Erschienen in:
29.06.2016 | Diabetes mellitus | Stand der Wissenschaft
Entstehung und Progression der Aortenklappendegeneration
Auswirkungen von diabetischer Stoffwechsellage und Modulation der Extrazellulärmatrix
verfasst von:
Dr. rer. nat. M. Barth
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind eine der führenden Ursachen von steigenden Kosten im Gesundheitssystem westlicher Industrieländer. Die degenerative Aortenklappenerkrankung (DAE) stellt eine der Hauptdiagnosen dar und führt letztendlich zum Ersatz der betroffenen Klappe. Risikofaktoren für DAE sind Patientenalter, männliches Geschlecht und Rauchen. Auch Diabetes mellitus (DM) ist assoziiert mit dem höheren Risiko, an einer DAE zu erkranken. Prognostiziert wird eine Zunahme der Prävalenz von DM um 50 % bis 2030, weshalb DM in Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen zunehmend bedeutender wird. Die Mechanismen und Zusammenhänge, die zur DAE führen, sind jedoch immer noch nicht völlig geklärt. Risikofaktoren und Pathophysiologie der DAE ähneln denen der Atherosklerose. Endothelschäden, Veränderungen des Bindegewebes, Lipideinlagerung, Entzündungsprozesse und letztlich Kalzifizierung finden sich in beiden Krankheitsbildern. Studien zeigen, dass bestimmte Proteoglykane (PG) in der Extrazellularmatrix (EZM) von degenerierten Klappen maßgeblich verändert und an den degenerativen Prozessen beteiligt sind. Weiterhin scheinen PG mit DM assoziiert zu sein; dies begründet die Hypothese, dass PG eine Schlüsselrolle zwischen DM und DAE spielen könnten. Das Ziel des vorgestellten Projekts ist es daher, das mechanistische Zusammenspiel von Aortenklappen- und Prothesendegeneration im Fokus von DM zu untersuchen. Dies könnte in Zukunft helfen, Ursachen für diese Erkrankung schneller zu erkennen oder präventiv zu handeln und das Prothesenmaterial für Klappenersatzeingriffe zu optimieren.