Die Diagnose einer
Pneumonie wird durch die Kombination von klinischer Symptomatik, Untersuchungsbefund und ggf. Röntgenthoraxaufnahme gestellt. Letztere kann auch bei fehlender typischer Symptomatik indiziert sein, wenn das Allgemeinbefinden eines fieberhaft erkrankten Patienten stark beeinträchtigt ist und keine andere Ursache gefunden wird. Der spezifische Erregernachweis ist problematisch. Eine Leukozytose, evtl. mit
Linksverschiebung, sowie eine deutliche Erhöhung des C-reaktiven Proteins und anderer
Akute-Phase-Proteine oder des Prokalzitonins im
Serum sind wichtige Hinweise auf eine bakterielle Genese. Ferner kann bei bakteriellen Pneumonien (v. a.
Pneumokokken) die
Blutkultur den Erregernachweis erbringen, meistens ist sie aber steril. Bei intubierten Patienten kann die Untersuchung von Trachealsekret erwogen werden, beweisend für die Ätiologie der Pneumonie ist ein Erregernachweis hier aber nicht. Rachenabstriche und Sputumuntersuchungen sind dagegen diagnostisch nicht hilfreich, da sich meist eine bakterielle Mischflora zeigt. In Ausnahmefällen, z. B. bei stark immunsupprimierten Patienten oder lebensbedrohlichem therapierefraktärem Verlauf, wird Untersuchungsmaterial durch Bronchiallavage oder Lungenbiopsie gewonnen. Virale Pneumonieerreger lassen sich durch Antigentest, Zellkultur oder mittels PCR (polymerase chain reaction, Polymerase-Kettenreaktion) im Nasopharyngealsekret (NPS) nachweisen. Auch dies ist in erster Linie schweren Verläufen, wie sie typischerweise bei Säuglingen durch Influenza- oder RS-Viren hervorgerufen werden, bzw. epidemiologischen Fragestellungen vorbehalten. Bei Verdacht auf Chlamydia- oder Mykoplasma-Pneumonien sind ebenfalls PCR-Untersuchungen aus NPS und ergänzend dazu Antikörperbestimmungen aus dem Serum zur Diagnosestellung geeignet. Pneumonien, die als Komplikation einer anderen Grundkrankheit in Erscheinung treten, wie beispielsweise bei
Masern oder Varizellen, können aufgrund der typischen klinischen Begleitmanifestationen ätiologisch zugeordnet werden.
Differenzialdiagnostisch sind nichtinfektiöse Ursachen wie
Fremdkörperaspirationen (akuter Beginn, typischerweise Kleinkinder; Kap. „Fremdkörperaspiration“), Allergene (Alveolitis; Kap. „Diffuse (interstitielle) Krankheiten der Lunge und der Pleura bei Kindern und Jugendlichen“) und
Autoimmunkrankheiten (
systemischer Lupus erythematodes,
Sarkoidose u. a.; Kap. „Systemischer
Lupus erythematodes und seltene rheumatische Krankheiten im Kindes- und Jugendalter“; Kap. „Diffuse (interstitielle) Krankheiten der Lunge und der Pleura bei Kindern und Jugendlichen“) zu beachten.