Erschienen in:
20.06.2016 | Verhaltenstherapie | CME
Enuresis nocturna
verfasst von:
Dr. E. Kuwertz-Bröking, A. von Gontard
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Die Enuresis nocturna kann eingeteilt werden in eine monosymptomatische (MEN) und nichtmonosymptomatische Form (Non-MEN). Bei MEN sind keinerlei Zeichen einer Miktionsstörung am Tag nachweisbar. Die Non-MEN ist assoziiert mit Symptomen einer funktionellen Blasenfunktionsstörung. Die Basisdiagnostik beinhaltet eine Anamnese mit ausführlichem Fragebogen, Miktions- und Trink-, Vierzehntageprotokoll, körperlicher Untersuchung, Urinanalyse, Ultraschalluntersuchung und Restharnbestimmung. Eine urotherapeutische Beratung mit Informationen über die normale Blasenentleerung, mögliche Ursachen der MEN, Störungsmuster der Blasenfunktion bei Non-MEN und Möglichkeiten der Behandlung ist Grundlage der Therapie. Die apparative Verhaltenstherapie (AVT) mit einem Weckapparat und die medikamentöse Behandlung mit Desmopressin sind etablierte Methoden. Bei Non-MEN muss zuerst die Blasenfunktionsstörung behandelt werden, dann erst die Enuresis. Bei Kindern mit Non-MEN und überaktiver Blase kann eine Behandlung mit einem Anticholinergikum hilfreich sein.