Erschienen in:
07.01.2019 | Originalien
Entwicklung eines qPCR-Assays zum Nachweis der Sekretart
Identifikation von Sperma, Vaginalsekret und Speichel über zellspezifische Methylierungsmuster
verfasst von:
A. Senst, J. Dressler, J. Edelmann, M. Kohl
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Neben dem Nachweis von individualspezifischen Personenprofilen ist die Spurencharakterisierung ein wichtiges Werkzeug in der forensischen Molekulargenetik, um eine Rekonstruktion des Tathergangs zu ermöglichen. Viele bisher gängige Verfahren nutzen hierfür den Nachweis spezifischer Proteine. Neben RNA-Verfahren stellt der Nachweis von zellspezifischen Methylierungsmustern eine mögliche Alternative dar. In der vorgestellten Studie wurde ein qPCR-Assay (quantitative polymerase chain reaction) nach Restriktionsverdau mit dem methylierungssensitiven Enzym HpaII erprobt. Hierfür wurde aus Sekretproben von 54 freiwilligen Probanden (n = 71) sowie verschiedenen Gewebeproben von 12 Verstorbenen (n = 91) DNA extrahiert, mit HpaII inkubiert und anschließend im Vergleich zu unbehandelten DNA-Proben quantifiziert. Aus den mit HpaII behandelten und unbehandelten DNA-Proben wurde die Differenz der CT-Werte (CT = cycle threshold) ermittelt, und hieraus wurden Rückschlüsse auf das jeweilige Sekret gezogen. Von den 3 untersuchten gewebespezifischen Markern ergaben sich für den vaginalsekretspezifischen Marker VM03 und den spermasekretspezifischen Marker SM02 jeweils für Spermasekretproben im Vergleich zu den übrigen untersuchten Körperflüssigkeiten z. T. signifikant abweichende CT-Wert-Differenzen, womit der hier vorgestellte qPCR-Assay für den Nachweis von Spermasekret geeignet erscheint. Für einen Nachweis von Speichel und Vaginalsekret sind weitere Versuche mit zusätzlichen Markern notwendig.