Morbus Friedrich
Der Morbus Friedrich beschreibt eine aseptische Knochennekrose des medialen Endes der Klavikula. Die sehr seltene Pathologie wird zu den Osteonekrosen gezählt. Frauen scheinen häufiger betroffen zu sein als Männer. Ätiopathologisch wird der Zusammenhang zu erhöhter mechanischer Belastung diskutiert, auch Störungen der Mikrozirkulation des sternalen Klavikulaendes sind eine mögliche Ursache. Klinisch imponieren belastungsabhängige Schmerzen im Bereich des sternoklavikulären Übergangs. Radiologisch zeigt sich eine Nekrose des medialen Endes der Klavikula ohne Befall des angrenzenden Sternums. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer „Verplumpung“ der Klavikula kommen. Therapeutisch steht die symptombezogene Therapie im Vordergrund. Mechanische Entlastung, analgetische Therapie und lokale Therapie sind Mittel der Wahl. Nur in fortgeschrittenen Stadien kann eine operative Therapie kritisch in Erwägung gezogen werden. Meist kommt es zu einem selbstlimitierenden Verlauf mit guter Prognose. Langwierige Heilungsverläufe sind beschrieben. Eine konsekutive Arthrose des Sternoklavikulargelenks ist möglich.