Erschienen in:
14.01.2021 | Geschichte der Gynäkologie und Geburtshilfe
Endometrium: Mythen, Struktur, Funktion, Biologie der Weiblichkeit
Eine medizinhistorische Einordnung
verfasst von:
Prof. Dr. med. Hans Ludwig, FRCOG FACOG
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 2/2021
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Zusammenfassung
Das Wissen um die Bedeutung der Menstruation ist eine Bildungsfrage. Noch in vielen weniger gut entwickelten Gebieten der Erde sind es Mythen, welche das konkrete Wissen um die monatliche Blutung ersetzen. Dementsprechend herrschen abergläubische Vorstellungen. Sichere wissenschaftliche Erkentnisse reichen ins 16. Jahrhundert zurück, erreichten aber erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts unseren heutigen Stand. Mit Robert Schröder (1884–1959) wurde die hormonelle Abhängigkeit erst überzeugend dargestellt. In der täglichen ärztlichen Praxis kommt der anamnestischen Befragung über Art, Rhythmus, Empfindung und eventuell störende Verläufe der Blutung eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Frauen zu. Die Menstruation per se ist ein beherrschendes körperliches Merkmal der Weiblichkeit und damit ein konkretes Unterscheidungskriterium hin zum männlichen Geschlecht.