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Erschienen in: Gefässchirurgie 4/2009

01.08.2009 | Leitthema

Endovaskuläre Therapie bei A.-carotis-Stenosen

Kostenträgerrechnung unter Berücksichtigung des pauschalierten Vergütungssystems

verfasst von: PD Dr. G. Bischoff, MBA, B. Schmitz, K.-H. Orend, Mühling B., L. Sunder-Plassmann, M. Bischoff

Erschienen in: Gefässchirurgie | Ausgabe 4/2009

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Zusammenfassung

Einleitung

Mit der endgültigen Einführung des DRG-Systems in Deutschland im Jahre 2004 wurde das frühere Entgeltsystem mit den tagesgleichen Pflegesätzen abgeschafft und mit Ausnahme der Psychiatrie ein pauschalisiertes Entgeltsystem in die Krankenhäuser getragen. Damit haben die Krankenhäuser in Deutschland nun ein transparentes und leistungsbezogenes Vergütungssystem, das die Anforderungen an das Medizincontrolling bezüglich der Behandlungsdokumentation und Kodierung noch einmal wesentlich erhöht. Die Kostenträgerrechnung (KTR) erweist sich hier als wichtiges Controllingelement; es dient zur Identifizierung von Wirtschaftlichkeitsreserven und ermöglicht dadurch bei Bedarf eine Optimierung des Leistungsportfolios. Um das Portfolio steuern zu können, müssen unrentable Prozesse, Patientengruppen oder Bereiche aufgedeckt werden, um eine Patientenversorgung mit hohem Qualitätsstandard ohne Gefährdung der Wirtschaftlichkeit gewährleisten zu können. Ziel der Untersuchung war es daher, eine Kostenträgerrechnung bei Karotisstenosen mit Indikation zur endovaskulären Therapie durchzuführen.

Patientengut und Methoden

Retrospektiv wurden 37 Patienten von 2006 bis 2008 erfasst, bei denen aufgrund einer Karotisstenose eine stentgestützte Ausschaltung mit Hilfe eines Protektionssystems durchgeführt wurde.

Ergebnisse

Es zeigte sich, dass nur 2 von 15 Patienten 2006/2007 bei den tatsächlich entstandenen Kosten mit der ausgelösten DRG kostendeckend waren. Nach Fehleranalyse und Prozessoptimierung zeigte sich 2008, dass von 22 Patienten nur 3 Patienten nicht kostendeckend behandelt wurden.

Schlussfolgerung

Aufgrund des zunehmenden Kostendrucks muss künftig ein Krankenhaus auf der Grundlage einer Kostenträgerrechnung bestimmen, welche medizinischen und pflegerischen Dienstleistungen kostendeckend bzw. gewinnbringend sind. Die durchgeführte Kostenträgerrechnung hat gezeigt, dass eine Optimierung der Behandlungsabläufe und eine Verkürzung der Verweildauer auf durchschnittlich 2,9 Tage zu einer Kostendeckung bei 85% der Patienten führt, was zukünftig im Rahmen der Prozessoptimierung angestrebt werden sollte.
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Metadaten
Titel
Endovaskuläre Therapie bei A.-carotis-Stenosen
Kostenträgerrechnung unter Berücksichtigung des pauschalierten Vergütungssystems
verfasst von
PD Dr. G. Bischoff, MBA
B. Schmitz
K.-H. Orend
Mühling B.
L. Sunder-Plassmann
M. Bischoff
Publikationsdatum
01.08.2009
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Gefässchirurgie / Ausgabe 4/2009
Print ISSN: 0948-7034
Elektronische ISSN: 1434-3932
DOI
https://doi.org/10.1007/s00772-009-0689-x

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