Erschienen in:
22.06.2018 | Schädigung einzelner Nerven | Leitthema
Entrapment- und Non‑Entrapment-Syndrome am Ellenbogen
verfasst von:
Dr. T. Godel, Prof. Dr. M. Pham
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 11/2018
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Entrapment-Syndrome peripherer Nerven am Ellenbogen und ihre Differenzialdiagnosen stellen eine Herausforderung in Diagnostik und Behandlung dar. Schwierigkeiten bestehen v. a. in der exakten Lokalisation der Nervenläsion sowie in der Differenzierung zwischen fokalen und multifokalen Erkrankungen.
Diagnostisches Standardverfahren
Anamnese, klinisch-neurologische Untersuchung und Elektrophysiologie stellen den bisherigen Goldstandard in der Diagnostik von Entrapment-Syndromen peripherer Nerven am Ellenbogen dar, haben aber methodisch bedingte Limitationen.
Methodische Innovationen
Mit der 3‑T-Magnetresonanzneurographie (MRN) und der Nervensonographie stehen zusätzliche bildgebende Verfahren zur hochauflösenden Darstellung peripherer Nerven zur Verfügung.
Leistungsfähigkeit
Die Bildgebung kann fokale und generalisierte Nervenläsionen verschiedenster Genese bis auf Faszikelniveau visualisieren und damit präzise lokalisieren.
Bewertung
Mithilfe der bildgebenden Nervendarstellung können in einem Untersuchungsgang die nervalen Strukturen am Ellenbogen erfasst und fokale von multifokalen Nervenerkrankungen differenziert werden.
Empfehlung für die Praxis
Die Bildgebung stellt eine wertvolle Ergänzung in der Diagnostik von Entrapment-Syndromen am Ellenbogen dar und liefert eine wichtige Hilfestellung zur Abgrenzung nichtfokaler Differenzialdiagnosen – insbesondere in den Fällen, die mittels der neurologischen, diagnostischen Standardverfahren nicht eindeutig zu klären sind. Anhand des Läsionsmusters können Rückschlüsse auf die Genese der Erkrankung gezogen werden, was mitunter eine entscheidende therapeutische Konsequenz nach sich zieht.