Erschienen in:
15.10.2019 | Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen | Schwerpunkt
Prävention von Infektionen und infektiösen Komplikationen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
verfasst von:
PD Dr. med. P. A. Reuken, P. Grunert, A. Stallmach
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Durch den zunehmenden Einsatz verschiedener Immunsuppressiva bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) stellen sich auch immer häufiger Fragen nach den Nebenwirkungen dieser Therapie. Hier sind insbesondere infektiöse Komplikationen von Bedeutung, da diese ein häufiges Phänomen bei immunkompromittierten Patienten sind. Häufigkeit und Art der Infektionen werden durch die verwendeten Immunsuppressiva bestimmt. Viel häufiger als opportunistischen Infektionen treten bei CED-Patienten unter Immunsuppression klassische bakterielle Infektionen auf. Einen wichtigen Stellenwert in der Therapie dieser Patienten besitzt somit auch die Prävention von Infektionen. Diese Präventionsmaßnahmen umfassen neben allgemeinen Verfahren, wie einer Komplettierung des Impfstatus vor immunsuppressiver Therapie, einzelne Maßnahmen insbesondere, aber nicht nur, gegen Influenza, Pneumokokken und eine Varicella-Zoster-Virus-Infektion, die abhängig von der verwendeten Substanz und dem patientenindividuellen Infektionsstatus sind. Weitere Beispiele hierfür sind die Therapie einer latenten Tuberkulose bei mittels Interferon-γ-basierten Assays positiv getesteten Patienten unter TNF-α-Therapie oder die Prophylaxe einer Hepatitis-B-Reaktivierung nach durchgemachter Infektion. Einen Einfluss auf das patientenindividuelle Infektionsrisiko haben auch die Ernährung und die Berufswahl, wobei hier die Empfehlungen vor allem auf Analogschlüssen von anderen Erkrankungen beruhen.