Erschienen in:
07.06.2016 | Epilepsie | Originalien
Perampanel als Therapieoption bei Epilepsiepatienten
verfasst von:
M. Hintz, S. Nawratil, A. Schulze-Bonhage
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Monozentrische retrospektive Analyse klinischer Erfahrungen mit Perampanel als neuestem Antiepileptikum, mit nonkompetitiver Modulation der postsynaptischen Aminomethylphosphonsäure(AMPA)-Rezeptoren.
Material und Methoden
Auswertung elektronischer Behandlungsdaten von Neueinstellungen mit Perampanel im Zeitraum von 2012 bis 2014 am Epilepsiezentrum des Universitätsklinikums Freiburg hinsichtlich Effektivität und Tolerabilität.
Ergebnisse
Insgesamt 85 Patienten (45 männlich, mittleres Alter 37,4 Jahre, Range 14–80 Jahre) mit Pharmakoresistenz gegenüber im Mittel 6 früher eingesetzten Antiepileptika wurden neu add-on mit Perampanel behandelt. 35 % der Patienten erzielten eine relevante Anfallsreduktion; wesentliche Besserungen traten bereits bei einer Tagesdosis von 4 mg auf, in anderen Fällen bei Steigerung bis 12 mg/Tag. Häufigste Nebenwirkungen waren Müdigkeit (32,5 %), Schwindel (24,5 %) und Reizbarkeit (10,5 %). Auch hochgradig pharmakorefraktäre Patienten, die nicht ausreichend von Vagusnerv- und tiefer Hirnstimulation profitieren konnten, erzielten unter Add-on-Therapie mit Perampanel eine relevante Anfallsreduktion.
Schlussfolgerungen
Auch bereits vielfach erfolglos vorbehandelte Epilepsiepatienten können relevant von einer Kombinationsbehandlung mit dem neuen Wirkansatz von Perampanel profitieren.