Erschienen in:
01.02.2016 | Affektive Störungen | Leitthema
Endokrine Orbitopathie
Ein sichtbar psychophysisches Leid
verfasst von:
Prof. Dr. I. Strempel
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die endokrine Orbitopathie (e. O.) ist eine autoaggressive Erkrankung auf dem Boden genetischer Dispositionen. Patienten mit sichtbarem Exophthalmus wurden in der Augenklinik untersucht und behandelt.
Fragestellung
Gibt es einen Zusammenhang mit dem Ausbruch der e. O. und Lebenssituationen und Ereignissen?
Material und Methode
Anhand eines psychosozialen Fragebogens auf belastende Lebenssituationen wurden 64 Patienten befragt.
Ergebnisse
Es gaben 60 % der Patienten an, in den Monaten vor Ausbruch der Erkrankung ein Verlusterlebnis (Arbeitsplatz, Eltern, Kinder, Partner) gehabt zu haben. Der soziale Background zeigt, dass die Erkrankten überwiegend einen niedrigen sozialen Status haben und in unbefriedigenden beruflichen und Partner- und Umweltbeziehungen leben.
Schlussfolgerung
Die e. O. als autoaggressive Erkrankung wird erheblich durch psychosoziale Faktoren getriggert. Die erforderliche interdisziplinäre Therapie sollte auch eine medizinische Psychotherapie mit einschließen.