Nutzung unabhängig von Zeit und Ort möglich | Durchführung zeit- und ortsgebunden | + Einsatz für Patienten mit Mobilitätseinschränkung möglich + Zeitersparnis durch geringere Wartezeiten oder Wegstrecken + Flexibilität der Anwendung (u. a. Integration in den Alltag, individuelle Bearbeitungsgeschwindigkeit) + Erinnerungs- und Verstärkerfunktionen können Verhaltensänderungen im Alltag befördern | − Zum Teil niedrige bis sehr niedrige Adhärenzraten (insbesondere bei reinen Selbsthilfeangeboten) − Eingeschränkte Möglichkeiten der Krisenintervention; verschiedene Hilfsangebote können jedoch mittels App rund um die Uhr verfügbar gemacht werden − Bislang noch unzureichendes Wissen über mögliche negative Effekte von IMIs (gilt jedoch auch für andere Interventionen) |
Skalierbarkeit und Variation der Behandlungsintensität flexibel | Skalierbarkeit und Variation der Behandlungsintensität durch Ressourcen oft begrenzt | + Evidenzbasierte IMIs können Patienten mit einer hohen Reichweite angeboten werden (insbesondere reine Selbsthilfeinterventionen) + Verschiedene Behandlungsintensitäten und -abläufe möglich + Niederschwelliger Einstieg | − Bislang noch unzureichendes Wissen über mögliche Kontraindikationen sowie Wissen, welche Personengruppen von IMIs profitieren können und welche nicht − Gefahr einer gesundheitspolitisch gesteuerten Kostenminimierungsstrategie im Bereich psychischer Störungen |
Individualisierbarkeit (eingeschränkt) möglich | Individualisierbarkeit möglich | + Spezielle kultur- oder störungsspezifische Aspekte, die nicht im Kompetenzbereich einzelner Behandler vor Ort liegen, können bei der Entwicklung von IMIs berücksichtigt werden (z. B. kultursensitive Sprachversionen, seltene Erkrankungen) + Individualisierbarkeit, die besondere Risikoprofile oder Interessen des Teilnehmers berücksichtigt, auf Modul-Ebene möglich | − Individualisierung an einzelne Patienten, die über die Nutzung standardisierter und vordefinierter Inhalte hinausgeht, eingeschränkt |
Anonymität möglich | Anonymität nicht möglich | + Zugang zu evidenzbasierten Interventionen für Personen möglich, die zuvor aufgrund von Stigmatisierungsbefürchtungen nicht erreicht werden konnten | − Anonymität erschwert adäquates Handeln in Krisensituationen |
Autonomie und Selbstmanagement auf Patientenseite stark ausgeprägt | Autonomie und Selbstmanagement variiert je nach therap. Grundhaltung | + Selbstzuweisung (self-referral) zu Intervention möglich + Übungen im Alltag zur Generalisierung und Erhöhung der Behandlungsintensität + Nutzer sind gefordert, aktiv die Intervention zu bearbeiten | − Bislang noch unzureichendes Wissen über Grenzen des Selbstmanagements sowie mögliche Überforderungen von Patienten bei stark selbstgeleiteten Interventionen oder nicht ausreichenden technischen Fertigkeiten |
Kommunikation: nonverbale Signale lediglich bei Video- oder Audioformaten eingeschränkt nutzbar | Kommunikation kann auf volles Spektrum nonverbaler Signale und Gefühlsausdrücke zurückgreifen | + Asynchrone Kommunikation ermöglicht Zeit zur Reflexion und Beratung zwischen e-Coaches, bevor ein Feedback an Teilnehmer erfolgt + Asynchrone Kommunikation senkt Hemmschwellen, offen zu kommunizieren und reduziert soziale Erwünschtheit | − Missverständnisse in der Kommunikation durch fehlende Informationsquellen möglich − Rückversicherungen teils schwer und nicht unmittelbar einzuholen − Begrenzung der Sinneskanäle bedingt Informationsverlust |
Spezielle Datenschutz-rechtliche Anforderungen bei der internetbasierten elektronischen Durchführung; Schweigepflicht | Datenerfassung und -sicherheit: Verschluss von Akten und personenbezogener Daten; Schweigepflicht | + Nachvollziehbarer Interventionsprozess + Definition einheitlicher und technologisch kontrollierbarer Standards | − Hoher technischer Aufwand zur Gewährleistung der Datensicherheit − Leichtfertige Nutzung unverschlüsselter und unsicherer Kommunikationskanäle − Potenzieller Schaden bei Datenverlust |