Erschienen in:
12.08.2019 | Leitthema
Epidemiologie des Handekzems in Deutschland
Ein Rückblick auf die letzten 10 Jahre Handekzemforschung in Deutschland
verfasst von:
Dr. R. F. Ofenloch, E. Weisshaar
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 10/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bisher fehlen epidemiologische Daten zum Handekzem mit Bezug zur deutschen Allgemeinbevölkerung weitestgehend.
Fragestellung
Inwieweit lassen sich epidemiologische Daten zum Handekzem aus allen in Deutschland gewonnenen Studiendaten zum Handekzem, die international publiziert worden sind, gewinnen.
Material und Methode
Es wurde eine Suche nach allen in Deutschland durchgeführten Studien (mindestens 1 [Ko-]Autor mit deutscher Affiliation) zum Handekzem der letzten 10 Jahre durchgeführt. Einschlusskriterium dabei war, dass es sich um Originaldaten handelt, die in einem internationalen Journal mit Peer-Review publiziert wurden.
Ergebnisse
Es wurden insgesamt 39 Studien in diesen Review eingeschlossen, dabei wurde aus 29 Originaldatensätzen berichtet. Der mediane Frauenanteil lag bei 53,7 % das Alter bei 45,1 Jahren. Die 1‑Jahres-Prävalenz variiert je nach Stichprobe und Art der Erfassung von 0,24–9,2 %, die Lebenszeitprävalenz von 2,6–16,0 %. Die Punktprävalenz in der dermatologischen Praxis wurde mit 6,7 % beziffert. In arbeitsplatzbezogenen Untersuchungen zum Handekzem sind Frauen unterrepräsentiert, große Studien wurden bei Metallarbeitern, nur wenige kleinere Studien bei Pflegekräften durchgeführt.
Schlussfolgerung
Das epidemiologische Wissen zum Handekzem in der deutschen Allgemeinbevölkerung ist ungenügend. Das Durchschnittsalter der Patienten in Datensätzen niedergelassener Dermatologen liegt 20 Jahre über dem in internationalen Studien gefundenen Alter für die Erstmanifestation eines Handekzems. Insgesamt weisen unsere Ergebnisse auf eine Unterversorgung des Handekzems in seiner Entstehungsphase hin, was möglicherweise später zu chronischen Verläufen des Handekzems führt.