Erschienen in:
20.04.2021 | Enterostoma | Leitthema
„Low anterior resection syndrome“ – Ursachen und therapeutische Ansätze
verfasst von:
PD Dr. med. Sigmar Stelzner, Juliane Kupsch, Sören Torge Mees
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit der Verbesserung der onkologischen Prognose einerseits und Zunahme sphinktererhaltender Operationen auch beim Rektumkarzinom des unteren Drittels andererseits treten anorektale funktionelle Folgen der anterioren Rektumresektion – zusammengefasst als „low anterior resection syndrome“ (LARS) – in den Vordergrund.
Material und Methode
In einem narrativen Review werden unter Auswertung der internationalen Literatur Ursachen, assoziierte Faktoren, Prävalenz, Diagnostik und therapeutische Ansätze dargestellt.
Ergebnisse
Die zentrale Stellung des Rektums in der Physiologie der Defäkation und der Kontinenz begründet die Häufigkeit der Symptome nach anteriorer Rektumresektion. In einem nicht selektionierten Patientengut ist mit einem Major-LARS in etwa 40 %, mit einem Minor-LARS in etwa 20 % zu rechnen. Wesentlicher Faktor ist die Länge des verbleibenden Rektumstumpfes. Die Diagnosestellung erfolgt klinisch und kann durch Scores, insbesondere den LARS-Score, quantifiziert werden. Therapeutische Ansätze reichen von der Beratung der Patienten bis hin zur Stomaanlage, wobei ein befundadaptiertes, stufenweises Vorgehen allgemein anerkannt ist.
Schlussfolgerung
Während für die Ursachen, die Quantifizierung und die Ermittlung assoziierter Faktoren des LARS die Datenlage überwiegend schlüssig ist, gründen sich die therapeutischen Ansätze entweder auf wenige Studien oder bleiben erfahrungsbasiert.