Erschienen in:
13.12.2016 | Endoprothetik | Leitthema
Endoprothetik in der Alterstraumatologie
verfasst von:
Prof. Dr. B. Buecking, D. Eschbach, C. Bliemel, M. Knobe, R. Aigner, S. Ruchholtz
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Alterstraumatologie gewinnt aufgrund des demographischen Wandels zunehmend an Bedeutung. Bei gelenknahen Frakturen der großen Gelenke stellt sich die Frage, ob eine primäre Prothesenimplantation gegenüber einer gelenkerhaltenden Therapie vorteilhaft ist.
Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit war es, für häufige gelenknahe Frakturen bei geriatrischen Patienten den Stellenwert des endoprothetischen Gelenkersatzes im Vergleich zur osteosynthetischen Gelenkrekonstruktion bzw. zur konservativen Behandlung herauszuarbeiten.
Material und Methoden
Mittels einer selektiven Literaturrecherche wurde nach Studien und Empfehlungen gesucht, in denen der primäre Gelenkersatz bei Frakturen im Bereich der verschiedenen Gelenke (Hüftgelenk, Schultergelenk, Ellenbogengelenk, Kniegelenk) untersucht wurde.
Ergebnisse
Der Stellenwert der primären Endoprothetik ist in der Alterstraumatologie an den verschiedenen Gelenken sehr unterschiedlich. Die Implantation einer Prothese ist bei dislozierten Schenkelhalsfrakturen mittlerweile der Goldstandard. Am Schultergelenk hat sich die Implantation einer Prothese, die als inverse Prothese eingebaut werden sollte, für komplexe Frakturen als Alternative zur Osteosynthese etabliert. Am Ellenbogen und Kniegelenk können mangels größerer Studien keine definitiven Empfehlungen gegeben werden. Derzeit werden Prothesen für diese Frakturen nur empfohlen, falls eine Rekonstruktion der Gelenkfläche nicht möglich ist.
Diskussion
Der Stellenwert der primären Endoprothetik bei geriatrischen Frakturen wird voraussichtlich weiter steigen. Zur sicheren Indikationsstellung sind insbesondere für das Schultergelenk, den Ellenbogen und das Kniegelenk weitere Studien mit größeren Fallzahlen notwendig.