Erschienen in:
19.07.2016 | Leitthema
Das Endokrinium auf bis zu 7000 Höhenmetern
Effekte der hypobaren Hypoxie auf die Hypothalamus-Hypophysen-Endorgan-Achsen
verfasst von:
Prof. Dr. Michael von Wolff, Jacqueline Pichler Hefti
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Reisen in größere Höhen sowie Bergsteigen haben eine Vielzahl von Effekten auf den Organismus. Ursächlich stehen bei diesen Effekten an erster Stelle der geringe Luftdruck mit dem damit einhergehenden geringeren Sauerstoffpartialdruck und die sich daraus ableitende Hypoxie des Organismus. Die Hypoxie führt zu einer Vielzahl von physiologischen Veränderungen und Adaptationen des kardiorespiratorischen und des metabolischen Systems. Wenig und fast ausschließlich bei Männern wurde bisher der Effekt der hypobaren Hypoxie auf die Hypothalamus-Hypophysen-Endorgan-Hormonachsen untersucht. Die hypobare Hypoxie auf einer Höhe von bis zu etwa 5000 m supprimiert die Hormonachsen nicht oder nur geringfügig. Zudem scheint eine Akklimatisation auf dieser Höhe die marginalen Effekte zu reduzieren. In extremen Höhen über 5000 m kommt es, in Abhängigkeit von der jeweiligen Hormonachse, zu einer Suppression oder Aktivierung. Klinisch und endokrinologisch stehen die Hemmung der Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse sowie die Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse im Vordergrund. So sind über etwa 5000 Höhenmetern bei Männern die Konzentrationen von luteinisierendem Hormon und Testosteron im Blut erniedrigt, während die Kortisolkonzentration deutlich erhöht ist.