Erschienen in:
05.03.2020 | Epilepsie | CME
Epilepsie im Alter
verfasst von:
Kai Siebenbrodt, Prof. Dr. med. Adam Strzelczyk, MHBA, Prof. Dr. med. Felix Rosenow, MHBA
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
In einer alternden Gesellschaft werden auch Epilepsien im Alter ein immer relevanteres Krankheitsbild. Die Diagnosestellung ist dabei oft erschwert, da sich im hohen Alter meist fokale Anfälle zeigen, die leicht verkannt werden können. Insbesondere bei älteren Patienten, die beispielsweise zusätzlich an einer Demenz leiden, erfolgt die Diagnosestellung häufig nur verzögert. Die Ursachen der Epilepsien im Alter können im alternden Gehirn vielfältig sein. Eine weitere Herausforderung für den Neurologen stellt die medikamentöse Therapie der Altersepilepsie dar, da viele Antikonvulsiva mit deutlichen Neben- und Wechselwirkungen einhergehen. Die Evidenz zur Wirksamkeit und Verträglichkeit der Antikonvulsiva im Alter ist hierbei nur unzureichend, sodass stets eine individuelle Abwägung der Therapie der Wahl erfolgen muss. Der Status epilepticus als neurologischer Notfall tritt bei älteren Menschen nicht nur häufiger auf als bei jüngeren, sondern geht auch mit einer erhöhten Mortalität einher, sodass stets eine rasche Diagnosestellung und die adäquate Therapie erforderlich sind.