Osteitis/Osteomyelitis
Bei der Osteitis werden grundsätzlich akute und chronische Formen unterschieden. Außerdem muss zwischen hämatogenen und den wesentlich häufigeren exogenen Infektionen unterschieden werden. Ein mit dem demografischen Wandel eher zunehmendes Problem stellen die perimplantären Infektionen dar. Die Diagnostik der Osteitis basiert hauptsächlich auf der mikrobiologischen und histologischen Analyse von aus der Tiefe gewonnenen Gewebeproben. Wenn möglich sollte eine antiinfektive Therapie daher erst nach der Probengewinnung begonnen werden. Die Therapie der Osteitis besteht aus einer Kombination aus systemischer Antibiose und operativer Therapie. Die radikale chirurgische Entfernung von nekrotischem Weich- und Knochengewebe ist essenziell, da in diesen ansonsten Keime persistieren und die Infektion aufrechterhalten können. Der dadurch entstehende Totraum muss aufgefüllt werden, hierfür können unterstützend lokale Antibiotikaträger eingesetzt werden. Neben der Rekonstruktion der Knochendefekte müssen auch die umgebenden Weichteile beachtet werden. Eine systemische Antibiose für in der Regel mindestens 6 Wochen sollte möglichst nach Antibiogramm durchgeführt werden.