Komorbidität in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie
Weltweit leiden ca. 13 % der Kinder und Jugendlichen an einer psychischen Erkrankung. Etwa die Hälfte der Betroffenen weist mehr als eine Diagnose auf. Das Vorhandensein von Mehrfachdiagnosen (Komorbidität) wirkt sich dabei komplizierend auf den Krankheitsverlauf aus und geht häufig mit einem erhöhten Schweregrad sowie geringerem Funktionsniveau einher. Auch sind die Behandlungen oft komplexer bei gleichzeitig schlechterem Behandlungserfolg. Das Vorhandensein einer komorbiden Erkrankung sollte daher durch eine breite Diagnostik gezielt überprüft sowie in die Behandlungsplanung mit einfließen. Zu beachten sind zudem Komorbiditäten zwischen psychischen und körperlichen Erkrankungen, die oft unentdeckt bleiben und den Behandlungsverlauf der körperlichen Erkrankung negativ beeinflussen. Es gibt wenige systematische Arbeiten zum besseren Verständnis von Komorbidität bei psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter, obwohl verschiedene Erklärungsmodelle und Ansatzpunkte vorliegen.