Erschienen in:
08.03.2017 | Hormonsubstitution | CME
Geschlechtsinkongruenz, Transsexualismus/Transidentität
Die Patientin, der Patient in Ihrer Praxis
verfasst von:
Prof. Dr. med. C. Dorn, J. W. Jacobeit
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Transsexualismus bezeichnet eine Form der Geschlechtsidentität. Sie stellt primär kein Problem der Sexualität dar, sondern eine Abweichung des Identitätserlebens („Transidentität“, „Geschlechtsinkongruenz“). Betroffene haben das sichere Gefühl „in einem falschen Körper gefangen“ zu sein. Die dauerhafte Gewissheit, sich dem biologisch anderen Geschlecht zugehörig zu fühlen, die Ablehnung der mit dem biologischen Geschlecht verbundenen Rollenerwartungen und der drängende Wunsch, sozial und juristisch anerkannt im gewünschten Geschlecht zu leben, kennzeichnen den Transsexualismus und erklären den enormen Leidensdruck („Geschlechtsdysphorie“). Aus einer in unterschiedlichem Maße auftretenden Ablehnung der Merkmale des angeborenen Geschlechtes resultiert u. a. das Bedürfnis, durch hormonelle und chirurgische Maßnahmen soweit als möglich die körperliche Erscheinungsform dem Identitätsgeschlecht anzugleichen.