Viszeral- und Allgemeinchirurgie
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Verfasst von:
Andreas Zielke und Constantin Aurel Smaxwil
Publiziert am: 19.04.2022

Operationstechnik: Konventionelle Schilddrüsenresektionen bei benigner Struma

Die Eingriffe an der Schilddrüse sind heute hoch standardisiert und haben ein kalkulierbares, niedriges Risikoprofil. Der bedeutsamste Risikofaktor ist die individuelle technische Fertigkeit des Operateurs. Technische Hilfsmittel wie Gefäßversiegelung, Neuromonitoring (IONM) und ICG-Fluoreszenz der Nebenschilddrüsen erhöhen die Sicherheit einerseits, andererseits aber auch den Komplexitätsgrad. Gerade die letzten beiden technischen Hilfsmittel, IONM und ICG-Fluoreszenz unterstreichen, dass die Operationen an der Schilddrüse heute zuallererst Operationen am N. recurrens und an den Nebenschilddrüsen sind. Sind diese beiden Strukturen identifiziert, disseziert und gesichert, dann ist die Entfernung der betroffenen Schilddrüsenanteile oft nur noch eine Sache von Minuten. Das Resektionsausmaß wird immer individuell festgelegt und zwar für jeden Lappen gesondert. Die Thyreoidektomie „sicut principle“ ist verlassen.

Einleitung

Noch vor weniger als 3 Jahrzehnten wurde die totale Thyreoidektomie als Standardeingriff bei der bilateralen benignen Knotenstruma gefordert. Heute wird das Resektionsausmaß immer individuell ausgewählt und richtet sich nach der zur Operation anlassgebenden, führenden Indikation (Bartsch et al. 2019).
Die symptomorientierten Eingriffe können z. B. ganz lokal begrenzte Resektionen sein (z. B. der störende Isthmusknoten) oder Lobektomien eines volumenführenden Lappens. Die funktionskritischen Eingriffe sind bei der unifokalen Autonomie entweder Lobektomien oder subtotale Resektionen, aber keine Enukleationen. Bei der disseminierten Autonomie ist es entweder die Lobektomie des volumenführenden Lappens oder die Thyreoidektomie. Bei der Autoimmunthyreopathie vom Typ des Morbus Basedow ist die totale oder beinahe totale („near-total“) Thyreoidektomie in Deutschland etabliert (Maurer et al. 2020).
Lobektomien mit kontralateral subtotaler Resektion und Belassen eines Rests im Bereich des oberen Pols (OP-Verfahren nach Hartley-Dunhill) oder am Ligamentum suspensorium (OP-Verfahren nach Enderlein-Hotz) können dann nützlich sein, wenn an diesen Stellen eine funktionell bedeutsame Menge gesundes Schilddrüsengewebe (d. h. in der Regel ≥ 4 g; Lang et al. 2017; Moon et al. 2008; Verloop et al. 2012) zurückbleiben kann und soll. An diesen Positionen kann es auch sinnvoll sein, dass kleinste Mengen Schilddrüsengewebe verbleiben, wenn dies zur Sicherstellung der Durchblutung der Nebenschilddrüsen erforderlich ist.
Unabhängig vom Ausmaß der Resektion sind die Eingriffe an der Schilddrüse heute zuallererst Operationen am N. laryngeus recurrens (NLR) und den Nebenschilddrüsen. Sind diese beiden Strukturen identifiziert, disseziert und ihre Integrität gesichert, dann ist die Entfernung des betroffenen Schilddrüsenanteils oft nur noch eine Sache von Minuten. Deshalb müssen alle für eine Lobektomie erforderlichen Dissektionsschritte sicher beherrscht werden.
Die Eingriffe an der Schilddrüse können hoch standardisiert und mit einem kalkulierbaren, recht niedrigen Risikoprofil ausgebracht werden. Wobei das Risiko in aller erster Linie von den persönlichen technischen Fertigkeiten des Operateurs abhängig ist – weit vor eventuellen Besonderheiten der Operation z. B. ein Ersteingriff oder ein Wiederholungseingriff oder auch die zur Operation Anlass gebende Pathologie, z. B. eine Operation wegen eines M. Basedow oder einem gesicherten Schilddrüsenkarzinom. Es ist unbestritten, dass es auch bei den Operationen an der Schilddrüse einen Sachzusammenhang zwischen der Menge an Erfahrung und der Menge an Schadensfreiheit gibt (Lorenz et al. 2020).
Es gibt technische Hilfsmittel für die Schilddrüsenchirurgie, wie die Gefäßversiegelungen, das Neuromonitoring (IONM) und neuerdings auch die Fluoreszenzangiografie mit z. B. Indocyaningrün (ICG) für die Prüfung der Durchblutung der Nebenschilddrüsen. Alle diese Hilfsmittel erhöhen die Anzahl der Operierten, bei denen keine relevanten Nebenwirkungen der Operation auftreten, steigern aber auch den Komplexitätsgrad und den Zeitaufwand der Operationen erheblich.
Die verschiedenen technischen Hilfsmittel zur Gefäßversiegelung ermöglichen offene oder videoassistierte minimal-inzisionale Eingriffe. Mit diesen Hilfsmitteln können die Abläufe der Operationen deutlich beschleunigt, die Blutungskontrolle optimiert und so der Blutverlust auf ein Minimum reduziert werden. Da sich aber die Operationstechnik erheblich von der konventionellen unterscheidet, hat deren Anwendung in der Phase des Erlernens ihre eigenen Risiken (Kania et al. 2014).
Das intraoperative Neuromonitoring (IONM), das nach wie vor insbesondere im deutschsprachigen Europa genutzt wird, kann nur dann sinnvoll eingesetzt werden, wenn die publizierten Empfehlungen zu Ausführung, Interpretation und „Troubleshooting“ beherrscht werden. Als intermittierendes IONM kann es Verletzungen am NLR nicht verhindern. Es erlaubt aber die Erkennung einer funktionellen Beeinträchtigung der Nervenleitfähigkeit des N. recurrens, die – wenn sie sich während des Eingriffs nicht wieder erholt (z. B. „non-transitory loss of signal“, ntLOS) – in der Regel mit einer postoperativen Parese oder Minderbeweglichkeit des betroffenen Stimmbandes einhergeht. Insoweit kann diese Information genutzt werden, um die Fortsetzung eines beidseitig geplanten Eingriffs kritisch zu prüfen (Smaxwil et al. 2021). In der Regel wird, bei einem ntLOS der ersten Seite, darauf verzichtet, den Eingriff auf der Gegenseite fortzuführen – auch bei den Operationen wegen einer malignen Neoplasie der Schilddrüse (Schneider et al. 2017).
Autofluoreszenz und ICG-Fluoreszenzkönnen intraoperativ für die Kontrolle der Durchblutung der Nebenschilddrüsen genutzt werden. Diese Verfahren befinden sich 2021 noch in der Evaluation. Die Machbarkeit ist aber bereits belegt und der mit der Technologie einhergehende nicht unerhebliche zeitliche und finanzielle Aufwand ebenso. Den klinischen Nutzen zu bewerten, ist Aufgabe derzeit laufender Studien, deren Ergebnisse in den kommenden Jahren erwartet werden (van Beurden et al. 2020).
Die sog. „minimalivasiven“ Operationsverfahren sind nach wie vor sehr selten und es ist derzeit nicht erkennbar, dass sich eine dieser Methoden im Alltag etablieren kann. Wohl aber haben die positiven Erfahrungen mit den neuen Versiegelungsmethoden und die aus der MIVAT (Minim-Invasive-Video-Assisted-Thyroidectomy) stammenden technischen Details der Mobilisation der Schilddrüsenlappen einen Einfluss auf die Weiterentwicklung der „konventionellen“ Operationen. Aus diesem Grunde wird im Folgenden die Technik der konventionellen Schilddrüsenresektion mit neuen Dissektionshilfen dargestellt. Viele der etablierten Elemente der MIVAT-Technik wurden dabei in das „konventionelle“ Vorgehen übernommen.

Technik der konventionellen Schilddrüsenresektion

Bevor die technischen Schritte eines konventionellen Zugangs und einer konventionellen Lobektomie im Einzelnen dargestellt und besprochen werden, werden die wichtigsten Schritte des bei den Autoren üblichen Ablaufs zusammengefasst.
Die Lobektomie muss aus den oben bereits angesprochenen Gründen bei jedem geplanten Eingriff an der Schilddrüse technisch zu beherrschen sein. Denn auch bei den subtotalen Resektionen oder den isolierten Resektionen des oberen oder unteren Pols müssen die Technik der Rekurrenspräparation und der Präservation der Nebenschilddrüsen beherrscht werden. Insoweit sind die subtotalen Eingriffe lediglich eine Variation der technischen Vorbereitung zur Lobektomie.
Dabei setzt jeder Eingriff voraus, dass das individuelle Ausmaß der Resektion zuvor festgelegt, die Volumina und die Topografie der Knoten interpretiert, die Ausdehnung der Lappen gewusst und die potenziellen Schnittverläufe sowie die Seite des Eingriffs am stehenden oder am sitzenden Patienten mit einem Permanentmarker angezeichnet bzw. markiert wurde. Bei geplant beidseitigen Eingriffen muss vorher die Seite, auf der die Freilegung und Resektion begonnen wird, verbindlich festgelegt sein.
Die Lagerung des Patienten erfolgt am besten, wie bei den MIVAT-Eingriffen auch, ohne jedwede Rekurvation des Kopfes (kein Abwinkeln des Kopfteils des OP-Tisches!), sondern mit einer durch eine Polsterung zwischen den Schulterblättern und eine Steinschnittlagerung erreichte echte Reklination der HWS (Chintamani 2010). Diese Lagerung ist keineswegs neu, denn bereits Theodor Kocher bevorzugte eine ähnliche Positionierung auf einem OP-Stuhl. Das Vermeiden der Rekurvation reduziert den nach hinten, auf das Okziput hin gerichteten Zug im retroviszeralen Gewebe und damit auch den Zug auf den N. recurrens. Bei allen Operationstechniken, die eine Luxation des Schilddrüsenlappens vor der Komplettierung der Rekurrenspräparation nutzen, kann durch diese Lagerung eine unnötige, lagerungsbedingte Friktion am Nerven vermieden werden.
Es werden dann die folgenden Schritte ausgeführt:
Zugang und Isthmusdurchtrennung
1)
Hautliniengerechter, zur Mitte symmetrischer Hautschnitt
 
2)
Freilegen und Eröffnen der Linea alba und Abheben der geraden Halsmuskulatur von der Vorderfläche der Lappen.
 
3)
Darstellen des Isthmusoberrandes und -unterrandes, ggf. Entfernung eines Lobus pyramidalis
 
4)
Abtrennen des Isthmus im Übergang zum kontralateralen Schilddrüsenlappen (optional dann Mobilisation des kaudalen medialen Aspekts des Schilddrüsenlappens paratracheal bis zur dorsalen Grenzlamelle)
 
Mobilisation des oberen Pols
5)
Abheben der geraden Halsmuskulatur vom oberen Anteil des Schilddrüsenlappens und laterale und dorsale stumpfe Freilegung des oberen Schilddrüsenpols auf der prävertebralen Faszie bis zur Hinterwand der oberen Polgefäße
 
6)
Freilegen des N. vagus (NX) und IONM, ggf. Anlage einer Sonde für das kontinuierliche IONM
 
7)
Eröffnen des Spatium cricopharyngeum und Beginn der antegraden, medialen Mobilisation des oberen Pols, Darstellen und IONM des EBSLN (Ramus externus des oberen laryngealen Nervens)
 
8)
Dissektion und Versiegelung der oberen Polgefäße, anschließendes IONM des EBSLN zur Dokumentation der Unversehrtheit
 
Seitliche Freilegung und Mobilisation des unteren Pols
9)
Lateroventrales, stumpfes Freilegen des Schilddrüsenlappens in kraniokaudaler Richtung mit Dissektion und Versiegelung eventueller Kocher-Venen
 
10)
Anheben des unteren Schilddrüsenpols und Abtrennen der oberflächlichen Portion der sog. unteren Polgefäße (Cave: Untere Nebenschilddrüse)
 
11)
Luxation der Schilddrüse (SD) in den Hautschnitt und Einstellen des Situs zum IONM des NX nach Luxation
 
Präparation von N. laryngeus recurrenz und Nebenschilddrüse (NSD)
12)
Darstellen sowie IONM des N. laryngeus recurrens (NLR). Während der Präparation von NLR und NSD erfolgt die Versorgung der Endäste der A. thyroidea inferior sowie der sie begleitenden Venen unmittelbar auf der Ebene der Schilddrüsenkapsel
 
13)
Darstellen der unteren NSD und geeignete Präparation zum Erhalt der Gefäßversorgung der NSD in situ
 
14)
Kaudokraniales Freilegen des NLR auf ganzer Länge bis nahe der Einmündung in die Membrana cricothyroidea entlang dem kranialen Abschnitt des Ligamentum suspensorium glandulae thyroideae (Müller-Band, Berrys Ligament)
 
15)
Darstellen der oberen NSD in der Region der Hinterkante des oberen Pols bzw. des Vorderrand des Zuckerkandl-Tuberkulums und Dissektion unter Erhalt der Gefäßversorgung
 
Lobektomie
16)
Abpräparieren der SD von der Trachea ventral des NLR bis zum Berry-Band
 
17)
Durchstechungsligatur(en) der senkrecht zum NLR im Ligamentum verlaufenden Gefäße und Abtrennen der SD, Suche nach auf der SD-Kapsel anheftenden NSD
 
Revision und Wundverschluss
18)
Revision auf Bluttrockenheit unter Valsalva-Bedingungen (ca. 40 mmHG) oder mit medikamentös angehobenem arteriellen Druck sowie mit Manipulationsprobe
 
19)
IONM zur Kontrolle des NLR und des NX mit abschließender Dokumentation, Prüfung der Vitalität der im Situs identifizierten NSD
 
20)
Adaptation der geraden Halsmuskulatur mit wenigen Einzelknopfnähten (EKN), evtl. subplatysmale EKN, Hautverschluss durch wenige EKN im Stratum reticulare der Dermis, ggf. Feinadaptation der Haut mit Strips, Verband
 

Operatives Vorgehen

Zugang

Der Kocher-Kragenschnitt stellt bei der benignen Struma den typischen Zugangsweg für alle Eingriffe an der Schilddrüse dar. Die streng zur Mittelinie symmetrischen Schnitte haben sich bewährt. Die Inzision folgt dem Verlauf der Hautlinien und die Schnitte liegen bei einer normal großen Schilddrüse und einem durchschnittlichen Hals etwa 2–3 cm über der Drosselgrube. Die Länge der Inzision richtet sich zuerst nach der Größe bzw. dem Volumen der Schilddrüsenpathologie, d. h. die Inzision ist im Wesentlichen eine „Bergeinzision“. Die Art der Resektion, ob eine Lobektomie oder Thyreoidektomie oder Teilresektion, ist weniger entscheidend. Je kleiner der Schnitt ist, umso mehr ist es klug, dem Krikoid näher zu sein – also den Schnitt höher anzulegen – um im Zweifelsfall die Präparation der Endstrecke des N. recurrens unter Sicht vornehmen zu können. Die sog. „minimalinvasiven“ Zugangswege werden im Abschn. 4.1 separat dargestellt. Mit den modernen Dissektionshilfen sind auch in der „konventionellen“ Schilddrüsenchirurgie sehr kleine Schnitt möglich, sofern das denn nützlich ist. Eine moderne Sichtweise ist es, die Länge des Hautschnitts nach der Lagerung durch eine Ultraschalluntersuchung und dem Ausmessen des erwarteten Bergevolumens individuell anzupassen.
Ob eine Präparation eines Haut-Platysma-lappens erforderlich ist, hängt von der Schnittlänge ab. Bei kleinen Schnitten wird, wie bei der MIVAT, lediglich die Mittellinie lang gespalten. Das schafft ausreichend Platz. Wenn der Hautschnitt die medialen Kanten der Mm. sternocleidomastoidei erreicht, oder gar überschreitet, kann eine Präparation unterhalb des Platysmas nach kranial und kaudal nützlich sein. Nach dem Eröffnen der Mittellinie, der Linea alba colli, wird die gerade Halsmuskulatur, zuerst der M. sternohyoideus und etwas tiefer und lateraler, der M. sternothyroideus von der Vorderseite der Schilddrüse präpariert. Bei allen Manövern, welche den Schilddrüsenlappen freilegen, ist eine der Schilddrüsenkapsel eher ferne und von ihr wegarbeitende Präparationstechnik – in dem durch handgehaltene kleine Häkchen aufgespannten Spatium alveolare – nützlich. Kleinste Gefäße, die in diesem Spatium zur geraden Halsmuskulatur ziehen, können mit bipolarem Strom sicher versorgt werden, sodass die Freilegung in der Regel völlig blutungsfrei geschehen kann.

Isthmus

Nun erfolgen die Darstellung des Isthmus und die Präparation der Vorderfläche der Trachea oberhalb und unterhalb des Isthmus. Auch ein Lobus pyramidalis sollte jetzt vollständig präpariert werden. Oft ist selbst bei großvolumigen Strumen die Isthmusbrücke an einer Stelle sehr schmal und kann hier behände durchtrennt werden. Dies ermöglicht bei großen Lappen und Knoten mit Trachealverschiebung aus unserer Sicht eine viel bessere Orientierung. Es ist präparatorisch deshalb immer klug, den Isthmus ganz am Anfang der Operation zu durchtrennen, weil immer eine bessere Beweglichkeit des Schilddrüsenlappens erzielt wird. Hierzu wird das Isthmusgewebe von kranial und kaudal direkt auf der Trachealvorderfläche im Bereich des Übergangs in den kontralateralen Lappen versiegelt und durchtrennt. Anschließend kann paratracheal, d. h. medial den Schilddrüsenlappen von der Trachea anhebend und dann seitlich neben der Trachea in die Tiefe eingehend, im paratrachealen Spatium alveolare der gesamte untere Abschnitt des Schilddrüsenlappens bis auf die dorsale Grenzlamelle freigelegt werden. Dieser aus der MIVAT stammende Mobilisationsschritt erlaubt später die fast mühelose Luxation und Rotation dieser Abschnitte des Schilddrüsenlappens – und zwar ohne, dass durch die Luxation das retroviszerale Gewebe und mit ihm der NLR verzogen wird.
Die Isthmusbrücke und der Lobus pyramidalis sollten bei einer Lobektomie mit reseziert werden – denn eine spätere Hyperplasie und/oder Knotenbildung im Isthmus oder Lobus pyramidalis führt zu kosmetisch unbefriedigenden Ergebnissen.

Präparation des oberen Pols

Die Präparation des oberen Pols ist der Beginn einer jeden vollständigen Mobilisation des Schilddrüsenlappens. Bei den ventrokaudalen oder tief kaudalen Teilresektionen der Schilddrüse kann sie oft unterbleiben. Aber zur Mobilisation und übersichtlichen Präparation der tief retropharyngeal, paraösophageal oder retrosternal gelegenen Anteile der Schilddrüse ist die vorausgegangene Mobilisation des oberen Pols unerlässlich.
Zunächst erfolgt ventral die Freilegung des Schilddrüsenlappens durch Abschieben der geraden Halsmuskulatur nach lateral auf die Gefäß-Nerven-Scheide zu, als eine blutungsfreie Präparation im Spatium alveolare. Nach dem Erreichen der Gefäß-Nerven-Scheide, folgt die Darstellung der prävertebralen Faszie oberhalb der A. thyroidea inferior, auf der nun nach kranial vorgedrungen wird um die dorsalen Aspekte des oberen Pols stumpf im Spatium alveolare freizulegen, bis zur Hinterwand der oberen Polgefäße. Dadurch ist der obere Pol in seinem dorsalen Aspekt nun bis an die oberen Polgefäße befreit.
Jetzt wird die Karotisscheide eröffnet und zwischen A. carotis communis und V. jugularis interna der N. vagus (NX) dargestellt. Mit der IONM-Sonde wird die Ableitung des NX vorgenommen und das Ergebnis dokumentiert. Das kontinuierliche IONM wird derzeit bei komplexen Rezidiveingriffen oder dem breit invasiven Schilddrüsenkarzinom empfohlen.
Idealerweise wird das IONM des N. vagus vor der Mobilisation und Durchtrennung der Gefäße des oberen Pols vorgenommen, um einen N. laryngeus non recurrens festzustellen und schon bei dieser Präparation auf einen hoch zervikalen Verlauf zu achten.
Nächster Schritt ist die mediale Freilegung des oberen Schilddrüsenpols durch Eingehen in das Spatium cricopharyngeum zwischen dem Antikusmuskel des Kehlkopfes und dem medialen Aspekt des oberen Pols. Regelhaft verläuft hier ein lästiges kleines Gefäßbündel (Rami cricopharyngei), das versorgt werden muss, um das Spatium breit eröffnen zu können. Kranial und etwas ventral davon gelangt man auf den Ramus externus des N. laryngeus superior (EBSLN). Die großzügige Öffnung der tiefen Abschnitte des Spatium cricopharyngeum und die dadurch mögliche Lateralisation des oberen Pols hilft den EBSLN zu exponieren und zu schützen.
Wenn die Freilegung der Hinterwand des oberen Pols im vorangegangenen Schritt gut gelang, ist jetzt die Umfahrung der Polgefäße von medial über das Spatium sehr einfach. Die dergestalt vollständig isolierten oberen Polgefäße werden nun selektiv und unmittelbar auf der Kapsel versiegelt und durchtrennt. Unabhängig davon, welche Technologie verwendet wird, muss dieser Schritt absolut ohne Zug auf den Gefäßen durchgeführt werden. Die Gefäßarkade an der Hinterwand des oberen Pols, die oft die hier bereits sichtbare obere NSD versorgt, muss nun sorgsam erhaltend präpariert werden.

Seitliche Freilegung des Lappens und Mobilisation des unteren Pols

Nun wird der Schilddrüsenlappen lateral im Spatium alveolare ausgelöst. Wenn seitliche Halsvenen (Kocher) angetroffen werden, dann sollten diese nicht präparatorisch denudiert werden. Wenn nämlich Versiegelungsinstrumente genutzt werden, ist das Belassen von möglichst viel „Perigewebe“ ebenso wie die Spannungsfreiheit während der Versiegelung für eine auch bei Manipulation sichere Versiegelung absolut wichtig.
Wenn alle seitlichen Venen versiegelt sind, wird der untere Pol angehoben und die oberflächliche Portion der sog. unteren Polgefäße abseits einer vielleicht schon sichtbaren unteren NSD versiegelt und durchtrennt. Dieser Schritt sollte nicht zu weit in Richtung der Rückfläche des Schilddrüsenlappens geführt werden. Gerade bei den kleinen Drüsen oder auch den großen, kugeligen Knoten im Bereich des unteren Pols kann der N. laryngeus recurrens (NLR) recht weit ventral am unteren Pol auf der Schilddrüsenkapsel erscheinen. Das geschieht dann, wenn er den Verlauf des sehr konstanten dorsokaudalen Astes der A. thyroidea inferior (ATI) überkreuzt und zusammen mit dem Ast dann nach oben angehoben wird.
Danach ist die Schilddrüse in ihren kranialen, lateralen, kaudalen und medialen (paratrachealen) Aspekten gelöst und sie kann, wie bei der MIVAT, nun mit Klemmchen oder Haltefäden durch die Wunde in das Hautniveau luxiert werden. Bei voluminösen Strumen und bei weit nach paraösophageal oder tief retrosternal reichenden Schilddrüsenanteilen, kann es nützlich sein zuvor den NLR ganz laterokaudal freizulegen und vor der Luxation der großen Drüsenanteile sicherzustellen, dass er dadurch nicht zu sehr ausgespannt wird. Wenn der NLR durch Knoten angehoben wird oder gar zwischen diesen verläuft, so muss er neurolysiert werden, um zu vermeiden, dass durch das Bergemanöver Verletzungen auftreten. Auch aus diesem Grund erfolgt das erneute IONM des NX, sobald der Situs nach der Luxation des Schilddrüsenlappens wieder hergestellt ist. Ist diese Präparation am Nerven bei den großen Schilddrüsenlappen nicht übersichtlich, dann legen wir im eigenen Vorgehen zunächst ein kontinuierliches Neuromonitoring an, um bei der weiteren Präparation die Auswirkungen von Manipulation und Zug auf die funktionelle Kapazität des Nervens stets beurteilen zu können.
Bei der Luxation des Lappens kann es gelegentlich und trotz einer ausreichend großen Hautöffnung schwierig sein, den Lappen in das Wundniveau zu heben. Im eigenen Vorgehen wird dann, bevor die Haut weiter eröffnet wird, zunächst die gleichseitige gerade Halsmuskulatur eingekerbt oder komplett zertrennt, was in der Regel dann den Durchtritt des Lappenvolumens erlaubt.
Auch bei den sehr voluminösen und den dann ja nahezu regelhaft tief in das Mediastinum reichenden Lappen gehen wir so vor. Hier sind die Erfolgskriterien für eine kontrollierte Bergung des Lappens die folgenden: Vollständige Mobilisation mit Transektion der Gefäße des oberen Pols, Transektion aller seitlichen (Kocher-)Venen, Durchtrennung des Schilddrüsenisthmus und eine ausführliche paratracheale, d. h. mediale Dissektion des Lappens von der Trachea weg und schließlich die Einkerbung bzw. Spaltung der ispilsateralen geraden Halsmuskeln. Gelegentlich finden wir es hilfreich, wenn die Reposition sehr tiefer Schilddrüsenanteile durch ein Valsava-Manöver oder einen über die Manipulation an der Trachea ausgelöste Erhöhung des intrathorakalen Druckes (sog. Husten) unterstützt wird. „Kletter-Klemmchen“ oder „Kletter-Fäden“ können hier ebenfalls sehr hilfreich sein. Dabei gilt nach wie vor die Regel, dass tiefe mediastinale Anteile nahezu immer dann zervikal geborgen werden können, wenn deren maximaler Diameter nicht wesentlich größer als die Öffnung der oberen Thoraxapertur ist. Solche Informationen können zwar sehr nützlich sein, liegen aber nur in dem Fall einer Schnittbildgebung vor (Abb. 1).

Präparation des N. laryngeus recurrens und der Nebenschilddrüsen

Von lateral kaudal kommend, muss nun die dorsale Grenzlamelle (die als feines Häutchen immer über der ATI liegend erkannt werden kann) eröffnet und der NLR dargestellt werden. Es können auch die Äste der ATI in kleinen Schritten von umgebendem Gewebe gelöst werden, um den NLR in seinem Verlauf über, hinter oder zwischen Ästen der Arterie freizulegen. Wenn ein dorsales Tuberkulum angetroffen wird, kann dieses angehoben und an seiner Rückfläche freigelegt werden – hier ist immer der NLR zu finden. Es ist ratsam, dass vor der eindeutigen Identifizierung des NLR eine Durchtrennung der in dieser Region verlaufenden Strukturen nicht erfolgt.
Nach Identifikation des NLR wird die Funktion mittels IONM bestätigt und dokumentiert. Nun wird der NLR weiter in seinem Lauf verfolgt, was recht einfach über die Eröffnung des ventralen Aspekts seiner Nervenscheide gelingt. Einige Operateure nutzen zur Exposition kleine Nervenhäkchen, andere kleine Overholts oder Halstedt-Klemmchen und wieder andere einfach eine feine Schere. Wird entlang des NLR präpariert, so sind kleine Gefäßclips sehr nützlich. Wenn eine diathermische Blutstillung der kleinsten Gefäße am Nerven oder die neueren Dissektionshilfen genutzt werden, ist es ratsam, den freigelegten Nerven mit einem kleinen Tupfer oder einem Kompressenzipfel vor dem heißen Wasserdampf und den Tröpfchen zu schützen. So erfolgt die kaudokraniale Freilegung des NLR auf ganzer Länge bis nahe der Einmündung in die Membrana cricothyroidea hoch oben am kranialen Abschnitt des Ligamentum suspensorium glandulae thyroideae (Müller-Band, Berrys Ligament).
Die ligamentären Anheftungen und die vielfach den NLR überkreuzenden Kleinstgefäße am Berry-Band markieren die vulnerabelste Stelle und damit auch die Stelle mit den häufigsten LOS im IONM. Es ist klug, im Verlauf der Präparation die Funktion des NLR mittels IONM immer wieder einmal zu überprüfen und bei langwierigen und komplexen Präparationen auch durch die kontinuierliche Ableitung des Vagussignals. So kann ein sich anbahnender Nervenschaden in einem makroskopisch intakten Nerven (z. B. durch Überdehnung bei der Exposition oder durch die Präparation selber) frühzeitig erkannt werden. Längeres Zuwarten bei in den Situs reponierter Drüse oder ein Wechsel der Exposition und ggf. auch der Art und Richtung der Präparation am Nerven (z. B. sog. medialer „tension-free-approach“) erlauben es zu erkennen, ob die im IONM eingetretenen Veränderungen reversibel sind und sie verändern die Belastung des Nerven bei der Präparation.
Bezüglich der Präparation der Nebenschilddrüsen muss, wenn eine NSD gesichtet wurde, eine geeignete und die zu- und abführenden Gefäße erhaltende Dissektion erfolgen. Das wird am besten erreicht, wenn während der Präparation des NLR und der NSD die Versorgung der Endäste der ATI sowie der sie begleitenden Venen unmittelbar auf der Ebenen der Kapsel der Schilddrüse erfolgen. Gelegentlich muss weit hinauf auf die Schilddrüsenkapsel präpariert werden, um die relevante Durchblutung sicherzustellen. Wichtig ist, dass eine sekundäre Dissektion der NSD – um sie z. B. nach der Lobektomie doch noch im Situs zu demonstrieren – nicht nützlich ist, weil es lediglich die Rate postoperativer Hypokalzämien erhöht. Nützlich ist es dagegen, wenn nach der Lobektomie auf dem Präparat nach subkapsulär oder partiell intraparenchymatös gelegenen NSD gesucht wird und diese dann autotransplantiert werden.
Jede dabei angetroffene NSD wird, ebenso wie solche, die im Operationsverlauf bereits als nicht optimal durchblutet erkannt werden, autotransplantiert. Viele Operateure haben die Routine, dass die Autotransplantation des Nebenschilddrüsengewebes zum frühestmöglichen Zeitpunkt und in den ipsilateralen sternalen Ansatz des M. sternocleidomastoideus (MSCM) erfolgt. Bei einem bilateral geplanten Eingriff wäre das dann nach der Lobektomie der ersten Seite.
Dabei scheint nach den Erfahrungen einiger Autoren die Implantationstechnik, z. B. kleine Mikropartikel von nicht mehr als 0,5–1 mm Kantenlänge in separate Muskeltaschen, versus die Injektion einer feinen Nebenschilddrüsensuspension in die muskulären Strukturen gleichwertig (Gauger et al. 2000). Sofern es wichtig ist, postoperativ die Funktion des Autotransplantates kontrollieren zu können, dann muss, wie bei den Operationen bei den Mehrdrüsenerkrankungen beim Hyperparathyreoidismus auch, eine Autotransplantation in den Unterarm vorgenommen werden (Schlosser et al. 2004). Im eigenen Vorgehen wird in der Regel in den ispilateralen MSCM, in separate Muskeltaschen und mit Clip verschlossen, implantiert.

Lobektomie

Nachdem der NLR bis an die Membrana cricothyroidea freigelegt ist und nach der Präparation der Nebenschilddrüsen wird nun der Schilddrüsenlappen von kaudal nach kranial von der Trachea abgelöst. Das Berry-Band kann medial und kranial noch ausgedünnt werden, bis die zentralen Gefäße, die jetzt senkrecht zur Ebene des NLR verlaufen, mit einer Durchstichligatur versorgt werden. Im eigenen Vorgehen wird hierzu eine banale resorbierbare, geflochtene 4.0-SR1-Nadel-Fadenkombination genutzt. Sobald dies geschehen ist, wird der Schilddrüsenlappen abgesetzt und inspiziert, auf dass keine NSD subkapsulär oder zwischen den Knoten oder im Parenchym des Schilddrüsenlappen liegen.

Blutungsrevision und Wundverschluss

Jetzt ist die Kontrolle möglicher Blutungsquellen durch Manipulation im Situs z. B. mit einem Tupfer und das Anheben des Beatmungsdrucks durch ein über einige Zeit aufrechterhaltenes Valsalva-Manöver. Nach einer kürzlich publizierten prospektiv-randomisierten Untersuchung scheinen höhere Drücke – bis 50 mmHg – doch besser für die Überprüfung der Blutungskontrolle geeignet (Beyoglu et al. 2020). Wie anekdotisch mitgeteilt, können durch das medikamentöse Anheben des arteriellen Drucks, im Sinne einer kontrollierten Hypertension, arterielle Nachblutungsquellen speziell in der Situation einer Nachblutung gut detektiert werden (Tonninger-Bahadori et al. 2013).
Nach gezielter Prüfung hinsichtlich einer ausreichenden Blutstillung soll vor dem Wundverschluss oder bei beidseitig geplanten Eingriffen – und dann vor dem Beginn der Manipulation auf der kontralateralen Seite – noch einmal ein technisch vollständiges IONM von NLR und NX und ggf. EBSLN durchgeführt und dokumentiert werden. Nach somit abgeschlossener Resektion auf der befunddominanten Seite wird in gleicher Weise der kontralaterale Schilddrüsenlappen angegangen.

Subtotale Resektionen und Drainagen

Alle subtotalen Resektionen starten zunächst mit den hier beschriebenen Schritten zur Freilegung des Schilddrüsenlappens. Bei Resektionen, die nur die ventralen und kaudalen Aspekte des Schilddrüsenlappens betreffen, verzichten wir auf eine Freilegung der Region des oberen Pols. Keinesfalls sollte aber auf die Freilegung des NX und des NLR verzichtet werden – allein schon deshalb, weil nur dann hinreichend sichergestellt werden kann, dass der NLR nicht in der Resektionsebene liegt. Vielleicht mit der Ausnahme der streng ventral der Trachea gelegenen Knoten im Isthmus der Schilddrüse.
Die Transsektion des gesunden Schilddrüsengewebes bei den subtotalen Resektionen ist mit den modernen Dissektionshilfen unproblematisch und sehr schnell geworden. Im eigenen Vorgehen verzichten wir konsequent auf die der Resektion früher nachfolgenden Kapselnähte. Drainagen sind als Routine in der Schilddrüsenchirurgie ohnehin ebenso überflüssig wie der sprichwörtliche Kropf, der dadurch beseitigt wurde.
Literatur
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