Rektale Harnableitung
Rektale Harnableitungen stellen die erste entwickelte Form der kontinenten Harnableitung dar. Als Alternative zu anderen Verfahren haben sie nach wie vor ihren Stellenwert, da sie einfach in der Handhabung und kosmetisch günstig sind.
Essentiell für den Erfolg dieser Art der Harnableitung ist die richtige Patientenselektion und deren präoperative Vorbereitung.
Neben der klassischen Ureterosigmoideostomie stehen die modifizierte Rektumblase und der Sigma-Rektum Pouch (Mainz-Pouch II), sowie die doppelt gefaltete Rektosigmoidblase zur Verfügung.
Antirefluxive Anastomosentechniken verringerten hierbei das Auftreten von Reflux-assoziierten Komplikationen, da die Druckunterschiede zwischen dem oberen Harntrakt und dem Intestinum abgefangen werden können.
Die postoperative Nachsorge ist hierbei essenziell, hierbei steht zwar vor allem die engmaschige Kontrolle der Nierenfunktion im Vordergrund, langfristig ist allerdings auch an die Entstehung von Adenokarzinomen im Bereich der ureterointestinalen Anastomose zu denken.