Erschienen in:
01.02.2013 | Leitthema
Epidemiologie der Anaphylaxie
verfasst von:
Prof. Dr. M. Worm
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 2/2013
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Zusammenfassung
Die Anaphylaxie ist die schwerste Manifestation einer mastzellabhängigen Reaktion. Aktuelle Daten zur Epidemiologie weisen darauf hin, dass die Anaphylaxie zumindest für die Auslöser Nahrungsmittel und Medikamente in den letzten Jahren zugenommen hat. Grundsätzlich sind die epidemiologischen Daten und die Ergebnisse variabel, da sie sowohl in den verschiedenen Ländern weltweit eine unterschiedliche Häufigkeit besitzen und auch maßgeblich von der Erfassungsart (z. B. nach ICD-Code) bestimmt werden. Daten aus dem Anaphylaxieregister für den deutschsprachigen Raum haben gezeigt, dass Insektengifte, Medikamente und Nahrungsmittel die häufigsten Auslöser einer Anaphylaxie sind, wobei die Rangfolge der Auslöser altersabhängig ist. Risikofaktoren der Anaphylaxie sind Vorerkrankungen oder Begleitumstände, die entweder das relative Risiko oder den Schweregrad einer Anaphylaxie begünstigen können. Hierzu gehören die systemische Mastozytose sowie das allergische Asthma bronchiale. Weitere Risikofaktoren sind das Alter, Geschlecht und die gleichzeitige Einnahme beispielsweise von Medikamenten wie ACE-Hemmern oder Acetylsalicylsäure und auch die körperliche Anstrengung. Daten zur klinischen Epidemiologie der Anaphylaxie sind wichtig, um die häufigsten Auslöser und Risikofaktoren der Erkrankung über die Zeit zu verfolgen sowie um Daten zur Diagnostik und Therapie einer potenziell tödlich verlaufenden Manifestation einer in der Regel IgE-abhängigen Erkrankung zu erfassen. Das Anaphylaxieregister im deutschsprachigen Raum hat bislang durch die Beschreibung der häufigsten Auslöser, der Risikofaktoren und der Versorgungssituation von betroffenen Patienten einen wichtigen Beitrag geleistet, um das Management von Anaphylaxiepatienten in der Zukunft zu verbessern.