Thoraxchirurgie bei Kindern: Zwerchfell
Die angeborene Zwerchfellhernie (engl. congenital diaphragmatic hernia, CDH) ist ein komplexer Defekt, der durch die Verlagerung von Bauchorgangen durch eine Lücke im Zwerchfell in den Brustkorb gekennzeichnet ist. Die begleitende Lungenhypoplasie und Veränderungen der Lungengefäße sowie assoziierte Fehlbildungen bedingen die hohe Morbidität und Mortalität von CDH-Patienten. Durch eine verbesserte neonatologische Behandlung mit lungenprotektiven Beatmungsformen, extrakorporaler Membranoxygenierung und präoperativer Stabilisierung konnte die Sterblichkeit bei Neugeborenen mit CDH in den letzten Jahrzehnten gesenkt werden. Auch wenn minimalinvasive Verfahren zum Zwerchfellhernienverschluss immer wieder propagiert werden, erfolgt weiterhin größtenteils ein offener Verschluss über einen abdominalen Zugang. Nach der initialen Versorgung der CDH-Patienten sind langfristige strukturierte Nachsorgekonzepte notwendig, um Langzeitfolgen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.