Methadon
Auch die Entzugsbehandlung Früh- und Neugeborener nach einer Methadonsubstitution während der Schwangerschaft ist bei ähnlichen Symptomen wie oben dargestellt indiziert. Die klinische postnatale Symptomatik wird durch
Methadon nicht attenuiert, deren Dauer kann länger, die Symptomatik z. T. noch ausgeprägter sein.
Kokain und andere Designerdrogen
Kokain oder Designerdrogen mit zentral wirksamen
Stimulanzien können im Vergleich zu Heroin oder
Methadon intrauterin zu desaströsen Konsequenzen für die intrauterine Kindesentwicklung führen. Aufgrund der ausgeprägten gefäßverengenden Wirkungen von Kokain sind sowohl die plazentare Durchblutung als auch die fetale zerebrale Zirkulation beeinträchtigt. Im Rahmen dieser kombinierten hypoxischen und ischämischen Gefährdung kann es infolge von Kokainabusus während der Schwangerschaft zu Schädigungen bis hin zu Plazenta- und
Hirninfarkten oder bei diffuser Läsion zu ausgeprägten zerebralen Entwicklungs- und Migrationsstörungen kommen. Diese Effekte führen neben der intrauterinen Wachstumsretardierung in aller Regel zu einer Mikrozephalie, weshalb die Entwicklungsprognose in Abhängigkeit von der zerebralen Beteiligung erheblich eingeschränkt sein kann.
Fazit
Es ist die Aufgabe aller gesellschaftlichen Institutionen, im Rahmen präventiver Bemühungen um gefährdete Schwangere, sämtliche toxischen Effekte auf den Fetus zu vermeiden. Gezielte Präventionsprogramme, besonders in Risikogruppen in den Metropolen, sind notwendig, um die für die Entwicklung betroffener Kinder geschilderten schwerwiegenden Konsequenzen zu vermeiden.