirnfunktion hinweist und damit die Erholung und Kontrolle des (lokalen) zerebralen Blutflusses widerspiegelt (Clausen et al. 2016; Leddy et al. 2018b). Training verbessert das Gleichgewicht des autonomen Nervensystems, die zerebrale CO2-Empfindlichkeit, den zerebralen Blutfluss, die zerebrale Upregulation von Genen für neurotrophe Faktoren sowie Stimmung und Schlaf (Besnier et al. 2017; Erickson et al. 2011).
Frühe symptombegrenzte, abgestufte Übungen scheinen bei Sportlern risikoarm zu sein.

Ernährungsmodulation

Das Interesse an Nutrazeutika zur Vorbeugung und Behandlung der Gehirnerschütterung ist hoch. Es gibt bisher nur tierexperimentelle Hinweise, dass bestimmte B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Progesteron, N-Methyl-D-Aspartat, exogene Ketone und diätetische Manipulationen (z. B. ketogene Ernährung) die Erholung nach Gehirnerschütterung optimieren können (Ashbaugh und McGrew 2016; Oliver et al. 2018; Trojian et al. 2017).
Nahrungsergänzungsmittel können derzeit nicht empfohlen werden (Harmon et al. 2019)!

Akutrisiko nach Gehirnerschütterung

In der unmittelbar posttraumatischen Phase nach einer Gehirnerschütterung ist das Gehirn aufgrund der Verletzung vermeintlich besonders anfällig für längerfristige pathophysiologische Veränderungen (Prins et al. 2013; Vagnozzi et al. 2010; Weil et al. 2014). Es besteht prinzipiell ein erhöhtes Risiko, frühzeitig eine weitere Gehirnerschütterung zu erleiden. Eine weitere Gehirnerschütterung erhöht dann zusätzlich das Risiko für einen prolongierten Verlauf. Als gefährlichste Komplikation wurde das „second impact syndrome“ beschrieben, bei dem es zu malignen Hirnschwellungen kommen kann. Diese seltenen Situationen sind mit einer Letalität von bis zu 50 % und einer Morbidität von bis zu 100 % assoziiert (Bowen 2003; Cantu 1996, 1998; McCrory und Berkovic 1998). Experimentelle und mit Einschränkungen auch klinische Daten weisen darauf hin, dass dieses Risiko insbesondere zwischen dem ersten und fünften Tag nach der primären Gehirnerschütterung, mit einem Maximum am dritten Tag, besteht (Laurer et al. 2001; Longhi et al. 2005; Prins et al. 2013). Letztlich bleibt das „second impact syndrome“ extrem selten und auch umstritten (Harmon et al. 2019).
Nicht jede Gehirnerschütterung heilt problemlos aus. Gerade im Kindesalter zeigten verschiedene Analysen kurz- bis mittelfriste Probleme:
  • Bei Kindern und Jugendlichen bestanden Symptome, unabhängig vom Alter, für durchschnittlich 43 ± 53 Tage (Brown et al. 2014).
  • Bei 21 % der 8- bis 18-jährigen Kinder und Jugendlichen waren Symptome mindestens 4 Wochen lang vorhanden (Grubenhoff et al. 2014).
  • Nach Gehirnerschütterung im Sport wurde in 81 % der Fälle eine primäre Sehbehinderung (vestibulookulärer Reflex, VOR) beobachtet; bei zusätzlich eingeschränktem Tandemgang verzögerte sich das vollständige Return-to-School im Mittel auf 59 Tage mit einer vollständigen Erholung nach durchschnittlich 106 Tagen (Corwin et al. 2015).
  • Einschränkungen der Herzfrequenzvariabilität unter körperlicher Belastung bestanden für Wochen bis Monate (Abaji et al. 2016).
  • Nach Gehirnerschütterung wurde eine 1,7-fach höhere Rate von Kopfschmerzen 3 Monate nach dem Trauma angegeben (Blume 2015).

Mittelfristige Risiken nach Gehirnerschütterung

Mittelfristige Risiken nach Gehirnerschütterung umfassen überwiegend persistierende Symptomatiken, die nicht zum erwarteten (physiologischen) Heilungsverlauf passen, sowie weitere gesundheitsbeeinträchtigende Risiken. Die häufig im ersten Jahr nach Trauma persistierenden Symptome werden unter dem Begriff Post-Concussion-Symptom (PCS) zusammengefasst. Weitere gesundheitsbeeinträchtigende Risiken umfassen vor allem ein höheres Risiko für muskuloskelettale Verletzungen und das kumulative Risiko durch adäquate oder subklinische Kopf-Impakt-Traumata.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen können unspezifische Symptome (PCS) bei einigen Patienten für längere Zeit bestehen. Ein PCS kann nach jedem SHT auftreten und umfasst verschiedene Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisstörungen, Schlafstörungen, Stressintoleranz und emotionale Reizbarkeit (WHO 1992). Neurokognitive Einschränkungen werden häufiger als klassische körperliche Symptome gesehen. Der Früherkennung und Behandlung dieser neurologischen, neuropsychologischen, psychiatrischen und psychotraumatologischen Defizite kommt deshalb eine wichtige Bedeutung zu. Dies wird oft nur unzureichend umgesetzt.
Das persistierende PCS (PPCS) wird häufig definiert als anhaltende Symptome, die über den typischerweise erwarteten Erholungszeitraum andauern (>2 Wochen bei Erwachsenen, >4 Wochen bei Kindern) (Kamins et al. 2017). Zu berücksichtigen ist, dass anhaltende Symptome nicht unbedingt repräsentativ für eine Persistenz der Gehirnerschütterung sein müssen.
Wie in der initialen Behandlungsphase sind alle Aktivitäten erlaubt, die Symptome nicht verschlimmern. Ein symptombegrenztes Aerobic-Programm verbessert zuverlässig Symptome und sollte vor allem für Sportler mit atypischem Heilungsverlauf in Betracht gezogen werden (Ellis et al. 2016; Leddy et al. 2010, 2011). Das Buffalo Concussion Exercise Treatment Protocol ist ein entsprechendes, gut untersuchtes und etabliertes Übungsprogramm (Leddy et al. 2018a).
Kinder mit Migräne/Kopfschmerzen sollten auf unfallunabhängige Kopfschmerzen und zervikale Funktionsstörungen untersucht werden, die dann ggf. pharmakologisch und nicht pharmakologisch mit behandelt werden (Harmon et al. 2019).
Die vestibuläre Therapie sollte sich auf bestimmte Defizite konzentrieren und von erfahrenen Klinikern durchgeführt werden. Es liegen ausreichend Hinweise vor, dass durch ein gezieltes Physiotherapieprogramm für die HWS und/oder vestibuläre Funktionsstörungen die Ergebnisse eines PPCS verbessert werden können (Harmon et al. 2019).
Aktuelle systematische Analysen befürworten ein multimodales Behandlungskonzept der PPCS-Symptome einschließlich vestibulärer, okulomotorischer, psychischer, schlafstabilisierender, zervikaler und modulativer Behandlung des autonomen Nervensystems (Collins et al. 2014b; Harmon et al. 2019; Schaan et al. 2016; Schmehl et al. 2011).
In Deutschland wurde mittlerweile ein interdisziplinäres Brain-Check-Modul in die tägliche Praxis integriert und stellt ein Krankenhaus-basiertes Diagnosemodul dar, um anhand der resultierenden Analyse Rehabilitationsmaßnahmen einzuleiten und eine Unterscheidung von verletzungsbedingter und unfallunabhängiger Symptomatik zu treffen (Schaan et al. 2016; Schmehl et al. 2011). Das Brain-Check-Modul beinhaltet unter anderem:
  • Ausführliche klinische und neurologische Untersuchung
  • Zerebrale MRT einschließlich T2*- und FLAIR-Sequenzen
  • MR-Angiografie
  • EEG-Analyse
  • Somatisch evozierte Potenziale
  • Elektromyografie und Elektroneurografie
  • Neuropsychologische Untersuchungen
  • Psychotraumatologische Konsultationen
  • Psychiatrische Konsultationen
  • Individuell angepasste Untersuchungen (Physiotherapie, Ergotherapie, Sprachtherapie, Neurolinguistik, Sozialarbeiterberatung)
  • Analyse der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit und Verarbeitbarkeit
Abhängig von spezifischen Störungen können weitere klinische Fachdisziplinen wie Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Augenheilkunde beteiligt werden (Collins et al. 2014b). Nach Abschluss des Brain-Checks erfolgt eine detaillierte Auswertung aller Befunde, die Initiierung weiterer therapeutischer Maßnahmen, eine Unterscheidung von verletzungsbedingten und verletzungsunabhängigen Faktoren und die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit.
Die Vorteile des Brain-Check-Verfahrens sind insbesondere:
  • Früherkennung relevanter neurologischer, neuropsychiatrischer, psychotraumatologischer, neuropsychologischer und ergotherapeutischer Defizite
  • Frühzeitige stationäre oder ambulante Initiierung von Rehabilitationsmaßnahmen
  • Abgrenzung von verletzungsbedingten und verletzungsunabhängigen Symptomen
  • Abgrenzung organischer und psychologischer Ursachen
  • Frühzeitige interdisziplinäre Beurteilung des Patienten
  • Langfristige Verringerung der Arbeitsunfähigkeit in Schule und Beruf
  • Überprüfung des Rehabilitationsfortschritts anderer Krankenhäuser
Die Interpretation posttraumatischer Defizite nach SHT ohne erkennbare strukturelle Hirnverletzungen ist auch mittels Brain-Check schwierig. Neuere bildgebende Verfahren, z. B. DTI-basiertes Fibre-Trapping (In-vivo-Analyse der Bahnen der weißen Substanz im Gehirn) sind derzeit noch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung.
Klinische Symptome, die häufig persistieren, umfassen:
Zamek et al. haben einen Risiko-Score zur Prädiktion von persistierenden Symptomen nach Gehirnerschütterung und leichtem SHT entwickelt (Abb. 12 und 13), der eine Prognose der Symptomatik für 1 Monat nach dem Trauma ermöglicht (Zemek et al. 2016).

Mittelfristige Folgen durch Kopfbälle im Fußball – das repetitive Trauma

Eine Dosis-Wirkungs-Beziehung wird immer wieder als mögliche Ursache mittel- bis langfristiger Probleme nach Gehirnerschütterung diskutiert (Schneider et al. 2019).
Ein kumulativer Effekt wurde vereinzelt beim Kopfballspiel in Zusammenhang mit Schäden am Gehirn vermutet (Caccese et al. 2018; Rutherford und Stephens 2011; Rutherford et al. 2003; Wallace et al. 2018). Aufgrund der Reifung des präfrontalen Kortex im Juniorenalter wurde vermutet, dass der direkte Anprall (beim Kopfballspiel) am Os frontale zu Schäden führen könnte. Prospektiv konnten allerdings kurzfristige neuropsychologische Folgen durch Kopfballtraining nicht bestätigt werden (Rieder und Jansen 2011).
Repetitive Hirntraumata können zu neurochemischen Veränderungen am Gehirn führen (Koerte et al. 2015), und mikrostrukturelle Veränderungen der weißen Substanz sind bei Fußballern nachweisbar (Lipton et al. 2013). Inwieweit diese Veränderungen tatsächlich durch das Kopfballspiel entstehen oder ob diese Veränderungen am Gehirn negative Langzeitauswirkungen nach sich ziehen, bleibt derzeit unklar (Mainwaring et al. 2018). In 2 systematischen Übersichtsarbeiten konnte kein sicherer Einfluss des Kopfballspiels auf kognitive Fähigkeiten gefunden werden (Kontos et al. 2017; Maher et al. 2014). Weiterhin ist unklar, ob eine biomechanische Schwelle oder andere Faktoren vorliegen müssen, um eine Verletzung (neuropsychologische Folgen) im eigentlichen Sinn hervorzurufen (Harmon et al. 2019).
Aktuelle Übersichten können keinen Zusammenhang zwischen repetitiven Mikrotraumata (Kopfball) und mittel- bis langfristigen Problemen bestätigen (Krutsch et al. 2017; O’Kane 2016; Putukian et al. 2019).

Besonderheiten im Vorschulalter

Die meisten Analysen zur Gehirnerschütterung bzw. zum leichten SHT betreffen Kinder im Schulalter und jungen Erwachsenenalter. Dagegen liegen kaum Daten zu Kindern im Kindergartenalter (Vorschulalter) hinsichtlich Management, Behandlung und Folgen einer Gehirnerschütterung vor. Dies ist umso erstaunlicher, als Tier- und Humanstudien nahelegen, dass das Alter zum Zeitpunkt der Verletzung Einfluss auf das Outcome zu haben scheint (Goldstrohm und Arffa 2005).
Generell kommen in diesem Alter vergleichbare, allerdings altersadaptierte Konzepte hinsichtlich Diagnostik und Überwachung wie bei älteren Kindern (Leidel et al. 2015) zur Anwendung.
Hinsichtlich Folgen eines leichten SHT bzw. einer Gehirnerschütterung liegen nur wenige Daten vor. In einer Untersuchung aus 2005 erfolgte eine Vergleichsanalyse von Kindern im Alter von 3–6 Jahren. 29 Kinder wiesen ein mittelgradiges oder leichtes SHT auf, 33 Kinder leichte bis mittelschwere Verletzungen anderer Körperregionen und 34 Kinder waren unverletzt. Im Vergleich zu den unverletzten Kindern wiesen Kinder mit SHT mehr vorbestehende Verhaltensstörungen, eine geringere kognitive Funktion und schlechtere akademischer Fähigkeiten auf. Die kognitiven Funktionen erholten sich geringgradig (Goldstrohm und Arffa 2005).
In einer weiteren Vergleichsanalyse von Kindern (Alter: 2–7 Jahre) mit leichtem, mittelgradigem und schwerem SHT zu unverletzten Kindern konnte gezeigt werden, dass wesentliche Folgen durch ein schweres SHT verursacht werden (Anderson et al. 2009). Bei Vorschulkindern mit leichtem SHT konnte 5 Jahre nach Trauma im Vergleich zu unverletzten Kindern folgendes gezeigt werden:
  • Es besteht kein Unterschied im Intelligenzquotienten (IQ).
  • Es bestehen keine relevanten Einschränkungen nonverbaler und verbaler Fähigkeiten.
  • Familiäre, soziale und Umweltfaktoren sind unerheblich für das Outcome.
  • Das SHT beeinflusst die kognitive Funktion in der Frühphase nach Verletzung mit Normalisierung innerhalb von 12 Monaten.
Das Outcome kann letztlich durch die Schwere des SHT und den primären IQ abgeschätzt werden (Anderson et al. 2009).
Im Gegensatz dazu zeigten McKinlay et al., dass Kinder mit leichtem SHT im Vorschulalter im Vergleich zu unverletzten gleichaltrigen Kindern später in der Kindheit signifikant mehr Verhaltensprobleme (z. B. Aufmerksamkeit, Aggression) aufweisen (McKinlay 2010).
Vergleichbare Ergebnisse lieferte eine chinesische Analyse an 725 6-jährigen Kindern mit positiver Anamnese mindestens eines leichten SHT/Gehirnerschütterung ohne Bewusstseinsverlust oder Krankenhausaufenthalt. Hier zeigte sich eine höhere Prävalenz von Verhaltensproblemen, insbesondere nach mehrfachen Gehirnerschütterungen (Liu und Li 2013). Im Vergleich zu Kindern ohne erlittene Gehirnerschütterung traten vermehrt reaktive Emotionalität, Aufmerksamkeitsprobleme und/oder aggressives Verhalten auf. Kinder mit Gehirnerschütterung zogen sich eher zurück. Nach mehrfachen leichten SHT zeigte sich zusätzlich ein 2,24-fach höheres Risiko für Angstsymptome. Die gleiche Arbeitsgruppe wies ein höheres Risiko für eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Alter von 12 Jahren nach mehrfachem leichtem SHT nach (Li et al. 2018).
Kleinkinder zwischen 4–6 Jahren waren eher zurückgezogen, vor allem, wenn sie zum Unfallzeitpunkt jünger als 3 Jahre waren. Eine depressive Stimmungslage konnte dabei nicht identifiziert werden (Crowe et al. 2012). Interessanterweise zeigten Vorschulkinder, die stationär behandelt wurden, eine erhöhte Hyperaktivität, Unaufmerksamkeit und Verhaltensstörung im Alter von 10 und 13 Jahren. Auch traten psychosoziale Defizite bei Verletzung vor dem fünften Lebensjahr häufiger auf (McKinlay et al. 2002). Die gleiche Arbeitsgruppe konnte nachweisen, dass im Alter von 14–16 Jahren nach leichtem SHT im Vorschulalter signifikant häufiger Symptome einer ADHS (Odds Ratio [OR]: 4,2), einer Verhaltensstörung/oppositionell trotzigen Störung (OR: 6,2) und Stimmungsstörungen (OR: 3,1) beobachtet wurden, während Angststörungen nicht häufiger auftraten. Die Häufigkeit eines Drogenmissbrauchs war erhöht (OR: 3,6) (McKinlay et al. 2009).
Die meisten Vorschulkinder mit leichtem SHT/Gehirnerschütterung weisen keine relevanten Verletzungsfolgen auf. Allerdings heilen nicht alle Verletzungen folgenlos aus, sodass Maßnahmen erforderlich sind, um gefährdete Fälle zu identifizieren. Anhaltende negative Auswirkungen auf die psychosoziale Entwicklung können eintreten.

Spezielle Therapieansätze

Bei Kindern mit prolongierten Verläufen werden häufig persistierende Kopfschmerzen, vestibulookulomotorische Störungen, Schlafstörungen und Störungen der geistigen Funktionen (z. B. Konzentrationsstörungen) beobachtet.

Kopfschmerzen

Kopfschmerzen sind eines der häufigsten primären Symptome nach leichtem SHT. Kopfschmerzen zählen sowohl bei Kindern wie auch bei Jugendlichen zu den häufigsten Symptomen einer Gehirnerschütterung (Benson et al. 2011; CDC 2000; Gardner et al. 2012; Lau et al. 2011b). Dies betrifft sowohl die akute, subakute und chronische Phase nach einer Gehirnerschütterung (Butler 2013). Sie werden häufiger nach leichtem SHT als nach schwerem SHT beobachtet (Solomon 2009).
Bei Vorliegen erheblicher akuter Kopfschmerzen soll liberal an eine erweiterte Diagnostik mittels CCT gedacht werden, insbesondere wenn zusätzlich Risikofaktoren für strukturelle Läsionen vorliegen oder sich Kopfschmerzen verschlimmern.
Posttraumatische Kopfschmerzen treten oft zusammen mit anderen körperlichen, kognitiven, emotionalen und/oder Verhaltenssymptomen auf (Barlow et al. 2010; Eisenberg et al. 2014; Meehan et al. 2010).
Zur Häufigkeit mittelfristiger und langfristiger Kopfschmerzen liegen nur wenige Daten vor. Die allgemeine Häufigkeit nach leichtem SHT wird, gerade bei Mädchen und älteren Jugendlichen, mit 43 % angegeben (Barlow et al. 2010). Initial wiesen 85 % der Kinder mit leichtem SHT Kopfschmerzen auf (Eisenberg et al. 2014), nach einer Woche 69 % (Eisenberg et al. 2014), und nach einem Monat lagen in 58–69 % der Fälle neu aufgetretene Kopfschmerzen vor (Barlow et al. 2010; Eisenberg et al. 2014; Kuczynski et al. 2013), nach 3 Monaten noch 5–9,4 % (Barlow et al. 2010; Eisenberg et al. 2014; Kirk et al. 2008; Lau et al. 2011b). Dabei scheint die Häufigkeit nach Gehirnerschütterung im Sport gegenüber Kindern mit leichtem SHT geringer zu sein (Meehan et al. 2010), was aber auf eine hohe Rate von Nichtangaben zurückgeführt wird (Baugh et al. 2014; Chrisman et al. 2013).
Posttraumatische Kopfschmerzen scheinen gerade im Adoleszentenalter gegenüber anderen Altersgruppen häufiger auftreten (Babcock et al. 2013; Barlow et al. 2010; Blume 2015; Eisenberg et al. 2013). Auch weisen Mädchen gegenüber Jungen ein höheres Risiko für Kopfschmerzen auf (Blume 2015). Selbst ein Jahr nach der Verletzung lag noch eine derartige Tendenz vor. Für Kinder konnte eine Assoziation zwischen einem erhöhten posttraumatischen Kopfschmerzrisiko und einem primären Bewusstseinsverlust mit Amnesie gefunden werden (Blume et al. 2013).
Basierend auf den Empfehlungen der International Headache Society (IHS) wird zwischen akutem und chronischem posttraumatischem Kopfschmerz unterschieden (ICHD 2013). Ein akuter posttraumatischer Kopfschmerz liegt vor bei Zeichen einer Gehirnerschütterung mit/ohne Bewusstlosigkeit <30 Minuten, GCS-Wert ≥13 Punkte, Auftreten der Kopfschmerzen innerhalb von 7 Tagen nach Verletzung und Kopfschmerzdauer für maximal 3 Monate, während der chronische posttraumatische Kopfschmerz eine Persistenz >3 Monate aufweist.
Am häufigsten werden migräneartige Kopfschmerzen und Spannungskopfschmerzen beobachtet (ICHD 2013), die jedoch in ihrem klinischen Erscheinungsbild erheblich variieren können (Blume 2015).
Die Evaluation posttraumatischer Kopfschmerzen nach Gehirnerschütterung umfasst zunächst eine detaillierte Anamneseerhebung (Lewis 2010):
Parameter der Kopfschmerzanamnese
  • Vorbestehende Probleme (bereits bestehende Kopfschmerzen oder Migräne, Angstzustände, medizinische Vorgeschichte, Lernstörungen, erlittene Kopfverletzungen)
  • Detaillierte Unfallanamnese
  • Initiale Symptomatik, Symptomverlauf und aktuelle Symptomatik
  • Spezielle Kopfschmerzsymptomatik (Lokalisation, Dauer, Häufigkeit, Schmerzqualität etc.; (Ellis et al. 2015))
  • Analyse von Art und Verlauf postkommotioneller Symptome wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Übelkeit, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und kognitive Störungen
Die SCAT-5-Evaluation kann als einfaches, orientierendes Tool für die Anamneseerhebung verwendet werden (Davis et al. 2017; Echemendia et al. 2017b).
Natürlich müssen auch andere, sekundäre Kopfschmerzursachen berücksichtigt werden, die dann auszuschließen sind, vor allem in Fällen, bei denen die Kopfschmerzen zeitlich eher zu- als abnehmen (Übersicht in (Blume und Szperka 2010)). Bei entsprechendem Unfallmechanismus sollte auch an die seltenen Gefäßdissektionen der Halsregion gedacht werden (Blume 2015).
Psychiatrische Begleiterkrankungen wie Depressionen und Angststörungen können die Schwere von Kopfschmerzen negativ beeinflussen, sodass pharmakologische und nicht pharmakologische Behandlungen dieser Erkrankungen mit berücksichtigt werden sollten. Auch Schlafstörungen können Kopfschmerzen verschlimmern. Entsprechend sollte eine Optimierung des Schlafverhaltens und ggf. eine Melatoningabe, gerade bei Kindern (Kuczynski et al. 2013; Miano et al. 2008), angedacht werden.
Grundsätzlich wird eine Optimierung der allgemeinen Lebensführung zur Minimierung von Kopfschmerzattacken empfohlen (Ontario Neurotrauma Foundation 2011):
Maßnahmen zur Optimierung der Lebensführung bei Kopfschmerzen
  • Einheitliche und gleichbleibende Bett- und Wachheitszeit
  • Vermeidung von Schlafdefiziten
  • Einheitliche und gleichbleibende Zeiten für Frühstück, Mittag- und Abendessen
  • Vermeidung von verzögerten oder ausgelassenen Mahlzeiten
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Minimierung von Stress
  • Einbeziehung von Entspannungsstrategien
  • Toleranzabhängige Aktivität wie Spazierengehen
Im Einzelfall ist eine analgetische Therapie mit Nichtopiaten (z. B. Ibuprofen oder Paracetamol) unter Beachtung der Nebenwirkungen zu initiieren (Lumba-Brown et al. 2018). Chronische Kopfschmerzen sind wahrscheinlich multifaktoriell verursacht und sollten entsprechend multidisziplinär abgeklärt werden (Lumba-Brown et al. 2018).

Schlafstörungen

Im Rahmen von Konsensusdiskussionen werden folgende Empfehlungen angegeben (Lumba-Brown et al. 2018):
  • Bei Auftreten von Schlafstörungen sollten Maßnahmen ergriffen werden, die zu einer Verbesserung der Schlafhygiene führen.
  • Bei persistierenden Schlafstörungen sollte ein Spezialist für Schlafstörungen aufgesucht werden.
Schlafstörungen können erheblichen Einfluss auf die kognitiven Funktionen nehmen, sei es bedingt durch Schlafentzug oder übermäßige Schläfrigkeit (Mihalik et al. 2013; Perez-Chada et al. 2007). Jugendliche, die subjektiv über nächtliche Schlafstörungen berichteten, zeigten schulische Einschränkungen (Perez-Chada et al. 2007), ebenso wie sich eine vermehrte Tagesschläfrigkeit negativ auf die akademischen Leistungen auswirkte (Drake et al. 2003), letzteres vor allem durch Konzentrations- und Erinnerungsstörungen bedingt (Kotagal 2009). Daneben führte ein Schlafmangel zu einem erhöhten Risiko für Verletzungen im Sport (Durmer und Dinges 2005; Milewski et al. 2014; Philip et al. 2004).
Schlafstörungen sind ein häufiges, relevantes, aber immer noch unzureichend erkanntes Symptom nach leichtem SHT und Gehirnerschütterung (Mollayeva et al. 2016). Patienten erkennen mangels Unwissen die Bedeutung der Schlafstörungen überhaupt nicht oder zu spät, wenn bereits chronische Probleme vorliegen (Theadom et al. 2015). Schlafstörungen werden als ein komplexes Zusammenspiel von genetischen, physiologischen und pathologischen Faktoren angesehen, die durch ein Trauma verstärkt werden können (Scherer et al. 2015).
Ein SHT hat erheblichen Einfluss auf das Schlafverhalten. Nach SHT unterschiedlicher Schweregrade lag noch 6 Monate nach dem Trauma ein um 1 Stunde vermehrter Schlafbedarf vor. Auch bestand in 57 % der Fälle eine Tagesschläfrigkeit gegenüber 19 % in der Kontrollgruppe (Imbach et al. 2015).
Nach leichtem SHT scheinen vermehrt Schlafstörungen als nach mittelgradigem und schwerem SHT zu bestehen (Orff et al. 2011). Nach erlittener Gehirnerschütterung und leichtem SHT können somit relevante Schlafstörungen vorliegen. Teilweise muss mit etwa 50 % Schlafstörungen gerechnet werden, vor allem mit Schlaflosigkeit, Hypersomnie (Schlafsucht), obstruktiver Schlafapnoe, Schnarchen, schlechter Schlafeffizienz, zu frühem Aufwachen und verzögertem Einschlafen (Baumann 2012; Castriotta et al. 2007; Mathias und Alvaro 2012; Wiseman-Hakes et al. 2009).
Nach einer Gehirnerschütterung finden sich Schlafstörungen zwischen 20–60 % (Makdissi et al. 2010; Thomas et al. 2011). Dabei wurden 21,6 % allgemeine Schlafstörungen (Makdissi et al. 2010) und in 61,7 % der Fälle ein vermehrtes Schlafbedürfnis sowie in 55 % ein verringertes Schlafbedürfnis angegeben (Thomas et al. 2011). Die Schlaflosigkeit ist die häufigste Form der Schlafstörungen nach leichtem SHT und ist durch Probleme beim Ein- und Durchschlafen gekennzeichnet, was zu einem Anstieg der Schläfrigkeit tagsüber mit resultierender Ermüdung führen kann (Castriotta et al. 2007; Wiseman-Hakes et al. 2009).
Symptomatische Schlafstörungen können mit Stimmungsstörungen, Einschränkungen der mentalen, geistigen Fähigkeiten und Einschränkungen der sozialen oder Freizeitaktivitäten assoziiert sein (Ouellet et al. 2006). Auch bestehen Hinweise, dass neuropsychologische Beeinträchtigungen additiv vorliegen können (Chaput et al. 2009; Wiseman-Hakes et al. 2013). Zu berücksichtigen ist, dass Schlafstörungen auch als sekundäre Zeichen angesehen werden können, da sie als Folge von anderen Symptomen wie Depression oder Angstzuständen auftreten oder Symptome wie Aufmerksamkeits-, Gedächtnis- und Lernstörungen bedingen können (Kempf et al. 2010; Ouellet et al. 2006; Parcell et al. 2008; Steele et al. 2006).
Der Beurteilung des Schlafverhaltens kommt im Sport erhebliche Bedeutung zu, da vorbestehende Schlafprobleme auch einen Risikofaktor für eine prolongierte Erholungsphase nach Gehirnerschütterung und leichtem SHT darstellen (Lau et al. 2012).
Die Behandlung von Schlafstörungen umfasst nicht pharmakologische und pharmakologische Maßnahmen. Kognitive Verhaltenstherapien werden vor allem bei Schlaflosigkeit zum emotionalen Wohlbefinden eingesetzt, da sie ursächliche Faktoren, wie ungesunde Schlafhygiene und schlechte Schlafgewohnheiten, sowie weitere Faktoren beeinflussen können (Ouellet und Morin 2004, 2007). Im Zweifelsfall sollte eine frühzeitige Überweisung zu einem Schlafexperten erfolgen (Ontario Neurotrauma Foundation 2011, 2013). Zur Überbrückung der Zeitspanne können dem Patienten allgemeine Empfehlungen zur Schlafhygiene und zur Schlafoptimierung mitgegeben werden (Baumann 2012; Castriotta 2011; Castriotta et al. 2007; Espie et al. 2007).
Die Behandlung mit Melatonin hat sich bei Patienten mit nächtlicher Schlaflosigkeit, Wachheitsproblemen tagsüber und Störungen des zirkadianen Schlafrhythmus bewährt (Baumann 2012; Espie et al. 2007; Kempf et al. 2010). Zur sonstigen medikamentösen Therapie liegen noch keine ausreichend validen Daten vor (Baumann 2012; Larson und Zollman 2010; Mollayeva und Shapiro 2013), sodass im Einzelfall ein Schlafexperte zurate gezogen werden sollte. Entsprechende Netzwerke werden von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM, www.dgsm.de) bereitgestellt (DGSM 2016c).
Verhaltensmaßnahmen erscheinen sinnvoll, um das Ausmaß von Schlafstörungen zu verringern.
Verhaltensmaßnahmen bei Schlafstörungen
  • Bettbenutzung nur zum Schlafen
  • Führen eines Schlaftagebuchs
  • Analyse von Schlafdauer und Einschlaf-/Aufwachphasen
  • Umsetzung einer Schlafzeit mit fester Einschlaf- und Aufwachzeit für mindestens 1 Woche
  • Festlegung definierter, täglicher Aufwachzeiten
  • Optimierung des wöchentlichen Rhythmus hinsichtlich Schlafmenge und Schlafgüte
  • Etablierung einer Entspannungsphase mindestens 1 Stunde vor dem Zubettgehen
Zu beachten ist der Unterschied zwischen Müdigkeit und Schläfrigkeit. Müdigkeit bedeutet eher Energiemangel, geistige oder körperliche Schwäche oder Erschöpfung, wenig Ausdauer, lange Erholungsdauer nach Anstrengung Konzentrations- und/oder Aufmerksamkeitsschwierigkeiten, Desinteresse, Lustlosigkeit oder Antriebslosigkeit. Schläfrigkeit bedeutet eher zu dösen oder beim Ruhigsitzen oder Liegen, beim Lesen oder vor dem Fernseher einschlafen, ständiges Gähnen oder Zufallen der Augen (Ontario Neurotrauma Foundation 2011).
Die Optimierung des Schlafverhaltens beinhaltet im Wesentlichen die Umsetzung und Verbesserung bestimmter Gewohnheiten um das Schlafverhalten herum, eine Optimierung der Schlafumgebung sowie die Berücksichtigung bestimmter Maßnahmen zu Ernährung, Bewegung und Lebensstil (Ontario Neurotrauma Foundation 2011). Neben den bereits genannten Verhaltensempfehlungen sollten Schläfrigkeitsphasen tagsüber berücksichtigt werden. Zwischenzeitliche Kurzschlafphasen („Nickerchen“) sind in der akuten Phase nach der Gehirnerschütterung als ein natürlicher Erholungsprozess anzusehen.
Zur orientierenden Evaluation von Schlafstörungen stehen verschiedene Instrumente bereit. Die DGSM stellt sowohl für den Erwachsenenbereich als auch für Kinder verschiedene Evaluationsbögen zur Verfügung (DGSM 2016a, b). Literaturübersichten haben evidenzbasierte Empfehlungen zu Schlafstörungen nach leichtem SHT bzw. Gehirnerschütterung angegeben (Ontario Neurotrauma Foundation 2011).
Empfehlungen bei Schlafstörungen
  • Screening zur Analyse von Schlaf-/Wachheitsstörungen
  • Anamnestisches Screening zu Medikamenten, psychopathologischen Erkrankungen und Risikofaktoren für Schlafstörungen, die den zirkadianen Schlafrhythmus beeinflussen können
  • Bei Beschwerdepersistenz Überweisung zu einem Schlafexperten, der polysomnografische Untersuchungen durchführen kann
  • Etablierung eines Konzepts zur Schlafhygiene
  • Etablierung allgemeiner Verhaltensmaßnahmen
  • Einsatz einer kognitiven Verhaltenstherapie (CBT)
  • Bei Medikamenteneinsatz Abhängigkeiten und Einflüsse auf das SHT vermeiden
  • Nur kurzfristiger Medikamenteneinsatz
  • Möglichst keine Benzodiazepine
  • Ggf. tägliche Gabe von Magnesium, Melatonin und Zink
  • Ggf. Anwendung von Akupunktur, körperlichen Belastungen sowie Stressreduktionstherapien
Schlafstörungen wurden als Risikofaktor für eine verzögerte Erholung und eine überschießende, verstärkte Symptomatik identifiziert. Vermehrtes Schlafen kann aber auch ein Zeichen der Erholung sein, während weniger Schlaf (>1 Stunde) die Reaktionszeit negativ beeinflussen kann (Bramley et al. 2017; Hinds et al. 2016; Hoffman et al. 2017; Kostyun et al. 2015).

Sehstörungen

Sehstörungen sind nach Gehirnerschütterung keine Seltenheit. Auch kann die visuelle Reaktionszeit nach SHT deutlich eingeschränkt sein (Sarno et al. 2003). In einer Analyse von 100 Jugendlichen mit einem Durchschnittsalter von 14,5 Jahren wiesen 69 % Visusstörungen auf:
  • 51 % Akkommodationsstörungen
  • 49 % Konvergenzinsuffizienzen
  • 29 % sakkadische Dysfunktionen
46 % wiesen mindesten 2 dieser Störungen auf (Master et al. 2016).
Verschiedenste Hirnareale sind an Augenbewegungen, der visuellen Verarbeitung und der Durchführung sakkadischer Augenbewegungen beteiligt (Ventura et al. 2014). Die Analyse des visuellen Systems kann deshalb in der Beurteilung von Gehirnerschütterungen eine wichtige Rolle einnehmen (Felleman und Van Essen 1991; Ventura et al. 2014, 2015).
Die visuelle Verarbeitung und höhere kognitive Funktionen können durch eine Gehirnerschütterung auch langfristig eingeschränkt sein (Moore et al. 2014a). Dies zeigt sich auch in einer deutlichen Einschränkung für verschiedene Aspekte der Okulomotorik. In einem kombinierten vestibulookulomotorischen Screening (VOMS), das als Parameter die 5 Domänen „Augenfolgebewegungen (‚smooth pursuit‘)“, „horizontale und vertikale Sakkaden“, „Akkomodationsfähigkeit mittels NPC-(‚near point of convergence‘-)Abstand (Nahpunkt der Konvergenz)“, „horizontal vestibulookulärer Reflex (VOR)“ und „visuelle Bewegungsempfindlichkeit (VMS)“ umfasste (Mucha et al. 2014), zeigte sich nach Gehirnerschütterung, dass die VOR- (OR: 3,89) und VMS-Komponenten (OR: 3,37) am prädiktivsten für Gehirnerschütterungen waren. Ein NPC-Abstand >5 cm und jeder VOMS-Symptom-Score >2 führte zu einer Erhöhung der Wahrscheinlichkeit einer korrekten Diagnose auf 38 % bzw. 50 % (Mucha et al. 2014).
Der King-Devick-Test zählt neben dem SCAT-5-Test und dem Standardized Assessment of Concussion (SAC als Teil des SCAT-3 bzw. SCAT-5) zu den zunehmend verwendeten Tests zur Spielfeldrand- und Verlaufsbeurteilung einer Gehirnerschütterung (Dziemianowicz et al. 2012).
Posttraumatische Sehstörungen sind als Risikofaktor für zusätzliche Lernstörungen, Lesestörungen, Kopfschmerzen (bis 84 %!), schlechtere neurokognitive Ergebnisse und vermehrte Symptome identifiziert worden (DeCarlo et al. 2016; Pearce et al. 2015; Storey et al. 2017; Tannen et al. 2015).

Neurokognitive Beeinträchtigungen

Neurokognitive Beeinträchtigungen können lange Zeit bestehen. So wurden derartige Beeinträchtigungen 7 Jahre nach dem Trauma bei Jugendlichen nachgewiesen (Moore et al. 2014b).
Es sollte versucht werden, die Ursache der kognitiven Dysfunktionen in Zusammenschau mit anderen Symptomen des leichten SHT bzw. der Gehirnerschütterung einzuschätzen (Lumba-Brown et al. 2018). Eine Therapie sollte ursachenabhängig erfolgen. Bei anhaltenden Störungen wird eine neuropsychologische Mitbetreuung empfohlen (Lumba-Brown et al. 2018).
Eine vielfach unterschätzte Ursache können Hormonstörungen sein. Hormonstörungen können traumabedingt durch Scherbewegungen des Gehirns an der unregelmäßigen Schädelbasis hervorgerufen werden. Die Hypophyse produziert im Vorderlappen die Hormone adrenokortikotropes Hormon (ACTH), Wachstumshormon (GH), thyreoidastimulierendes Hormon (TSH), luteinisierendes Hormon (LH), follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Prolactin sowie im Hinterlappen die Hormone antidiuretisches Hormon (ADH, Vasopressin) und Oxytozin. Diese Hormone sind unter anderem für die normale Fortpflanzung und die kognitive, soziale und emotionale Reifung von wesentlicher Bedeutung.
Im Rahmen eines SHT jeglicher Schwere kann es zu Schädigungen im Hypophysenbereich mit hormoneller Dysfunktion kommen. Typische durch Hormonstörungen (GH, LH, FSH, TSH, ACTH) bedingte Symptome können kognitiven und psychiatrischen Symptomen entsprechen (Hensen 2009; Schneider et al. 2004):
Hormondysfunktionale Symptome
Symptome, die durch Hormonstörungen bedingt sein können:
  • Depressive Symptome
  • Müdigkeit (Fatigue)
  • Lethargie und Apathie
  • Angstsymptomatik
  • Einschränkung der Leistungsfähigkeit
  • Konzentrationsstörungen
Hypophysendysfunktionen sind nach SHT aller Schweregrade nicht selten, und es ist mit 28–69 % Hormoninsuffizienzen, auch bei Kindern, zu rechnen (Acerini und Tasker 2007; Agha et al. 2004a, b; Bondanelli et al. 2004, 2005; Hensen 2009; Ives et al. 2007; Kelly et al. 2000; Lieberman et al. 2001; Niederland et al. 2007; Norwood et al. 2010; Schneider et al. 2004). Allgemein ist akut von einer Dysfunktion in 30 % und einer Häufigkeit von 20 % der Fälle im ersten Jahr auszugehen (Scranton und Baskin 2015). Eine endokrinologische Abklärung und Behandlung sollten im Einzelfall in Erwägung gezogen werden (Acerini und Tasker 2007; Athanasoulia et al. 2015; Einaudi und Bondone 2007; Hensen 2009; Klingmüller 2015; Kopczak und Stalla 2012; Möller-Goede et al. 2014; Norwood et al. 2010; Schneider et al. 2004).
Bei Beschwerdepersistenz sollte auch an eine Hormondysfunktion gedacht werden.

Vestibulookulomotorische Dysfunktion

Bei anhaltender vestibulookulomotorischer Dysfunktion sollte eine vestibuläre Rehabilitation erfolgen (Lumba-Brown et al. 2018).

Risiko für muskuloskelettale Verletzungen

Nach Gehirnerschütterung muss bedacht werden, dass möglicherweise ein erhöhtes Risiko im weiteren Verlauf der Saison besteht, Verletzungen, insbesondere der unteren Extremitäten, zu erleiden. Lynall et al. wiesen nach, dass innerhalb des ersten halben Jahres nach erlittener Gehirnerschütterung ein etwa 2-fach erhöhtes Risiko für akute Verletzungen der unteren Extremitäten gegenüber Sportlern ohne Gehirnerschütterung besteht (Lynall et al. 2015). In der Analyse von Brooks et al. war dieses Risiko sogar um das 2,5-Fache, bei Hermann et al. um das 3,4-Fache erhöht (Herman et al. 2017).
Es wird vermutet, dass dieses erhöhte Risiko durch persistierende neuromuskuläre und Aufmerksamkeitsdefizite, trotz subjektiver Symptomfreiheit, bedingt sein könnte (Howell et al. 2018).
Gehirnerschütterungen scheinen das Risiko für konsekutive Verletzungen der unteren Extremitäten zu erhöhen.

Risiko von Kopfball im Sport

Krafteinwirkungen auf den Kopf unterhalb der Schwelle von Symptomen einer Gehirnerschütterung („subconcussive energy“) werden immer wieder mit Langzeitproblemen in Verbindung gebracht. Möglich Folgen sind axonale oder neuronale Verletzungen ohne klinisches Korrelat.
Es ist weiterhin unklar, ob eine biomechanische Schwelle oder andere Faktoren vorliegen müssen, um eine Verletzung (neuropsychologische Folgen) im eigentlichen Sinn hervorzurufen. Gegenwärtig kann keine sichere Assoziation zwischen derartigen Traumata und Langzeitfolgen hergestellt werden.

Langzeitrisiken nach Gehirnerschütterung

Möglicherweise können nach Gehirnerschütterung auch neurodegenerative Erkrankungen und die chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE) vermehrt auftreten.
Das SHT im Allgemeinen gilt als bekannter Risikofaktor für die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit (Rubenstein 2012). Es wird vermutet, dass ein SHT das Zeitintervall bis zum Auftreten einer Alzheimer-Erkrankung verkürzen kann. Mit zunehmendem SHT-Schweregrad steigt diese Assoziation wahrscheinlich an. Im Gegensatz dazu ist diese Assoziation für das leichte SHT nicht eindeutig belegt. Ähnliche Assoziationen wurden für die Demenz (Plassman et al. 2000) und die amyotrophe Lateralsklerose (ALS), insbesondere bei Fußballspielern nach wiederholten Kopftraumata, beschrieben (Chen et al. 2007; Chio et al. 2005, 2009).
Studien wiesen auf einen Zusammenhang zwischen Suizidalität und SHT-Schweregrad hin. Häufigkeiten von 0,59 % wurden angegeben, was einem dreifach erhöhten Risiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung entspricht (Teasdale und Engberg 2001). Bei Frauen waren die Häufigkeiten ausgeprägter als bei Männern. Insbesondere im Alter zwischen 21–60 Jahren war das Risiko erhöht. Co-Faktoren wie Tablettenmissbrauch waren mit höheren Suizidraten verbunden. Aktuelle Literaturanalysen zeigen dagegen keine eindeutige Korrelation zwischen neuropathologischen Zeichen einer CTE und einer erhöhten Suizidalität (Iverson 2014; McKee et al. 2013).
In einer aktuellen Analyse von 235.110 Patienten nach Gehirnerschütterung mit einem Durchschnittsalter von 41 Jahren wurden 667 konsekutive Suizide nach 9,3 Jahren beobachtet (31 Todesfälle/100.000 Patienten/Jahr). Dies entspricht einem dreifach erhöhten Risiko gegenüber der Normalbevölkerung. Eine am Wochenende erlittene Gehirnerschütterung wurde als Risikofaktor identifiziert (relatives Risiko: 1,36) (Fralick et al. 2016).
Somit besteht zumindest der Verdacht, dass mehrfache Hirnverletzungen zu neurodegenerativen Erkrankungen führen können. Aktuell verdichten sich die Hinweise, dass auch repetitive Kopftraumata einen zwar geringen, aber vorhandenen Risikofaktor für die Lebenszeitprävalenz einer Depression darstellen (Didehbani et al. 2013; Montenigro et al. 2016).
Es liegen keine „harten“ Daten zur Assoziation von sportlich erlittener Gehirnerschütterung und dem langfristigen Auftreten von Depressionen, kognitiven Funktionseinschränkungen und psychischen Problemen, einschließlich Selbstmord, vor. Psychische Probleme sind häufig, multifaktoriell und oft unabhängig von der Teilnahme am Kontakt- oder Kollisionssport (Deshpande et al. 2017; Guskiewicz et al. 2007; Kerr et al. 2014; Lehman et al. 2016).

Chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE)

Die CTE ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung, die nach mehreren leichten SHT, Gehirnerschütterungen und subklinischen Hirntraumata auftreten kann (Tartaglia et al. 2014). Das klinische Bild ist variabel und umfasst alle Domänen neurotraumatologischer Symptome.
Basierend auf Autopsieergebnissen von Profisportlern mit vermuteten Kopfanprällen wurden klinische Symptomatik, kognitive und neurologische Verhaltensmerkmale, diagnostische Kriterien, Alter bei Symptombeginn, Krankheitsverlauf und neuropathologische Befunde beschrieben (Gardner et al. 2014). Als Ursache wurden repetitive Gehirntraumata, vor allem im Rahmen von Kontaktsportarten, angenommen, die zu einer klinisch neurologischen und neuropsychiatrischen Verschlechterung führen können (Karantzoulis und Randolph 2013).
Wesentliches Diagnosekriterium einer CTE ist derzeit die neuropathologische (Post-mortem-)Untersuchung (Gänsslen et al. 2016a). Zur Klassifikation der mikropathologischen Befunde liegen 2 Einteilungen vor (McKee et al. 2013; Omalu et al. 2011).
Hauptproblem der CTE-Diagnostik ist, dass die klinische Symptomatik meist retrospektiv erhoben wurde und somit eine erhebliche Varianzbreite vermutet werden muss (Gänsslen et al. 2016a). Typische frühe Zeichen können Gangstörungen, verlangsamte Sprache, extrapyramidale Zeichen, neuropsychiatrische und Verhaltenssymptome sein, die im Krankheitsverlauf dominanter werden (Costanza et al. 2011; Jordan 2000; Roberts 1969). Neuropsychiatrische Symptome umfassen Stimmungsschwankungen (Depressionen), Paranoia, Unruhe, sozialen Rückzug, schlechtes Urteilsvermögen und Aggression. Zeichen der kognitiven Beeinträchtigung treten tendenziell später auf und beinhalten Orientierungsprobleme, Erinnerungsschwierigkeiten, Sprachprobleme, Aufmerksamkeitsdefizite und Probleme der Informationsverarbeitung sowie Einschränkungen der exekutiven Funktionen (Costanza et al. 2011; Guterman und Smith 1987; Jordan 2000; Stern et al. 2013). Diese kognitiven Störungen können sich im zeitlichen Verlauf verschlechtern (McKee et al. 2009, 2013). Verhaltenssymptome umfassen vermehrte Reizbarkeit, erhöhte Impulsivität, Ärger, Aggressivität, Apathie und am häufigsten eine depressive Symptomatik (McKee et al. 2009; Stern et al. 2013). Problem dieser klinischen Symptomatik ist vor allem, dass diese Symptome auch bei anderen degenerativen Pathologien des Gehirns in einem hohen Prozentsatz vorhanden sind (Gänsslen et al. 2016a).
Letztlich verbleibt aber die Überlappungsproblematik der Symptomatik und der pathologischen Folgen von Gehirnerschütterung, Post-Concussion-Symptom (PCS), chronisch traumatischer Enzephalopathie und neurodegenerativen Erkrankungen, sodass nicht ein einzelner Faktor beweisend ist (Tartaglia et al. 2014).
Die chronisch traumatische Enzephalopathie (CTE) ist eine progressive neurodegenerative Erkrankung, die nach mehrfachen leichten SHT, Gehirnerschütterungen und subklinischen Hirntraumata auftreten kann (Tartaglia et al. 2014). Die meisten Sportler mit nachgewiesener CTE erlitten durchschnittlich 20 SHT. Eine CTE wurde aber auch ohne Anamnese eines oder mehrerer SHT beobachtet (Stein et al. 2015). Radiologisch kann eine anormale Tau-Pathologie in den bei der Gehirnerschütterung beteiligten Hirnregionen festgestellt werden. Die mittlere Expositionszeit seit der Indikatorverletzung soll zwischen 10–20 Jahren liegen (Stein et al. 2014). Innerhalb dieses Zeitfensters entwickeln sich zusätzlich klinische Symptome des CTE. Die klinische Grundlage der CTE wird aktuell weiter intensiv diskutiert, ohne dass eine sichere Stellungnahme abgegeben werden kann (Fesharaki-Zadeh 2019; VanItallie 2019).
Die CTE und andere neurodegenerative Erkrankungen wurden bei ehemaligen Sportlern beschrieben, die in ihrer Vorgeschichte Gehirnerschütterungen aufwiesen oder wiederholten Kopfanprallbelastungen ausgesetzt waren, ohne dass eine „Dosis-Wirkungs-Beziehung“ festgestellt oder Risikogruppen identifiziert werden konnten.
Eine individuelle Risikoabschätzung kann derzeit nicht vorgenommen werden (Harmon et al. 2019).

Präventions-, Schutz- und Bildungsstrategien

In Nordamerika wurden Präventionskonzepte sowie umfassende Unterrichtskonzepte für Schulen, Eltern, Trainer, Mentoren, Spieler und Sportler entwickelt (USA: „Heads up“, www.cdc.gov/concussion/headsup; Kanada: „Think first“, www.thinkfirst.org). Diese Konzepte zielen auf die detaillierte Wissensvermittlung, mögliche Folgen und Behandlungsstrategien ab. Ein wichtiger Anteil umfasst die Integration von Lehrkonzepten in den Schul- und Freizeitsport.
In Deutschland wurde vor kurzem ein Bildungs- und Lehrkonzept in Bezug auf Gehirnerschütterungen mithilfe der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung und der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft gestartet (Initiative „Schütz Deinen Kopf“, www.schuetzdeinenkopf.de).
Die erste Maßnahme zur Prävention ist die Risikobeurteilung. Dazu werden erlittene Verletzungen hinsichtlich ihrer Kurz- und Langzeitfolgen analysiert (Anderson et al. 2019; Benson et al. 2011; Daneshvar et al. 2011b). Da fast nie Maßnahmen umgesetzt werden können, Gehirnerschütterungen vollständig zu verhindern, müssen im Sport im Rahmen der Primärprävention Maßnahmen ergriffen werden, die sich mit der Optimierung und Mängelbehebung hinsichtlich Ausrüstung und Einrichtungen befassen. Die Optimierung von Schutzausrüstungen (z. B. im Eishockey) kann zur Risikoreduktion beitragen.
In Hochrisikosportarten liegt derzeit kein oder nur ein fraglicher Effekt bestimmter Ausrüstungen (Gesichts-, Kopf-, Kieferschutz) zur Risikoreduktion vor (Benson et al. 2009, 2013; Cusimano und Kwok 2010; Daneshvar et al. 2011a; Knapik et al. 2019; Navarro 2011). Es findet sich nur eine Reduktion von Gesichtsverletzungen (Asplund et al. 2009; Knapik et al. 2019).
Auch Regeländerungen/-auslegungen (z. B. Fußball) (Gessel et al. 2007), Empfehlungen für ein adäquates Techniktraining (z. B. Kopfballtraining, Zweikampfverhalten), die in die Aus- und Fortbildung der Trainer und Schiedsrichter integriert werden (Dvorak 2009), tragen zur Verletzungsprävention bei.
Erste Analysen zeigen, dass bei nachgewiesener eingeschränkter Halsmuskelkraft das Gehirnerschütterungsrisiko erhöht ist (Collins et al. 2014a; Gilchrist et al. 2015). Einem adäquaten Krafttraining der Hals-/Nackenmuskulatur wird eine präventive Wirkung als spezifischer modifizierbarer Faktor zuerkannt, um die Wahrscheinlichkeit einer Gehirnerschütterung, gerade bei Kontaktsportarten, zu verringern (Barth et al. 2001; Collins et al. 2014a; Cross und Serenelli 2003; Eckner et al. 2014b; Mansell et al. 2005; Viano et al. 2007). Dadurch, dass stärkere Muskeln höhere isometrische Spannungsspitzen bei schneller Kraftentwicklung erzeugen (Aagaard et al. 2002), scheint ein höherer Bewegungswiderstand der Kopf-Hals-Region gegen von außen einwirkende Kräfte potenziell das Risiko für Gehirnerschütterungen senken zu können (Barth et al. 2001; Cross und Serenelli 2003). Damit könnte einem adäquaten Training der HWS-Muskulatur eine erhebliche präventive Bedeutung (Gilchrist et al. 2015), insbesondere in Bezug auf Häufigkeit und Schwere einer Gehirnerschütterung, zukommen. Eine Analyse im High-School-Bereich zeigte, dass mit jeder 500-Gramm-Stärkung der gesamten HWS-Muskulatur die Wahrscheinlichkeit einer Gehirnerschütterung um 5 % gesenkt werden konnte (Collins et al. 2014a).
Trainingsprogramme zur Widerstandsstärkung der HWS-Muskulatur zeigten mittlere Effekte für isotonische und elastische und stärkere Effekte für isometrische Muskelaufbauübungen (Übersicht in (Gilchrist et al. 2015)). Trotzdem kann anhand der derzeitigen wissenschaftlichen Datenlage keine Empfehlung ausgesprochen werden, nach der ein Widerstandstraining der HWS-Muskulatur Gehirnerschütterungen vermeiden hilft. Dennoch sollten Krafttrainingsprogramme, die kurzfristig eine zunehmende Verbesserung der isometrischen Kraftentwicklung ermöglichen, als wichtiger Bestandteil der Minimierung des Risikos einer Gehirnerschütterung angesehen werden.
Letztlich besteht noch kein eindeutiger Zusammenhang zwischen der Kraft der Halsmuskulatur und einer Verringerung der Inzidenz von Gehirnerschütterungen bei Kopfbeschleunigung. Dies erklärt sich unter anderem dadurch, dass anstelle von dynamischer Kraftentwicklung nur statisch-isometrische Kräfte verglichen wurden (Benson et al. 2013).
Eine verbesserte HWS-Muskulatur scheint die im Rahmen einer Gehirnerschütterung auftretenden Linear- und Rotationsbeschleunigungen zu verringern (Streifer et al. 2019).
Einen interessanten Ansatz zur Prävention erfolgte durch Anwendung eines Halsvenen-Kompressionskragens. Durch beidseitige, leichte bis moderate Kompression der Vena jugularis wird der intrazerebrale venöse Blutabfluss reduziert und dadurch vermeintlich eine indirekte Reduktion des Schwingens des Gehirns im Rahmen des Traumamechanismus bewirkt. Dieser positive Effekt konnte mittels Biomarkeranalysen, DTI-MRT-Analysen und auch klinisch nachvollzogen werden (Myer et al. 2016a, b, 2018; Yuan et al. 2018).
Den Regeln des Fair Play kommt im Rahmen der Prävention hohe Bedeutung zu. Umgesetzte Fair-Play-Konzepte konnten zu einer Reduktion relevanter Verletzungen führen (Benson et al. 2013; Cusimano et al. 2011; Emery et al. 2010; Warsh et al. 2009).
Auch tragen die dargestellten Fortschritte im Management von Gehirnerschütterungen, unter anderem durch Standardisierung von Return-to-Play-Protokollen nach SHT, zu einer Optimierung erlittener Verletzungen bei. Wesentliches Ziel der sekundären Verletzungsprävention ist es, eine Symptomverschlimmerung und Chronifizierung zu vermeiden. Eine ärztliche Reevaluation kann somit im Einzelfall vor dem Return-to-Play-Prozess sinnvoll sein.
Daneben sollten immer verschiedene Aspekte, die relevant für die Beurteilung einer Gehirnerschütterung sind, vor der Saison abgeklärt werden. Diese beinhalten:
  • Anamnese hinsichtlich bereits erlittener Gehirnerschütterungen (Anzahl, Genesungsverlauf und Zeitpunkt)
  • Andere traumatische Hirnverletzungen (Anzahl, Genesungsverlauf und Zeitpunkt)
  • Vorbestehende Lernstörungen
  • Vorbestehende Aufmerksamkeitsdefizitstörung
  • Vorbestehende Bewegungsdefizite (Krankheiten des Bewegungsapparats)
  • Vorbestehende Stimmungsstörungen
  • Vorbestehende oder familiär bekannte Migräne/Kopfschmerz
  • Aktuelle Medikamenteneinnahme
Im Allgemeinen wird auch von vielen Organisationen eine Baseline-Untersuchung empfohlen, um die Diagnose einer Gehirnerschütterung und das folgende Return-to-Play besser einschätzen zu können. Zu berücksichtigen sind interindividuelle Abweichungen, die fortlaufende schnelle Entwicklung der Gehirnfunktion bei jüngeren Sportlern sowie altersbedingte Unterschiede in der Testleistung.
Länger bestehende Folgezustände, die nicht immer auf das eigentliche Trauma zurückzuführen sein müssen, können im Rahmen der Tertiärprävention mittels Brain-Check evaluiert und optimiert werden.

Zusammenfassung

1.
Gehirnerschütterungen sind eine relevante, aber oft noch unterschätzte Verletzung.
 
2.
Zelluläre Folgeerscheinungen sind regelmäßig 7–10 Tage nach dem Trauma nachweisbar.
 
3.
Symptome umfassen sowohl klassische klinische Symptome als auch neurokognitive Symptome, Verhaltens- und Schlafveränderungen.
 
4.
Schon unmittelbar (am Spielfeldrand) sollte eine erste orientierende Untersuchung stattfinden.
 
5.
Die medizinische Beurteilung erfolgt anhand festgelegter Standards.
 
6.
Eine zusätzliche neuropsychologische Untersuchung kann hilfreich sein.
 
7.
In >85 % der Fälle findet eine vollständige Symptomerholung innerhalb von 1 Woche statt.
 
8.
Return-to-School/Zurück-zum-Lernen und Return-to-Play basieren auf klinischen und pathophysiologischen Grundlagen.
 
9.
Bestimmte Risikofaktoren, insbesondere das jugendliche Alter, können zu einer längeren Erholungsphase führen.
 
10.
Langzeitfolgen sind möglich.
 
11.
Bildungs- und Präventionsstrategien sollten umgesetzt werden.
 

Anhang

Fragebogen 1 zu Symptomen nach Gehirnerschütterung – Beantwortung durch die Eltern des betroffenen Kindes

Markieren Sie in der jeweiligen Zeile, ob das Symptom bei Ihrem Kind vorhanden ist (1–3) oder nicht (0). Falls dieses Symptom besteht, markieren Sie, wie häufig sie meinen, dass das Symptom besteht: 1 = selten, 2 = manchmal, 3 = oft
Symptom-Fragebogen Kleinkinder – Beantwortung durch die Eltern
Das Kind:
0
1
2
3
0
1
2
3
fühlt sich schwindelig
0
1
2
3
hat das Gefühl, der Raum würde sich drehen
0
1
2
3
fühlt sich schwach
0
1
2
3
sagt, dass es verschwommen sehe
0
1
2
3
sieht Doppelbilder
0
1
2
3
klagt über Übelkeit
0
1
2
3
klagt über Nackenschmerzen
0
1
2
3
ist häufig müde
0
1
2
3
wird leicht müde
0
1
2
3
hat Schwierigkeiten, aufmerksam zu sein
0
1
2
3
ist leicht abzulenken
0
1
2
3
hat Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
0
1
2
3
hat Schwierigkeiten, sich zu erinnern, was es gesagt hat
0
1
2
3
hat Probleme, Anweisungen auszuführen
0
1
2
3
träumt am Tag zu viel/neigt zu Tagträumen
0
1
2
3
ist immer wieder mal verwirrt
0
1
2
3
vergisst mehr als sonst
0
1
2
3
hat Schwierigkeiten, Aufgaben zu erledigen
0
1
2
3
kann Probleme/Aufgaben schlecht lösen
0
1
2
3
hat Schwierigkeiten zu lernen
0
1
2
3
Gesamtanzahl vorhandener Symptome
von 21
Symptomschwere
von 63
Nach Davis et al. 2017

Fragebogen 2 zu Symptomen nach Gehirnerschütterung – Beantwortung durch das betroffene Kind

Markiere bitte in der j_eweiligen Zeile, ob das Symptom vorhanden ist (1–3) oder nicht (0). Falls dieses Symptom besteht, markiere bitte, wie häufig du meinst, dass das Symptom besteht: 1 = selten, 2 = manchmal, 3 = oft
Symptom-Fragebogen Kleinkinder – Beantwortung durch das betroffene Kind (<12 Jahre)
 
0
1
2
3
0
1
2
3
Druckgefühl im Kopf
0
1
2
3
0
1
2
3
Übelkeit oder Erbrechen
0
1
2
3
Schwindelgefühl
0
1
2
3
Verschwommenes Sehen
0
1
2
3
Gleichgewichtsprobleme
0
1
2
3
Lichtempfindlichkeit
0
1
2
3
Geräuschempfindlichkeit
0
1
2
3
Gefühl „verlangsamt/langsam zu sein“
0
1
2
3
Gefühl „wie im Nebel/benebelt zu sein“
0
1
2
3
„Etwas stimmt nicht mit mir“ – ich fühle mich nicht richtig
0
1
2
3
Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren
0
1
2
3
Schwierigkeiten, mich zu erinnern
0
1
2
3
Erschöpfung/Ermüdung/wenig Energie
0
1
2
3
0
1
2
3
Schläfrigkeit
0
1
2
3
Schwierigkeiten einzuschlafen
0
1
2
3
Emotionaler als gewohnt
0
1
2
3
Reizbarkeit
0
1
2
3
Traurigkeit
0
1
2
3
Gesamtanzahl vorhandener Symptome
von 22
Symptomschwere
von 132
Nach Davis et al. 2017

Fragebogen 3 zu Symptomen nach Gehirnerschütterung – Beantwortung durch die/den betroffene(n) Jugendliche(n)

Markiere bitte in der jeweiligen Zeile, ob das Symptom vorhanden ist (1–6) oder nicht (0). Falls dieses Symptom besteht, markiere bitte, wie stark Du das Symptom einschätzt:
1 = leicht, 2 = leicht, 3 = mäßig, 4 = mäßig, 5 = stark, 6 = stark
Symptom-Fragebogen Jugendliche (12–18 Jahre)
 
Kein
Leicht
Mäßig
Stark
Ich habe Kopfschmerzen
0
1
2
3
4
5
6
Ich fühle mich schwindelig
0
1
2
3
4
5
6
Ich habe das Gefühl, dass sich der Raum dreht
0
1
2
3
4
5
6
Ich habe das Gefühl, in Ohnmacht zu fallen
0
1
2
3
4
5
6
Ich sehe verschwommen
0
1
2
3
4
5
6
Ich sehe alles doppelt
0
1
2
3
4
5
6
Mir ist übel, ich muss eventuell brechen
0
1
2
3
4
5
6
Mein Nacken tut weh
0
1
2
3
4
5
6
Ich bin häufig müde
0
1
2
3
4
5
6
Ich werde leicht müde
0
1
2
3
4
5
6
Ich habe Schwierigkeiten, aufmerksam zu sein
0
1
2
3
4
5
6
Ich bin leicht abzulenken
0
1
2
3
4
5
6
Ich habe Schwierigkeiten, mich zu konzentrieren
0
1
2
3
4
5
6
Ich habe Schwierigkeiten, mich zu erinnern, was mir gesagt wurde
0
1
2
3
4
5
6
Ich habe Probleme, Anweisungen auszuführen
0
1
2
3
4
5
6
Ich träume am Tag häufig
0
1
2
3
4
5
6
Ich fühle mich immer wieder mal verwirrt
0
1
2
3
4
5
6
Ich vergesse Sachen/Dinge
0
1
2
3
4
5
6
Ich habe Schwierigkeiten, Dinge zu beenden
0
1
2
3
4
5
6
Ich habe Schwierigkeiten, Aufgaben zu beenden
0
1
2
3
4
5
6
Mir fällt es schwer, neue Dinge zu lernen
0
1
2
3
4
5
6
Gesamtanzahl vorhandener Symptome
von 21
Symptomschwere
von 63
Nach Echemendia et al. 2017b
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