Zusammenfassung
Das klinische Symptom Einnässen bei Kindern basiert auf verschiedenen Funktionsstörungen des unteren Harntrakts mit unterschiedlicher Ätiologie und Pathophysiologie. Unterschieden werden muss die monosymptomatische Enuresis mit alleinigem Einnässen nachts (bei über 5-Jährigen) ohne jegliche andere Symptome von anderen Formen kindlicher Harninkontinenz (tags und/oder nachts), die mit zusätzlichen Symptomen am Tag einhergehen. Zu den Formen mit Tagessymptomatik gehören ganz unterschiedliche Krankheitsbilder, darunter die kindliche überaktive Blase, die dysfunktionelle Miktion, Harninkontinenz bei Miktionsaufschub, Lazy-bladder-Syndrom, Obstruktion, Giggle-Inkontinenz und Belastungsinkontinenz. Im Rahmen der Diagnostik ist neben der sorgfältigen Anamnese ein Miktionstagebuch besonders wichtig, darüber hinaus Urinuntersuchungen sowie eine einfühlsame körperliche Untersuchung. Hinzu kommen je nach Art der Symptome und Alter des Kindes die Abklärung der Blasenentleerung, bildgebende Diagnostik oder auch selten invasive Diagnoseverfahren. Zur Therapie kommen je nach Ursache und Art der diagnostizierten Harninkontinenz insbesondere vielschichtige verhaltenstherapeutische Ansätze (inkl. Alarmsystemen), verschiedene Pharmakotherapien auch in Kombination, korrigierende Operationen oder auch selten Katheterisierung u. a. zum Einsatz.