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Erschienen in:

06.09.2024 | Enterostoma | Stoma- und Wundmanagement

Sexualität bei Stomatherapie

verfasst von: Dr. Stephanie Kossow

Erschienen in: coloproctology | Ausgabe 5/2024

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Zusammenfassung

Sexualität bei Stomatherapie kombiniert zwei Tabu-Themen. Das erschwert die Kommunikation sowohl zwischen Gesundheitspersonal und Betroffenen als auch zwischen Betroffenen und deren Sexualpartner*innen. Ebenso ist das Wissen und die Beratungskompetenz bei Ärzt*innen und Pflegepersonal dazu eher gering, was zu einer verringerten Lebensqualität und schlechteren Versorgung der Patient*innen führen kann. Sexuelle Funktionsstörungen bei Patient*innen mit Stoma sind sehr häufig und beeinträchtigend. Hilfreiche Ansätze zur Beratung der Patient*innen sind erstens die Arbeit mit den drei Dimensionen von Sexualität (Lust, Beziehung und Fortpflanzung), um den Bindungsaspekt von Sexualität in den Vordergrund zu stellen (und nicht körperliche Funktionen oder Leistungen). Und zweitens ist die Arbeit mit den Emotionen aufseiten von Behandelnden und Betroffenen sinnvoll. Im Vordergrund steht zunächst, Gespräche über Sexualität zu ermöglichen und bilaterale Gefühle wie Scham, Angst und Ekel professionell zu handhaben. Gute Schulung der Betroffenen zum Umgang mit dem eigenen Stoma sowie die unaufgeregte, kompetente Beratung zu sexuellen Praktiken oder zu Safer Sex gehören zu einer guten sexualmedizinischen Versorgung ebenso wie eine gendergerechte, nichtnormierende Sprache und eine reflektierte eigene Grundhaltung dazu. Hilfreich sind Weiterbildung und Vernetzung.
Fußnoten
1
Binäre Geschlechterkategorien können problematisch sein. Nicht jede Person fühlt sich ihrem zugewiesenen Geburtsgeschlecht zugehörig. Geschlechtsidentität kann von außen nicht abgeleitet werden und sollte erfragt werden.
 
2
Zirklusion ist ein Begriff aus der feministischen Sexualmedizin und bedeutet so viel wie „umschließen“. Dieser Begriff beinhaltet eine veränderte Perspektive auf den (heterosexuellen) Standard-Geschlechtsverkehr. Das „Umschließen“ ist als aktive Tätigkeit zu verstehen, wohingegen die Vorstellung, „penetriert zu werden“ eine passivere Haltung suggeriert.
 
3
Auch das Wissen um die weibliche Prostata und weibliche Ejakulation und/oder Squirting ist (nicht nur bei HCP) gering. Literaturempfehlung: [5]
 
4
Literaturempfehlung: [8]
 
Literatur
5.
Zurück zum Zitat Haerdle, S (2024) „Spritzen – die Geschichte weiblicher Ejakulation“, Aktualisierte Neuausgabe. Edition Nautilus Haerdle, S (2024) „Spritzen – die Geschichte weiblicher Ejakulation“, Aktualisierte Neuausgabe. Edition Nautilus
8.
Zurück zum Zitat Eßing, G (2023) Wie Psychotherapie bei körperlichen Erkrankungen wirkt. Reinhardt-Verlag, (978-3-497-03186-3) Eßing, G (2023) Wie Psychotherapie bei körperlichen Erkrankungen wirkt. Reinhardt-Verlag, (978-3-497-03186-3)
Metadaten
Titel
Sexualität bei Stomatherapie
verfasst von
Dr. Stephanie Kossow
Publikationsdatum
06.09.2024
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
coloproctology / Ausgabe 5/2024
Print ISSN: 0174-2442
Elektronische ISSN: 1615-6730
DOI
https://doi.org/10.1007/s00053-024-00822-9

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