Erschienen in:
08.08.2018 | Zytokine | Leitthema
Eosinophile Granulozyten
Physiologische und pathophysiologische Funktionen
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. C. Kroegel, M. Foerster, A. Moeser, H. Slevogt, U. Costabel
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Seit seiner Entdeckung im Jahr 1879 durch Paul Ehrlich fasziniert und inspiriert der eosinophile Granulozyt Ärzte wie Wissenschaftler. In den letzten Jahren ist mit der Verfügbarkeit von Interleukin-5-Blockern das Interesse noch weiter gestiegen. Während die Zelle bei physiologischen Prozessen keine Rolle spielt, kommt ihr im Rahmen bestimmter infektiöser oder immunologischer Prozesse eine zentrale Bedeutung zu. Einerseits ist der Eosinophile bei der angeborenen Immunantwort gegen bestimmte Pathogene beteiligt, insbesondere bei Parasitosen. Auf der anderen Seite induziert die Zelle bei anderen Erkrankungen über die Freisetzung basischer Granulaproteine und reaktiver Sauerstoffspezies eine lokale Entzündung mit Nekrose des infiltrierten Gewebes. Darüber hinaus sind Eosinophile an der lokalen Gewebehomöostase und an der Modulation erworbener Immunreaktionen über Bildung und Freisetzung von verschiedensten Lipidmediatoren, Chemokinen, Zytokinen und Wachstumsfaktoren beteiligt. Diese Übersicht stellt die Morphologie, Zellbestandteile, Oberflächenantigene und Effektormechanismen der Eosinophilen in Bezug zu ihrer pathogenetischen Bedeutung im Rahmen von Eosinophilen-assoziierten Erkrankungen dar.