Technisch gesehen ist ein Stoma eine unnatürliche Verlagerung eines Darmabschnitts durch die Bauchwand hindurch vor die Bauchdecke. Zu unterscheiden ist sowohl welcher Darmabschnitt verlagert wird (Dünndarm, Dickdarm) als auch die Art der Darmausleitung (endständig/doppelläufig). Grundsätzlich wird ein Stoma den individuellen Bedürfnissen des Patienten angepasst. Dabei kann es offen-chirurgisch wie auch minimal-invasiv angelegt werden. Der Artikel beschäftigt sich mit technischen Aspekten der Stomaanlage (Ileostoma/Kolostoma) in Bezug auf die Anatomie der Bauchdecke. Es werden spezielle Situationen, wie beispielsweise die protektive Stomaanlage im Rahmen einer tiefen anterioren Rektumresektion, die prophylaktische Mesh-Augmentation zur Verhinderung einer parastomalen Hernie, die Bedeutung der Stomaanlage bei adipösen Patienten und die Anlage eines Split- und Chimney-Stomas beschrieben und diskutiert. Das Fazit ist, dass die Kenntnis der Anatomie der Bauchdecke, das Bewusstsein um die spätere Versorgung des Stomas und die individuelle Berücksichtigung der persönlichen Situation des Patienten grundlegende Voraussetzungen für die Verfahrenswahl und die technische Umsetzung einer suffizienten Stomaanlage sind.