Sarkoidose bei Kindern und Jugendlichen
Die Sarkoidose umfasst ein großes, heterogenes Erkrankungsspektrum, gekennzeichnet durch epitheloidzellige nicht verkäsende Granulome unklarer Genese unter Einschluss vieler Organe. Sie wird bei Kindern selten diagnostiziert. Neben Allgemeinsymptomen werden am häufigsten Haut-, Lungen- und Augenbeteiligungen beobachtet. Bei Erwachsenen wird aufgrund der hohen Spontanheilungsrate oft erst im Verlauf über eine medikamentöse Therapie entschieden, während Kinder in der Regel behandelt werden. Steroide gelten als Therapeutika der ersten Wahl, häufig wird eine zusätzliche Methotrexattherapie durchgeführt. Darüber hinaus kommen weitere Basistherapeutika und Biologika zum Einsatz. Bei Kindern vor dem 4. Geburtstag lässt sich häufig die gesonderte Verlaufsform der sporadisch und familiär auftretenden Sarkoidose abgrenzen (Früh beginnende Sarkoidose des Kindesalters, Early onset childhood sarcoidosis [EOCS]). Diese ist durch die Trias einer Arthritis, eines Exanthems und einer Uveitis charakterisiert. Als eine Unterform dieser Entität wurde das autosomal-dominant vererbte Blau-Syndrom beschrieben, welches mit Mutationen im NOD2-Gen assoziiert ist