Morbus Osgood-Schlater
Beim Morbus Osgood-Schlater (Syn.: Osteochondrosis deformans juvenilis der Tuberositas tibiae, „rugby knee“, Apophysitis tuberositas tibiae) handelt sich um eine temporäre Erkrankung der sich entwickelnden Tuberositas tibiae des jungen adoleszenten Sportlers. Die Erkrankung wird von den meisten Autoren zu den apophysären Osteochondrosen gezählt und geht mit einer Ossifikationsstörung der juvenilen Apophyse einher. Eine einheitliche ätiologische Einordnung fehlt aber bisher. Besonders häufig sind männliche Jugendliche im Alter von 12–15 Jahren mit hoher sportlicher Aktivität betroffen. Ein bilaterales Auftreten ist möglich. Klinisch zeigt sich ein belastungsabhängiger Schmerz im Bereich der Tuberositas tibiae. Extensionsbelastungen im Kniegelenk oder direkter Druck, zum Beispiel bei knienden Tätigkeiten, verstärken die Beschwerden. Eine lokale Reaktion mit Rötung und Schwellung ist möglich. Röntgen im lateralen Strahlengang, Sonografie und MRT haben mitunter diagnostische Aussagekraft. Therapeutisch steht zunächst die konservative Therapie mit beschwerdeabhängiger Entlastung und Sportkarenz im Vordergrund. Lokale Maßnahmen nach dem PECH-Schema und antiphlogistische Therapie werden empfohlen. Insgesamt zeigt sich meist ein selbstlimitierender Verlauf mit guten Heilungsaussichten. Chronische und therapierefraktäre Verläufe sind selten.