Erschienen in:
09.03.2021 | Pädiatrie | Pädiatrie aktuell | Forschung kurz notiert
Pädiatrie aktuell – Forschung kurz notiert
verfasst von:
Prof. Dr. R. Kerbl
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 4/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
„Paediatric inflammatory multisystem syndrome“ (PIMS) bzw. „multisystem inflammatory syndrome in children“ (MIS-C) ist eine seltene schwere Verlaufsform nach SARS-CoV-2-Infektion bei Kindern und Jugendlichen. Obwohl die Erkrankung Gemeinsamkeiten mit dem Kawasaki-Syndrom hat, wurde die Bezeichnung „Kawasaki-like“ mittlerweile verlassen. Ähnlich ist hingegen die empfohlene Therapie, und wie beim Kawasaki-Syndrom stellt sich die Frage nach dem (zusätzlichen) Nutzen einer Steroidgabe. Eine französische Studie [
1] verglich in einer retrospektiven Studie die Wirksamkeit von (nur) intravenösem Immunglobulin (IVIG) vs. IVIG + Methylprednisolon (MP). Von 111 an PIMS erkrankten Kindern erhielten 5 gar keine Therapie, 72 nur IVIG und 34 IVIG + MP. Primäre Outcome-Parameter waren Fieberpersistenz über 2 Tage und Wiederauftreten von Fieber binnen 7 Tagen. In der IVIG-Gruppe zeigten 37/72 (51 %) eine derartige Fieberpersistenz, in der IVIG + MP-Gruppe waren es nur 3/34 (9 %). Letztere Gruppe benötigte auch seltener eine Zweitlinientherapie und kreislaufstabilisierende Maßnahmen. Weiters kam es seltener zu linksventrikulärer Dysfunktion, und die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation war signifikant kürzer (4 vs. 6 Tage). Die Autoren votieren daher für den zusätzlichen Einsatz von Methylprednisolon bei PIMS. …