Delir
Das Delir ist ein häufiges Krankheitsbild des älteren Menschen, das durch eine Störung von Bewusstsein, Aufmerksamkeit, Kognition, Psychomotorik, Schlaf und Affekt gekennzeichnet ist. Die Diagnosestellung erfolgt anhand der klinischen des psychopathologischen Befundes. Nach Sicherung der Auslöser und vorhandenen Vulnerabilitätsfaktoren durch eine weiterführende Diagnostik kann eine kausale Behandlung eingeleitet werden. Als einer der wichtigsten und vermeidbaren Auslöser deliranter Zustandsbilder gilt eine Polypharmazie, die anticholinerg wirksame Medikamente (wie beispielsweise trizyklische Antidepressiva oder Blasenspasmolytika) beinhaltet. Als symptomatisch wirksame Therapie hat sich insbesondere der Einsatz von Reorientierungshilfen gemeinsam mit schlaffördernden Maßnahmen bewährt. Eine pharmakologische Behandlung mit Neuroleptika ist nur bei starkem Leidensdruck sowie bei Vorliegen einer Eigen- oder Fremdgefährdung zu empfehlen.